Blamage statt Bundesliga: HSV lässt Heidenheim den Vortritt

28.6.2020, 20:19 Uhr
Entsetzen - und das nicht nur bei Dieter Hecking. Der Hamburger SV verpasst einmal mehr die Rückkehr in die Bundesliga.

© Stuart Franklin, dpa Entsetzen - und das nicht nur bei Dieter Hecking. Der Hamburger SV verpasst einmal mehr die Rückkehr in die Bundesliga.

Im spannenden Saisonfinale der 2. Fußball-Bundesliga hat der HSV zum zweiten Mal nacheinander die letzte Aufstiegschance verpasst und muss Heidenheim den Vortritt in die Relegationsspiele mit dem SV Werder Bremen lassen. Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking blamierte sich beim 1:5 gegen den SV Sandhausen erneut. "So eine Leistung ist nicht zu entschuldigen. Da brauchen wir auch nicht nach Ausreden zu suchen", sagte Präsident Marcell Jansen und kündigte eine baldige Analyse und Antworten auf die Frage nach der Zukunft von Trainer Hecking an.

Heidenheim bleibt damit trotz der deutlichen 0:3-Niederlage bei Meister Arminia Bielefeld Dritter. "Wenn man nach 34 Spieltagen auf Rang drei steht, hat man die Relegation verdient. Wir werden jetzt die Wunden lecken und versuchen uns gegen Bremen von der besten Seite zu zeigen", sagte Heidenheims Trainer Frank Schmidt.

Im Fernduell der Hamburger mit dem 1. FC Heidenheim, der das direkte Duell mit den Hanseaten vor einer Woche mit 2:1 für sich entscheiden konnte, waren die Norddeutschen eigentlich auf Schützenhilfe der Bielefelder angewiesen. Der bereits feststehende und im Jahr 2020 unbesiegte Aufsteiger kam auch durch Torschützenkönig Fabian Klos (14.) und dem Treffer von Andreas Voglsammer (17.) früh zum 2:0 und zu einem insgesamt deutlichen 3:0-Sieg.

Allerdings nutzte der HSV diese Vorlage nicht und hatte mehr mit sich selbst zu kämpfen. Nach 21 Minuten lagen die Hanseaten durch ein Eigentor von Rick van Drongelen und Kevin Behrens mit 0:2 gegen den SV Sandhausen zurück. Aaron Hunt konnte per Strafstoß noch verkürzen, doch erneut Behrens, Mario Engels und Dennis Diekmeier machten die Überraschung perfekt. Hecking analysierte die Situation selbstkritisch. "Ich bin der letzte, der sagt, ich habe keine Fehler gemacht. Dafür muss ich die Verantwortung tragen", sagte der Coach.

Gomez trifft beim Abschied

Beim VfB Stuttgart war der Jubel über die direkte Rückkehr in die Fußball-Bundesliga trotz einer kleinen Schramme groß. Im letzten Spiel von VfB-Ikone Gomez unterlagen die Schwaben zwar mit 1:3 dem SV Darmstadt 98, bleiben aber Zweiter. "Jetzt ist der VfB wieder da, wo er hingehört: In der ersten Liga", gratulierte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Gomez traf dabei zum 1:1 (42.). "Er hat es verdient einen würdigen Abschied zu bekommen", sagte VfB-Vorstandsvorsitzender Thomas Hitzlsperger zum Abschied des Mittelstürmers, mit dem er 2007 deutscher Meister mit den Stuttgartern wurde.

Wehens würdiger Abgang

Für den SV Wehen Wiesbaden und das nach der Corona-Pause später in den Wettbewerb gestartete Team von Dynamo Dresden bestand im Abstiegskampf nur noch eine minimale rechnerische Chance. Wehen kam zum Abschluss zu einem 5:3-Erfolg gegen den FC St. Pauli, Dresden trennte sich im letzten Zweitligaspiel 2:2 vom VfL Osnabrück.

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