Buric trifft auf Dutt: Zwei Freunde suchen die Konstanz

2.11.2018, 06:00 Uhr
Buric trifft auf Dutt: Zwei Freunde suchen die Konstanz

© Foto: Wolfgang Zink

Es wird wieder ein Spiel unter Freunden werden. Trainer Damir Buric und Bochums Coach Robin Dutt verbindet eine langjährige Freundschaft. Kontakt vor dem Spiel werde es keinen geben, meinte Buric, der hervorhob: "Das Schönste am Fußball sind die Freundschaften, die danach bestehen bleiben."

Vor dem Anpfiff am Freitag werden die beiden Freunde eine ähnliche Arbeitswoche bestreiten. Buric arbeitete in diesen Tagen akribisch die 0:2-Pleite in Darmstadt auf, Dutt musste das ärgerliche 3:3 gegen Regensburg verdauen. In der Nachspielzeit konnte der Jahn eine längst verloren geglaubte Partie nach einem 1:3-Rückstand noch in ein Unentschieden umbiegen.

"Mir fehlen die Worte, die Enttäuschung ist groß", sagte der Bochumer Anthony Losilla. "Wir sind nicht konstant genug, was wir aber sein müssen, um oben dran zu bleiben." Konstanz ist das Zauberwort, das nahezu jeder Trainer in der zweiten Liga wöchentlich in den Mund nimmt. Die Liga überrascht wie in der Vorsaison mit merkwürdigen Ergebnissen. Bochum fertigt den FC Ingolstadt mit 6:0 ab, Regensburg vermöbelt den HSV zu Hause mit 5:0, Fürth zerlegt Holstein Kiel mal schnell mit 4:1.

In Bochum wissen die Fans momentan nicht so recht, was auf sie zukommt. "Nur gegen Ingolstadt haben wir 90 Minuten unser Ding durchgezogen, ansonsten haben wir immer Schwankungen drin. Wir machen es teilweise gut, aber nicht durchgängig", erklärt Stürmer Lukas Hinterseer. Gegen Kiel und Heidenheim verspielte der VfL ebenfalls einen möglichen Sieg in der Schlussviertelstunde, gegen Dresden war es eine schlafmützige Anfangsphase, die Bochum Punkte kostete.

Trotzdem liegt das Team von der Castroper Straße mit 16 Punkten in Schlagdistanz zur SpVgg. In Bochum konnten sie sich mit der Rolle des Zweitligisten sowieso noch nie anfreunden. Das Ziel ist und bleibt die Rückkehr in die Bundesliga. In erster Linie ist man im Ruhrpott aber bemüht, nach einer turbulenten Vorsaison wieder Ruhe in den Verein zu bringen.

Die Fans kehren zurück

Mit Gertjan Verbeek, Ismail Atalan und Jens Rasiejewski verschliss der VfL drei Trainer, Manager Christian Hochstätter wurde gefeuert, der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb in eine GmbH & Co. KG ausgegliedert, um wirtschaftlich in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben.

Immerhin: Die harte Fanszene des Vereins hat Ende September nach einem Jahr ihren Stimmungsboykott beendet und sich entschlossen, die Mannschaft wieder zu unterstützen. Sie sind im heimischen Stadion in die Ostkurve zurückgekehrt.

Robin Dutt passt da momentan gut zum Verein. Ruhig und unaufgeregt geht der 53-Jährige seiner Arbeit nach. Mit im Schnitt rund 29 Jahren stellt der VfL das älteste Team in der Liga, ist gespickt mit erfahrenen Kräften wie Tim Hoogland, Patrick Fabian, Stefano Celozzi oder Torhüter Manuel Riemann. In der Offensive ist Bochum mit Spielern wie Hinterseer, Robbie Kruse, Losilla, dem Südkoreaner Chung-yong Lee oder Sidney Sam sehr gut bestückt.

Viel Qualität

So viel Qualität zielgerichtet auf den Platz zu bringen, ist die Aufgabe, die Dutt meistern muss. In Fürth setzen sie lieber auf die Unbekümmertheit einer jungen Truppe. Jung trifft auf Alt, allein das macht den Reiz der Partie am Freitag schon aus. Und Buric meint: "Das Spiel kann ein Fußballfest werden." Oder eine weitere Partie auf der schwierigen Suche nach Konstanz.

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