Chancenwucher gegen Aue: Fürth verliert zum Auftakt

28.7.2019, 17:25 Uhr
Er wollte einfach nicht rein: Kleeblatt-Angreifer Daniel Keita-Ruel und seine Kollegen brachten den Ball gegen Aue nicht über die Linie.

© Sportfoto Zink / WoZi Er wollte einfach nicht rein: Kleeblatt-Angreifer Daniel Keita-Ruel und seine Kollegen brachten den Ball gegen Aue nicht über die Linie.

 Nach einer sechswöchigen Vorbereitung wurde es für das Kleeblatt zum ersten Mal wirklich ernst in der Spielzeit 2019/2020. Trainer Stefan Leitl entschied sich hinten rechts für Marco Meyerhöfer und vorne links für Kenny Redondo. Die beiden Positionen, die im Vorfeld noch nicht fest vergeben schienen, waren damit besetzt. Ansonsten konnte man die Startelf der Fürther so erwarten, wie sie sich zum Anpfiff formierte.

Auch Meyerhöfer probiert's 

Fürth fand den besseren Einstieg in das Duell, hatte offensiv mehr Aktionen und damit auch bessere Chancen. Daniel Keita-Ruel verpasste in der 3. Minute, Marco Meyerhöfer gut 180 Sekunden später mit einem Rechtsschuss. Fürth konnte den Schwung aus der Anfangsphase nicht in einen Treffer verwandeln. Mit Rochaden in der Spitze und im vorderen Mittelfeld stifteten die Gastgeber Verwirrung in der Defensive der Auer, doch Mitte der ersten Hälfte hatten sich die Erzgebirgler besser auf dieses Verschieben eingestellt.

Erstes Indiz dafür, dass die Gäste langsam besseren Tritt fanden, war eine schöne Kombination über die linke Seite. Eine Stafette über Dimitrij Nazarov und Florian Krüger schloss Philipp Zulechner mit einem Schuss ans Außennetz ab. Aue war nun näher am Gegenspieler, dadurch besser im Zweikampf und auch im Raum schlauer positioniert. Dazu verlief der zweite Versuch über die linke Flanke erfolgreicher für den FCE: Krüger entwischte im Rücken von Fürths Kapitän Marco Caligiuri, der den Angreifer nicht mehr stellen konnte. Dessen Querpass verwertete der weitgehend unbedrängte Nazarov zur 1:0-Führung der Sachsen.

Gelegenheiten satt 

Möglichkeiten zum Ausgleich hatten die Mittelfranken noch vor der Pause. Dass Keita-Ruel Aues Marko Mihojevic anschoss, nachdem FCE-Keeper Martin Männel die Übersicht verloren hatte, fiel wegen Abseits nicht weiter ins Gewicht (31.). Dass Fürths Stümer in der 35. Minute bei einer sehr guten Gelegenheit an Männel hängen blieb, schon eher. Unmittelbar vor der Pause war auch für Tobias Mohr mehr drin.

Fürths Druck nahm mit Beginn des zweiten Durchgans wieder zu, was Männel regelmäßig dazu veranlasste, bei Abstößen zu versuchen, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen und die Partie zu verschleppen. Trotzdem hatte die Spielvereinigung wieder ihre Chancen: Zwei Kopfbälle von Keita-Ruel (49., 58.) landeten bei Männel, wobei der erste Versuch für den Fürther nicht leicht aufs Tor zu bringen war. Insgesamt verlief das Geschehen zumeist in Richtung Gästetor, doch verlor die Begegnung auch an Attraktivität, die Nickligkeiten vor 9970 Zuschauern wurden zahlreicher. Glück hatten die Auer, dass Nazarov ungestraft davon kam, als er bei einer Grätsche an der Außenlinie gegen Marvin Stefaniak noch ein Mal nachfasste (64.).

Mit Neuzugang Havard Nielsen für Kenny Redondo fügte Leitl seiner Offensive knapp 20 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit eine frische Kraft hinzu. Eine aussichtsreiche Situation entstand zunächst jedoch für Aue, als der auffällige Jan Hochscheidt über links einen Gegenspieler nach dem anderen überlief, nach innen zog und das rechte Lattenkreuz mit einem Schlenzer streifte (78.). Ebenfalls nur am Torgestänge landete ein Freistoß des ebenfalls auffälligen Stefaniak drei Minuten später. Leitl legte in der Schlussphase nochmal in der Offensive nach, brachte mit U19-Stürmer Jamie Leweling einen weiteren Angreifer. Ein Treffer fiel erneut aber nur auf der anderen Seite. Hochscheidt entschied das Duell mit seinem 2:0 in der 90. Minute. 

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Meyerhöfer, Caligiuri, Mavraj, Wittek (80. Sauer) - Seguin, Green, Mohr (85. Leweling) - Stefaniak, Keita-Ruel, Redondo (72. Nielsen) 

Erzgebirge Aue: Männel - Kusic (83. Rizzuto), Mihojevic, Gonther, Kalig - Riese, Fandrich, Krüger (66. Wydra), Hochscheidt, Nazarov - Zulechner (75. Baumgart) 

Tore: 0:1 Nazarov (25.), 0:2 Hochscheidt (90.)  | Gelbe Karten: Wittek - Kalig, Riese, Fandrich, Baumgart | Schiedsrichter: Siebert (Berlin) | Zuschauer: 9.970.

+++ Der Live-Ticker zum Nachärgern +++

 

 

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