Bernloher Schütze Daniel Karg bleibt auf EM-Kurs

23.4.2021, 17:47 Uhr
Bernloher Schütze Daniel Karg bleibt auf EM-Kurs

© Hanna Bühlmeyer

Für Teil zwei des Vorentscheids zur EM-Qualifikation im Dreistellungskampf mit dem Kleinkalibergewehr reiste Daniel Karg extra einige Tage zuvor an den Bundesstützpunkt Sportschießen in Hannover. Obwohl er sich bereits im Vorfeld mit den Gegebenheiten der Anlage vertraut machte, hatte er zu Beginn mit einem technischen Fehler zu kämpfen:

"Jeder Stand ist anders, die Höhen der Ziele sind unterschiedlich und das macht sich vor allem beim Stehendschießen bemerkbar. Ich habe im ersten Durchgang den Höhenunterschied nicht korrekt berücksichtigt und mich in der Haltung richtiggehend verzettelt", sagt Karg nach dem Wettkampf.


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Nach 389 Ringen kniend ("das war in Ordnung") und erneut hervorragenden 399 von 400 möglichen Ringen im Liegendanschlag kam er stehend auf nur 378 Zähler. Beim zweiten Durchgang korrigierte er diesen Fehler und konnte sich auf insgesamt 1171 Ringe steigern.

Mit den 1182 Ringen aus München im März landete er in Summe auf dem zweiten Gesamtrang. "Im Nachhinein bin ich froh, dass mir dieser Fehler passiert ist und ich daraus lernen kann. Ich darf keinen schlechteren Haltebereich akzeptieren, sondern muss konsequent an der Stellung arbeiten."

Dies wird der angehende Ingenieur nun hochakribisch angehen. Mit den bisherigen guten Leistungen hat er sich für die finale Ausscheidungsrunde qualifiziert. "Für die End-Ausscheidung wird genullt. Es geht komplett von vorne los. Es ist alles noch offen", erklärt der 24-Jährige.

Entscheidung fällt im Mai

Die besten acht Damen und Herren werden vom 7. bis 9. Mai, wieder in Hannover auf der Freiluftanlage ermitteln, wer von ihnen für die Deutsche Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Kroatien vom 24. Mai bis 5. Juni 2021, starten darf. Jeweils drei Startplätze sind zu vergeben.

Bei den Frauen schoss Jolyn Beer in Hannover mit 1190 Ringen ein Rekord-Ergebnis. Bei den Männern setzte Maximilian Dallinger mit 1188 Ringen ein Ausrufezeichen. Dahinter ist bei den Herren alles offen. Es bleibt also extrem spannend für Karg.

Bis dorthin wird er viel trainieren. Nach dem Vorentscheid reiste er gleich zu einem Fünf-Tage-Block an den Münchener Olympiastützpunkt: Jeden Tag schießen von 9 bis 16 Uhr, dazu Abendeinheiten mit Kraft und Ausdauer. Auch die für Schützen sehr wichtigen Mentaltrainings, etwa Techniken zur Visualisierung und progressive Muskelentspannung, waren Teil des Programms. Doch im Augenblick ist für ihn – neben dem Training – am wichtigsten: "Vorsichtig sein, damit ich mich nicht anstecke. Das wäre das Schlimmste."

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