Auswärtssieg! Falcons kämpfen sich zum Karlsruhe-Coup

12.10.2019, 21:59 Uhr
Dirigierte die Falcons zum ersten Sieg auf Karlsruher Boden: Marcell Pongo.

© Sportfoto Zink / DaMa Dirigierte die Falcons zum ersten Sieg auf Karlsruher Boden: Marcell Pongo.

All die Spielzüge, die vielen Zahlen und Statistiken. Geschenkt. "Basketball ist einfach", sagte Vytautas Buzas, der Nürnberger Cheftrainer am Mittwochabend: "Das Team, das fokussierter ist und bereit sich aufzuopfern, hat höhere Chancen zu gewinnen." Und dass diese Bereitschaft natürlich im besten Fall sofort da sein müsse, wenn die Schiedsrichter das Spielgerät im Mittelkreis in die Luft werfen.

Am Mittwoch hatte Buzas’ Mannschaft im Heimspiel gegen Paderborn den Start verschlafen - und am Ende trotzdem noch recht überzeugend gewonnen. Nur drei Tage später mussten sich die Falcons in der Europahalle von Karlsruhe erneut aufopfern, wieder ließen sie es im ersten Viertel an Konzentration und Intensität vermissen, trotzdem stand am Ende ein hart erkämpfter 86:85 (21:22, 25:19, 19:17, 21:27)-Auswärtssieg.

Bei den Karlsruhe Lions konnten die Falcons noch nie gewinnen, entsprechend groß war der Respekt vor der Aufgabe. Tatsächlich taten sich die Gäste zunächst schwer, sie gingen zu sorglos mit dem Ball um, ermöglichten den Gastgebern einfache Punkte. Erst nach und nach kam Nürnberg besser ins Spiel, Buzas musste seine Auszeiten an diesem Abend immer wieder nutzen, um seine Basketballer wachzurütteln. Meistens mit Erfolg.

8:0-Lauf im zweiten Viertel

Im zweiten Viertel folgte nach einer dieser Auszeiten ein 8:0-Lauf, die Falcons gingen mit 32:30 in Führung, wenn auch nur kurz. Ihren Rhythmus hatten sie nun aber gefunden, bis zur Halbzeit erarbeiteten sie sich einen Vorsprung von fünf Punkten, nach dem Seitenwechsel wuchs dieser phasenweise sogar auf zehn Punkte an, deutlicher absetzen konnten sie sich aber nicht. Und Karlsruhe? Kämpfte sich zurück

Knapp vier Minuten vor Schluss schien die Partie entschieden, als Nürnbergs William Lee ein spektakuläres Alley-oop-Anspiel von Duane Wilson verwandelte und den Lions die Energie raubte, doch diesmal waren es die Karlsruher, die sich durch ein Timeout wachrüttelten. Es begann eine maximal spannende Schlussphase.

Dreieinhalb Minuten vor dem Ende sah Point Guard, ruhiger Dirigent und Topscorer an diesem Abend Marcell Pongó sein fünftes Foul und regte sich nicht nur über diesen Pfiff so sehr auf, dass er auf dem Weg zur Bank auch noch ein technisches Foul aufgebrummt bekam. Die Lions schoben sich an der Freiwurflinie heran, der Vorsprung schmolz auf vier Zähler, nach dem Dreier von Orlando Parker sogar auf zwei, dann gab eine Nürnberger Auszeit und ein 4:0-Run der Partie vermeintlich die letzte Wende. Stephan Haukohl erhöhte per Distanzwurf, in der Europahalle waren nur noch die mitgereisten Nürnberger Fans zu hören. Doch die Experten für ganz enge Spiele in dieser Saison kämpften sich noch einmal zurück. Wilson verlor 76 Sekunden vor Schluss den Ball und leistete sich ein unsportliches Foul, 17 Sekunden verortete Moritz Sanders seinen Kollegen Lee im selben Stockwerk - Ballverlust. Daniel Norl vergab beim Stand von 85:86 aus Sicht der Gastgeber die letzte Chance, Basketball-Karlsruhe glücklich zu machen und Lee holte seinen achten und wichtigsten Rebound des Abends.

Nürnberg: Pongó 15 Punkte, Schröder 14, Wilson und Haukohl je 12, Lee 11, Maier und Sanders je 8, Daubner 6.

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