Bambergs zweiter Doppelpack: Vitali und Fieler kommen

29.7.2020, 11:49 Uhr
Bambergs zweiter Doppelpack: Vitali und Fieler kommen

© Screenshot: Brose Bamberg

  Der zuletzt bei BCL-Konkurrent Dinamo Banco di Sardegna Sassari spielende Michele Vitali hat einen Einjahresvertrag unterschrieben und kommt mit der Empfehlung nach Bamberg, ein ausgewiesener Dreierschütze zu sein. In seinen 21 Partien, die er auf Sardinien absolvierte, legte Vitali durchschnittlich 11,8 Punkte auf und verwandelte dabei starke 50,6 Prozent seiner Wurfversuche von jenseits der 6,75m-Linie. Die Distanzwürfe nennt der Italiener selbst auch als eine seiner Stärken und erklärt dabei auch gleich sein Ziel für die neue Saison: "Das Ziel ist klar: wir wollen so viele Spiele wie möglich gewinnen. Und das vor allem als Team. Ich kann und will dazu meine Spezialität einbringen: Dreier."

Dem 28-Jährigen Flügelspieler ist dabei jedoch nicht nur seine eigene Statistik wichtig, vielmehr, müsse das neue Team "eine Einheit bilden, jeder für jeden einstehen - vorne, aber vor allem in der Defensive."

Erfahrung aus europäischen Topligen

Vor allem die letzte Aussage des Neuzugangs dürfte Coach Johan Roijakkers gefallen, der Niederländer lässt seinen Akteuren offensiv viele Freiheiten, defensiv dafür aber umso weniger. Gerade aufgrund der Freiheiten im Angriff sieht es Roijakkers bei Vitali als Vorteil, dass er nicht nur gut werfen, sondern sich seine Würfe auch selbst kreieren kann. Hinzu kommt, dass der 1,96-Meter-Mann "Erfahrung aus europäischen Topligen, wie der Lega A und der ACB, mitbringt" und laut Bambergs Headcoach sowohl im EuroCup als auch in der Nationalmannschaft bewiesen habe, wie wichtig er für eine Mannschaft ist. "Mit Michele bekommen wir einen europäischen Topspieler, der hervorragend zu unseren deutschen und amerikanischen Spielern passt", schließt Roijakkers ab.

Michele Vitali, der bei Brose Bamberg vornehmlich auf der Position drei zum Einsatz kommen soll, startete seine Karriere 2008 bei Fortezza Bologna. In den Folgejahren war er nicht nur in diversen Klubs seiner Heimatstadt aktiv, sondern durchlief auch sämtliche U-Nationalmannschaften Italiens. Der große Durchbruch gelang ihm dann 2013, als er in Diensten von Juvecaserta Basket stand. In Caserta absolvierte er in seiner ersten vollen Lega A-Saison bis auf eine Ausnahme alle Spiele und schaffte es ins All-Star-Team. Nach weiteren Station in Brescia, bei Virtus Bologna und beim spanischen Erstligisten MoraBanc Andorra verschlug es den begeisterten Gitarrenspieler zur letzten Saison wieder in sein Heimatland, genauer gesagt nach Sassari, von wo aus es jetzt ins "fränkische Rom" nach Bamberg geht.

Chase Fieler - ein guter Schütze und starker Passgeber

Der zweite Neue, Chase Fieler, war zuletzt ebenfalls bei einem BCL-Kontrahenten (Promitheas Patras) aktiv und hat auch für die Spielzeit 2020/2021 unterschrieben. Nach Meinung von Johan Roijakkers gilt der 2,03-Meter-große Power Forward als ein Spieler mit hohem Basketball-IQ. "Mit Chase bekommen wir einen europäisch sehr erfahrenen Spieler. Er ist ein sehr guter Schütze und ein starker Passgeber mit dem Auge für den Mitspieler", so Bambergs niederländischer Chefcoach, der plant, Fieler gemeinsam mit Christian Sengfelder auf der Vierer-Position einzusetzen.

Für den Spieler selbst, der zwischen 2010 und 2014 an der Florida Gulf Coast University zum Basketballprofi reifte, waren die Philosophie und der Spielstil von Coach Roijakkers ausschlaggebende Punkte für die Vertragsunterzeichnung. "Ich finde mich darin komplett wieder", erklärt Bambergs siebter Neuzugang und nennt gleich noch einen weiteren Grund für sein Engagement in der Domstadt: "Außerdem habe ich bei den Spielen, die ich bereits in Deutschland absolviert habe, den Enthusiasmus der Fans gespürt. Das will ich unbedingt einmal als 'heimischer' Spieler erleben."

Dreier? Ja, noch mehr Dreier! 

Die Laufbahn des Neu-Bambergers? Im Anschluss an die Uni wagte der 28-Jährige den Schritt nach Europa, spielte ein Jahr in Spanien, ehe er seine Zelte anschließend für zwei Jahre in den Niederlanden, genauer gesagt bei Donar Groningen, aufschlug. Dort konnte der US-Boy auch erste Erfolge feiern, denn er wurde zweimal Meister und im zweiten Jahr sogar zum Playoff-MVP gekürt. Während dieser Zeit sorgte Fieler auch international für Furore, als er sich im FIBA Europe Cup beim Erfolg über Limburg mit 46 den bis dato höchsten Effektivitätswert eines Spielers sicherte. 2017 zog der Amerikaner weiter ins Nachbarland Belgien, wo er ebenfalls zwei Jahre blieb und für Oostende auflief. Auch in der belgischen Hafenstadt feierte Chase Fieler Erfolge (zweimal Landesmeister).

Bei seiner bislang letzten Station Promitheas Patras in Griechenland glänzte Fieler vor allem im EuroCup mit 48,7% Trefferquote von jenseits der Dreierlinie. Wettbewerbsübergreifend streifte er sich in 27 Einsätzen das Patras-Trikot über und war durchschnittlich für 8,5 Punkte und 3,5 Rebounds verantwortlich.

+++ Brose Bamberg: Radikaler Neubeginn auch abseits des Parketts +++

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