HCE verliert Test-Derby in Coburg

Beobachtung vom Ex: Schäffer erklärt, was Erlangen noch fehlt

20.8.2021, 13:29 Uhr
Wiedersehen mit Freunden: Jan Schäffer (hier vergangene Saison noch im Trikot des HCE) läuft inzwischen für Coburg auf.

© Sportfoto Zink / Oliver Gold, NNZ Wiedersehen mit Freunden: Jan Schäffer (hier vergangene Saison noch im Trikot des HCE) läuft inzwischen für Coburg auf.

Die Niederlage beim fränkischen Rivalen in Coburg stellte in der vergangenen Bundesligasaison einen der Tiefpunkte dar für den HC Erlangen. Zwar glückte beim zweiten Aufeinandertreffen etwas Wiedergutmachung, aber eigentlich waren natürlich zwei Siege gegen den Aufsteiger eingeplant; allein schon für die Fans, denen dieses Duell immer noch ein bisschen wichtiger ist.

Inzwischen ist der HSC 2000 Coburg wieder ein Bundesligaabsteiger, in der kommenden Saison wird man sich im regulären Spielbetrieb nicht begegnen. Ganz ohne halten es beide Vereine aber offensichtlich nicht aus, zumindest ist man sich gerade in Zeiten einer Pandemie gegenseitig ein guter Testspielpartner. Eine Übernachtung braucht es nicht, die Reisestrapazen sind sehr überschaubar.

Sechs Tore Rückstand zur Pause

Auch wenn es sich nur um ein Testspiel handelt, dürften sie sich am Donnerstagabend beim HCE trotzdem ein bisschen geärgert haben. Da stand in Coburg nämlich die nächste Derby-Niederlage, Endergebnis: 29:26 für die Gastgeber.

In der folgenden Pressemitteilung gab man sich große Mühe, die schweren Beine nach anstrengenden Trainingswochen zu betonen. Nach einem komplizierten Start lag der HCE nach einem Viertel der Spielzeit mit 5:11 zurück, Trainer Michael Haaß nahm die Auszeit. Bis zur Pause ging es immerhin auf Augenhöhe weiter, beide Teams erzielten noch sechs Treffer: 11:17. Die zweite Hälfte ging dann an die Gäste, mehrere kleine Aufholjagden und acht Tore von Christoph Steinert reichten aber nicht, um die Niederlage abzuwenden.

Schäffer fühlt sich wie ein "kleiner Welpe"

Völlig normal findet das Jan Schäffer. Der Kreisläufer, der im Sommer die Seiten gewechselt hat, fühlte sich vor dem Anpfiff "wie ein kleiner Welpe": "Ich wusste gar nicht, wen ich zuerst begrüßen sollte", erzählt er am Tag danach. Und natürlich war er gegen den Ex-Verein noch ein bisschen motivierter.

Überbewerten will Schäffer den Sieg seiner Coburger aber nicht. "Bei den Testspielen in der Vorbereitung kommt es darauf an, worauf man den Fokus legt", sagt er. Während beim HCE zunächst eher die Athletik und die Abwehr im Vordergrund stand, haben sie in Coburg wegen der vielen Neuzugänge vor allem die Abläufe geübt. Während bei den Erlangern im Angriff ganz offensichtlich etwas die Spritzigkeit fehlte, waren vor allem die jungen Coburger hochmotiviert, erzählt Schäffer. Viele haben ja noch nie gegen einen Steffen Fäth oder einen Simon Jeppsson gespielt.

Außerdem müssen die Erlanger am Freitagabend ja schon wider ran. Um 19.30 Uhr ist der tschechische Klub Talent Pilsen zu Gast in der Karl-Heinz-Hiersemann Halle. Der HCE musste sich seine Kräfte also einteilen. Ob Schäffer trotzdem etwas aufgefallen ist, was seiner ehemaligen Mannschaft noch gefehlt hat am Donnerstagabend? "Das von außen jetzt genauer zu analysieren, wäre anmaßend", sagt er und nennt dann aber doch eine Sache, die ihm aufgefallen ist: "Wenn sie mal die Pfiffe nicht bekommen haben oder die Tore nicht fallen wollten, hat ihnen ein bisschen die Coolness gefehlt", findet Schäffer.

Schon heute Abend kann der HC Erlangen das gegen Pilsen besser machen. Bei Jan Schäffer steht lediglich ein lockeres Training auf dem Programm.

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