Bundesliga am Sonntag: Kruse schießt Köln auf Abstiegsplatz

22.11.2020, 20:22 Uhr
Max Kruse wird für Union Berlin zum Matchwinner.

© Thilo Schmuelgen, dpa Max Kruse wird für Union Berlin zum Matchwinner.

Da halfen am Sonntag auch die lautstarken Fangesänge nichts, die eine Handvoll Fans hinter der Südkurve durch eine große, schwarze Lautsprecherbox ins Stadion-Innere spülten.

Mit nun 18 Spielen in Folge ohne Sieg stellte der FC die negative Vereins-Bestmarke aus zwei Spielzeiten ein, 19 Mal in Folge ohne Gegentor blieben die Kölner zuvor nur 1974, zehn Heimspiele in Folge ohne Sieg gab es nur in der Saison 2005/06. Und nächste Woche muss der FC zu Borussia Dortmund.


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Dagegen setzten die Eisernen aus Berlin ihren Höhenflug unbeeindruckt von großen Verletzungssorgen fort und festigten Rang fünf. Kurios war dabei der Siegtreffer. Der bis dahin wirkungslose Kruse verschoss im 17. Versuch erstmals in der Bundesliga einen Elfmeter und verpasste den alleinigen Bundesliga-Rekord. Den Nachschuss versenkte er aber zum Siegtreffer (72.). Der vom englischen Meister FC Liverpool und Teammanager Jürgen Klopp ausgeliehene Taiwo Awoniyi hatte Union mit seinem ersten Bundesliga-Tor in Führung gebracht (27.). Ellyes Skhiri glich zwischenzeitlich aus (36.). Auf Tabellenführer FC Bayern München hat Union ganze vier Punkte Rückstand.

Druck auf die Kölner hatte schon vor dem Anpfiff zugenommen

Der Druck auf die Kölner hatte schon vor dem Anpfiff zugenommen, denn durch den Mainzer 3:1-Sieg in Freiburg war der FC auf Rang 17 abgerutscht. Und er wäre auch fast früh in Rückstand geraten, als Marcus Ingvartsen nach einer offenbar missglückten Abseitsfalle frei vor Timo Horn auftauchte, den Ball aber über das Tor lupfte. Union musste ohne etablierte Spieler wie Christian Gentner, Joel Pohjanpalo, Keita Endo, Nico Schlotterbeck oder Marius Bülter auskommen, nach knapp einer halben Stunde musste dann auch noch Sebastian Griesbeck verletzt raus.

Zu diesem Zeitpunkt führten die Gäste, die im Vorjahr nur gegen Köln beide Spiele gewannen, bereits durch den Treffer von Awoniyi, der ein Missverständnis zwischen Marius Wolf und Rafael Czichos ausnutzte. Ein Flugkopfball von Skhiri nach Freistoß von Ondrej Duda brachte den FC aber noch vor der Pause zurück ins Spiel.

Mainz gelingt der Befreiungsschlag in der Bundesliga

Auch nach dem Wechsel blieb es ein Spiel auf überschaubarem Niveau. Bezeichnend dafür: Sowohl der angeschlagen ins Spiel gegangene Ex-Unioner Sebastian Andersson im Sturmzentrum der Kölner, als auch Berlins zuletzt starker Offensiv-Stratege Kruse, an dem auch der FC vor der Saison loses Interesse hatte, waren quasi nicht zu sehen. Kruse aber wurde dann aber doch noch zum Matchwinner.

Unterdessen ist dem 1. FSV Mainz 05 dank seines überragend aufgelegten Torjägers Jean-Philippe Mateta am achten Spieltag der Fußball-Bundesliga der ersehnte Befreiungsschlag gelungen. Der Franzose erzielte beim 3:1 (3:0) im Kellerduell beim SC Freiburg am Sonntag alle drei Treffer für die Rheinhessen (2., 34., 40. Minute). Für die Gastgeber konnte Nils Petersen (63.) nur noch verkürzen.

Durch ihren ersten Saisonsieg gaben die Mainzer den letzten Tabellenplatz an den FC Schalke 04 ab und nahmen auch etwas Druck von ihrem Trainer Jan-Moritz Lichte, der als Nachfolger des entlassenen Achim Beierzlorzer nach nur einem Punkt aus fünf Spielen selbst schon in der Kritik stand. Die Freiburger indes blieben zum siebten Mal in Folge sieglos und stecken ebenfalls weiter voll in der Abstiegszone.

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