Behrens: "Man kann kaum noch seine Meinung sagen"

23.10.2018, 10:32 Uhr
Hanno Behrens, Kapitän des 1. FC Nürnberg, beschwerte sich über weichgespülte Fußballer-Interviews.

© Sportfoto Zink / DaMa Hanno Behrens, Kapitän des 1. FC Nürnberg, beschwerte sich über weichgespülte Fußballer-Interviews.

Echte Typen, so lautet seit Jahren der Vorwurf der Experten, bräuchte es im deutschen Fußball wieder. Spieler, die auch mal etwas sagen, ohne vorher groß über die Konsequenzen nachzudenken. Früher verhöhnt, heute vermisst - zumindest, wenn es nach Club-Kapitän Hanno Behrens und Defensivmann Tim Leibold geht. Im Interview mit t-online sehnt sich das Duo nach legendären Ausbrüchen vor der Kamera.

"Als Spieler kann man öffentlich kaum noch seine ehrliche Meinung sagen", erklärt Behrens, der dies auf die gestiegene mediale Aufmerksamkeit und Soziale Netzwerke zurückführt. "Das führt dazu, dass wir Spieler vorsichtig werden und zwangsläufig Authentizität verloren geht", so der 28-Jährige weiter.

"Der Club ist ein spezieller Verein"

In die gleiche Kerbe schlägt auch Club-Außenverteidiger Tim Leibold: "Wer verbal übers Ziel hinausschießt, bekommt das wie einen Bumerang zurück. Das ist schade, müssen wir so aber akzeptieren". Legendäre Interviews wie von Oli Kahn, Lothar Matthäus oder Stefan Effenberg werde man deshalb "in dieser Form" nicht mehr sehen, bedauert Leibold.

Beim Club fühlt sich das Duo, das sich auch privat sehr gut versteht, aber wohl. "Ob Fans, Tradition oder Umfeld, der Club ist ein spezieller Verein", lässt Behrens verlauten, während Leibold die Stimmung in der Mannschaft lobt: "Unser Teamgeist ist insgesamt sehr gut und macht uns als Mannschaft aus".

Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge mit neun Gegentoren empfängt der Club am Sonntag die formstarke Eintracht aus Frankfurt (ab 13.30 Uhr im Live-Ticker auf nordbayern.de), Behrens und Leibold müssen dabei ohne Mikael Ishak auf den Platz. Der Schwede verletzte sich am linken Knie und muss länger pausieren.

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