Bei Donner und Regen: Dem Kleeblatt fehlt Durchschlagskraft

13.7.2019, 18:24 Uhr

Der Regen trommelte auf die Tribüne des Sportparks Heimstetten, Donnergrollen war im Hintergrund zu vernehmen. Dann hörte es auf, kurz darauf trommelte es wieder. Pünktlich zum Anpfiff des ersten Spiels des Testturniers in Heimstetten bei München zwischen der Spielvereinigung Greuther Fürth und des Bundesligisten FC Augsburg ließ der Regen aber nach.

Zum Abschluss des Trainingslagers in Bad Häring hatte das Kleeblatt Station im Heimstettener Sportpark gemacht: Zu zwei je 45 Minuten langen Spielen, die Aufschluss über die kommende Zweitliga-Startelf geben sollten. Doch die Spielvereinigung zahlte einen hohen Preis: Mit Mergim Mavraj (Schulterverletzung) und Maximilian Sauer (Handverletzung) hatten die Fürther schon nach dem ersten Spiel zwei verletzte Spieler zu beklagen. Genauere Diagnosen gab es vor dem Abend noch nicht.

Aber der Reihe nach: Trainer Stefan Leitl schickte Mavraj und Caligiuri gemeinsam in der Innenverteidigung aufs Feld, rechts in der Abwehr spielte Maximilian Sauer. In der Offensive testete er auf dem rechten Flügel den 18 Jahre alten Jamie Leweling und im Sturm Neuzugang Benedikt Zahn gegen den Bundesligisten. Nik Omladic fehlte im Kader. Der steht erst seit knapp zwei Wochen wieder im Training, FCA-Coach Martin Schmidt schickte fünf Neuzugänge und drei Nachwuchsspieler auf den nassen Rasen. 

Fürth stand gegen Augsburger vor allem defensiv sicher. Mit Mavraj, Caligiuri und davor Paul Seguin besaß das Kleeblatt ein extrem ballsicheres Trio für den Spielaufbau. Die Augsburger erleichterten den auch, indem sie sich schon bald hinter die Mittellinie zurückzogen. Eine Ebene weiter vorne leistete sich Fürth zwar einige Ballverluste, trotzdem war das Kleeblatt gegen den Erstlligisten das bessere Team. Die erste Chance hatte Julian Green, der eine Flanke direkt nahm und über das Augsburger Tor schoss. 

Dann begannen bittere Minuten für Fürth: Bei einer Ecke nach 19 Minuten stürzte Mergim Mavraj und verletzte sich an der Schulter. Kurz darauf trat der Augsburger Ruben Vargas Rechtsverteidiger Maximilian Sauer auf die Hand, auch der musste verletzt runter. Fürth wirkte kurz geschockt, Sascha Burchert fing einen Schuss von Jozo Stanic auf – die erste richtige Augsburger Chance nach 30 Minuten. Das Kleeblatt fing sich aber wieder, ein Schuss von Tobias Mohr ging über das Tor. Als sich alle schon auf ein Elfmeterschießen einstellten, kombinierte sich Augsburg mit viel Platz über das Fürther Zentrum und die linke Fürther Seite vors Tor – Florian Niederlechner traf aus einer Abseitsposition heraus zum 1:0 (43.). 

Fürth (Spiel gegen Augsburg): Burchert; Sauer (27. Meyerhöfer), Caligiuri, Mavraj (19. Bauer), Wittek – Seguin – Green, Mohr – Leweling, Zahn, Stefaniak. 

Wenig überraschend setzte sich im zweiten Spiel Borussia Mönchengladbach knapp mit 1:0 gegen den Drittligisten TSV 1860 München durch. Der war damit Gegner der Fürther im Spiel um Platz drei. Leitl tauschte sein Team auf fünf Positionen. Für Sascha Burchert hütete Marius Funk das Fürther Tor – im Kampf um die Nummer eins läuft aber dennoch alles auf Burchert hinaus.

Gegen den Drittligisten tat sich das Kleeblatt offensiv leichter: Kenny Prince Redondo und vor allem Maximilian Wittek mit einem wuchtigen Distanzschuss gegen seinen Ex-Verein sorgten für zwei Chancen in den ersten zehn Minuten. In der vordersten Offensivreihe war Marvin Stefaniak auf den rechten Flügel gerückt, nun durfte Daniel Keita-Ruel im Sturmzentrum spielen. In der ersten Partie hatte er nur auf der Bank gesessen.

Die 60er ließen dem Kleeblatt mehr Raum als die Augsburger und so lief der Ball flüssig durch die Fürther Reihen. Wie schon gegen Huddersfield gab es ein paar schöne Passstafetten zu sehen. Doch an der Strafraumgrenze fehlte es teilweise noch an Ideen. Fürth machte wenig aus seiner Dominanz, versuchte es häufiger mit Schüssen aus der Distanz. Ausnahme: Einen Pass von Seguin wehrte der Münchner Torwart Marco Hiller genau auf den Fuß von Kenny Prince Redondo ab, der Ball in vollem Tempo nahm, aber neben das Tor spitzelte. Nun klappte es besser mit dem Herausspielen von Chancen: Ein Kopfball von Redondo ging knapp am Tor vorbei.  Und dieses Mal sorgten die Fürther für das Last-Minute-Tor: eine Kopfballvorlage des Gegners in den Lauf von Keita-Ruel verwertete der kaltschnäuzig zum verdienten, aber späten 1:0 (45.). 

Fürth (gegen TSV 1860 München): Funk; Meyerhöfer, Caligiuri (31. Bauer), Jaeckel, Wittek – Sarpei – Seguin, Green – Redondo, Keita-Ruel, Stefaniak.

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