Bitteres Pokal-Aus: Kleeblatt unterliegt Duisburg mit 0:2

11.8.2019, 20:49 Uhr
Bitteres Pokal-Aus: Kleeblatt unterliegt Duisburg mit 0:2

© Sportfoto Zink / WoZi

Den Druck hatte Fürths Stefan Leitl schon im Vorfeld von seinen Spielern nehmen wollen. Auf 50:50 schätzte er die Chancen in diesem Duell ein, als Favorit wollte der Cheftrainer den Zweitliga-Dino gegen den aktuellen Drittliga-Primus auf gar keinen Fall sehen.

Nach dem Abpfiff war klar, warum: Das Kleeblatt hatte sich beim 0:2 (0:2) einigermaßen blamiert. Bei einem Team, das sich nach dem Abstieg aus dem Unterhaus und dem damit einhergehenden personellen Umbruch überraschend schnell gefunden hat, wollte die Spielvereinigung ihren Aufwärtstrend fortsetzen und so etwas wie Kontinuität beweisen. Der 3:1-Sieg im Ligaspiel beim FC St.Pauli sollte Sicherheit geben, die spielerischen Lösungen auch auswärts zum Erfolg führen zu können.

Den Fokus hatten sie sofort wieder ausgerichtet: nicht übermäßig freuen, schon gar nicht ausruhen, hungrig auf weitere Erfolge sein - diesen Eindruck vermittelten die Kleeblatt-Kicker in den letzten Tagen. Unter Wettkampfbedingungen allerdings offenbarte sich das zweite Gesicht der Mannschaft, in der Marius Funk von der etatmäßigen Nummer zwei zum Pokalkeeper aufstieg und Neuzugang Havard Nielsen für den angeschlagenen Sebastian Ernst zu seinem Startelfdebüt kam.

Kein Zugriff

Schläfrig und wenig bissig luden die Gäste den Gegner zum Toreschießen ein. Im 4-4-2 mit Mittelfeldraute bekam Leitls Team im Zentrum wie schon bei der verpatzten Saisonpremiere gegen Aue (0:2) keinen Zugriff und bot Duisburg mit seinem giftigem Pressing viel zu viel Platz. So dauerte es keine 200 Sekunden, bis eine schnelle Umschaltaktion zum ersten Tor führte: Nach einem Ballverlust von Tobias Mohr auf Höhe der Mittellinie ließ sich Duisburgs Lukas Daschner auch von Mohrs dezentem Trikotzupfer nicht beirren und erzielte mit einem Sonntagsschuss aus 18 Metern halbrechter Position in den linken Winkel die Führung der Gastgeber. Eine kalte Dusche für die verdutzt wirkende Kleeblatt-Elf, ein Traumstart für die Zebras, die nur wenig später nachlegten und die Schockstarre der Fürther nutzen. Eine sehenswerte Kombination über nur sechs Stationen veredelte der aufgerückte Tim Albutat aus kurzer Entfernung zum 2:0 des Meidericher SV.

Verunsichert und ratlos

Leitls Elf war beeindruckt, verunsichert, weil sie im Zentrum keinen Zugriff bekam und zeigte sich reichlich ratlos gegen den euphorisierten Drittligisten, der sich in beinahe jeder Szene gedankenschneller präsentierte. Fürth bemühte sich, in die Partie zurückzufinden. Doch das Plus an Ballbesitz und notgedrungenem Risiko mündete nicht in Torchancen. Einzig nach 27 Minuten wurde es gefährlich, als Julian Green eine Flanke von Marvin Stefaniak an die Latte köpfte. Daniel Keita-Ruels Versuch aus spitzem Winkel war nicht mehr als ein von der Hoffnung getragener Versuch (31.). Auf der Gegenseite scheiterte Joshua Bitter an Funk (35.), Moritz Stoppelkamps Schuss ging knapp vorbei (45.). Ihrerseits fanden die Fürther keine Lücken, Ballverluste und Schlampigkeiten spielten den Westdeutschen in die Karten. Chancen, zum Anschluss zu kommen, waren Mangelware.

Dagegen blieb Duisburg bei Kontern brandgefährlich. Stoppelkamp verpasste die frühe Entscheidung (59.), Ergebnis-Verwaltung sollte aber reichen. Ein Alptraum für das Kleeblatt, ein Zahltag für den Drittligisten, der 351000 Euro für den Einzug in die zweite Runde verbuchen durfte.

MSV Duisburg: Weinkauf - Bitter, Boeder, Compper, Sicker - Albutat, Ben Balla - Stoppelkamp, Daschner (90. Schmeling) , Krempicki - Mickels (79. Budimbu)

SpVgg Greuther Fürth: Funk - Sauer, Caligiuri, Mavraj, Wittek - Seguin - Green (62. Jaeckel), Mohr - Stefaniak, Nielsen - Keita - Ruel

Tore: 1:0 Daschner (4.) , 2:0 Albutat (13.) | Gelbe Karten: Bitter - Caligiuri, Funk | Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle) | Zuschauer: 13542

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