Befreit nach Bremerhaven: Die Falcons drängen auf Revanche

11.1.2020, 12:53 Uhr
Befreit nach Bremerhaven: Die Falcons drängen auf Revanche

© Sportfoto Zink / DaMa

Die Vorgeschichte: Sieht man vom Blackout in Rostock zu Beginn der Spielzeit ab, waren die Falcons im Hinspiel zum ersten Mal in dieser Saison chancenlos. Es war das erste Spiel ohne Point Guard Marcell Pongó, das letzte unter Vytautas Buzas - ein Bruch in jeder Hinsicht. Am Ende stand ein 77:98 auf der Anzeigetafel, Trainer Ralph Junge glaubt, dass seine Spieler im Rückspiel deshalb noch etwas klarstellen wollen. 

Wer muss zuschauen: Marcell Pongó ist zurück - vorerst aber nur in Nürnberg und an der Seitenlinie. Wie sehr er fehlt, ließ sich auch beim 82:79 gegen Karlsruhe am Freitag vor allem in der ersten Halbzeit beobachten. Weder Duane Wilson noch Matthew Meredith und Manuel Feuerpfeil sind gelernte Point Guards, das Angriffsspiel geriet immer wieder ins Stocken. Zum Vorwurf macht ihnen das Junge nicht, im Gegenteil, er findet nach dem gescheiterten Experiment mit Justin Jenifer vor allem lobende Worte für das Trio und erkennt, dass es an seiner Aufgabe wächst. Während Pongó in dieser Saison vermutlich noch eingreifen kann, dürfte die Saison für Fritz Eismann nach seinem Kreuzbandriss gelaufen sein. 

Ihn gilt es zu stoppen: Kasey Jamal Hill erzielt im Schnitt 16,7 Punkte und gibt 6,6 Vorlagen pro Partie, jeweils Bestwert bei Bremerhaven. Er ist die Schaltzentrale, auch am Freitag gegen Rostock glänzte er mit 24 Punkten und 5 Assists. Rohndell Goodwin glückten ebenfalls 24 Punkte, während Hill vor allem zum Korb zieht, ist Goodwin auch jenseits der Dreipunktelinie eine Gefahr.

Schröder: "Wir haben nichts zu verlieren" 

Die Prognose: Bremerhaven ist Tabellenzweiter und so zusammengestellt, dass es - zumindest auf dem Parkett - für die direkte Rückkehr in die Basketball-Bundesliga reichen könnte. Im Gegensatz zu Nürnberg haben sie zwei Heimspiele an diesem Wochenende und müssen nicht stundenlang im Bus sitzen. "Nach dem Sieg heute können wir eigentlich befreit nach Bremerhaven fahren", sagte Kapitän Sebastian Schröder am Freitagabend, "wir sind Außenseiter und haben nichts zu verlieren." Auch die Eisbären haben am Freitag 82:79 gewonnen, die Begegnung am Sonntag genauso lange offen zu gestalten wie Rostock, wäre für die Falcons nach dem Hinspiel bereits ein Erfolg.

Vertrauensverlust neben dem Parkett   

Und sonst so? Bestimmendes Thema bei Verein, Spielern und Fans ist am Ende der Woche natürlich immer noch der Punktabzug der Liga. Vier Punkte (oder zwei Siege) sollen den Falcons genommen werden, weil der Verein zum Jahresende finanziell nicht so aufgestellt war, wie sich das die Liga wünscht. Ob das nach den Ereignissen der vergangenen eineinhalb Jahre fair ist, darüber lässt sich wahrscheinlich mehr als eine Abhandlung schreiben. In Nürnberg fällt die Bewertung relativ eindeutig aus, die Falcons werden dennoch keinen Einspruch einlegen. "Wir haben kein Vertrauen mehr in die entsprechenden Instanzen", sagt Ralph Junge. 

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