Club-Achterbahn unter Köllner: Zwischenlösung, Aufstieg, Rote Laterne 27 Bilder 12.2.2019, 00:23 Uhr Erst war er die Zwischenlösung im Abstiegskampf, wurde dann zum Aufstiegstrainer des 1. FC Nürnberg - doch der Klassenkampf in der Bundesliga war zu viel für Michael Köllner. Der arbeitswütige Oberpfälzer stabilisierte den Club und brachte ihn ins Fußball-Oberhaus, ließ dann aber das Konzept vermissen. Nach 15 sieglosen Bundesliga-Spielen und dem Pokal-Aus muss "Füchsmühls Finest" nun gehen. Eine Achterbahnfahrt in Bildern! 1 / 27 Tag Null Begonnen hat alles am 7. März 2017: Nach der Derby-Pleite war für Alois Schwartz Endstation beim FCN. Köllner, zu diesem Zeitpunkt noch Trainer der Nürnberger U21, übernahm. Zunächst interimsweise, doch Sportvorstand Andreas Bornemann betonte gleich zu Beginn: "Er ist ein ausgewiesener Fußballfachmann". © Sportfoto Zink / DaMa 2 / 27 Fuchsmühler im Fokus Das Interesse an Köllner war groß, schließlich sollte er den Club, der unter Schwartz in die untere Tabellenregion abgerutscht war, wieder stabilisieren. © Sportfoto Zink / WoZi 3 / 27 Beine hoch! Beim ersten Training am 7. März 2017 sah sich der 47-Jährige seinen Kader mal genauer an. Mit den Jungs soll er aber zuvor schon vertraut gewesen sein - Köllner sei einer, sagte man, der seine Vorstellungen und Ideen bereits seit Monaten im Verein eingebracht hatte. © Sportfoto Zink / WoZi 4 / 27 Los geht's! Sein Debüt auf der Zweitliga-Trainerbank gab Köllner am 24. Spieltag der Saison 2016/17 gegen Arminia Bielefeld. Ein Heimspiel, was die Sache vielleicht nicht einfacher machte, aber mit Sicherheit etwas schöner. © Sportfoto Zink / DaMa 5 / 27 Salli-Studium Gleich bei seinem Einstand kredenzte ihm sein Team einen 1:0-Erfolg, Ondrej Petrak - und nicht etwa dem hier genau beäugten Edgar Salli - gelang das Tor des Tages. © Sportfoto Zink / DaMa 6 / 27 Schade! Doch nur eine Woche später erlebten Köllner und der Club den ersten Dämpfer der noch jungen Partnerschaft. Beim Aufstiegskandidaten Union Berlin verlor der FCN trotz ansprechender Leistung mit 0:1. Das Gegentor fiel dabei erst in der 83. Minute. © Sportfoto Zink / DaMa 7 / 27 Siegerfaust Aber wer den Club kennt, der weiß, dass Hinfallen dazu gehört. Es geht immer wieder darum, wie der FCN wieder aufsteht. Gegen den Karlsruher SC geriet der neunmalige deutsche Meister früh in Rückstand, drehte die Partie dank Elfmeter-Experte Tobias Kempe aber in der zweiten Hälfte und holte den nächsten Sieg. © Sportfoto Zink / WoZi 8 / 27 Spaß gegen Stuttgart Am 31. Spieltag zeigte der Club dann eine erste Halbzeit, wie sie kaum einer erwartet hätte. Gegen den VfB Stuttgart, zu diesem Zeitpunkt Tabellenführer der 2. Liga, spielte der FCN einen aufregenden und cleveren Konterfußball, der die Schwaben auf dem falschen Fuß erwischte. Mit einer 2:0-Führung ging der fränkische Altmeister in die Pause. © Sportfoto Zink / DaMa 9 / 27 Bewerbungsschreiben Über die zweite Hälfte sei hier der Mantel des Schweigens gelegt - der Club kam verschlafen aus der Pause und fing sich in der Nachspielzeit den Treffer zum 2:3. Trotzdem präsentierte sich Nürnberg gegen einen gefühlten Erstligisten von seiner besten Seite - im Nachhinein sicherlich ein wichtiger Aspekt in Köllners Bewerbung als Cheftrainer. © Sportfoto Zink / DaMa 10 / 27 Bissig Die Chancen auf ein dauerhaftes Engagement stiegen mit jeder guten Performance seines Teams. Natürlich auch, weil Köllner im Preis-Leistungs-Verhältnis wohl auch die Ideallösung war. Aber auch, weil er es schaffte, Bornemann auf seine Seite zu ziehen. Über eine Beförderung des Oberpfälzers reagierte der Sportvorstand in dieser Zeit bedeutungsschwanger mit einer Gegenfrage: "Es ist nicht viel dabei, was dagegen spricht. Oder?" © Sportfoto Zink / WoZi 11 / 27 Wo muss ich unterschreiben? Der Sieg gegen den SV Sandhausen am 6. Mai 2017 dürfte ausschlaggebend gewesen sein, dass man in der Causa Köllner Fakten geschaffen hat. Eine hart umkämpfte, wenn auch häufig zähe Partie gewann der Club mit 1:0 und entledigte sich auch rein rechnerisch seiner Abstiegssorgen. Grund genug, positive Emotionen auszutauschen. Und vielleicht den einen oder anderen Gedanken über ein Arbeitspapier. © Sportfoto Zink / DaMa 12 / 27 Macht mal piano! Es folgte eine verhältnismäßig ruhige und erfolgreiche Saison-Vorbereitung samt makelloser Club-Bilanz. Aber, wie Köllner hier schon anzeigt: Schön langsam machen. © Sportfoto Zink / WoZi 13 / 27 Guter Start Langsam machte sein Team am ersten Spieltag der Saison 2017/18 aber nicht: Beim 3:0 gegen Kaiserslautern trumpfte der Club groß auf. Da ist eine innige Umarmung mit dem Chef schon durchaus angebracht. © Sportfoto Zink / WoZi 14 / 27 Derbysieger Köllner In der Hinrunde gab es noch weitere Gelegenheiten, um zu Feiern. Die vielleicht schönste: Der erste Derbysieg in Köllners Club-Karriere. Am 24. September gewann sein Club das prestigesträchtige Kräftemessen mit 3:1. Ein herrliches Gefühl, nicht nur für die Fans, die 38 Jahre auf einen Sieg im Ronhof warten mussten. Sondern auch für den Trainer, der... © Sportfoto Zink / WoZi 15 / 27 Feierbiest ...in bester Feierbiest-Manier auch auf dem Altstadtfest nach dem Derbysieg so richtig loslegte. Michael Köllner, "Fuchsmühls Finest", und der 1. FC Nürnberg - ja, das passte einfach. © Sportfoto Zink / DaMa 16 / 27 Ganz oben Grund zum Jubeln gab es später weiter: Früh setzte sich der FCN, in einer zugegebenermaßen sehr schwachen Zweitliga-Saison, an der Spitze fest. Im Gleichschritt mit Fortuna Düsseldorf gab der Köllner-Club den Ton im Fußball-Unterhaus an. © Sportfoto Zink / DaMa 17 / 27 Knapp daneben Kurz vor Weihnachten 2017 lieferte der fränkische Altmeister unter Köllner das nächste Highlight: Im Pokal-Achtelfinale zwang der FCN den finanziell und sportlich deutlich überlegenen VfL Wolfsburg in die Verlängerung, musste sich am Ende aber doch geschlagen gaben. Die Erkenntnis dieses Abends: Vor der Bundesliga muss sich diese Mannschaft nicht verstecken. © Sportfoto Zink / WoZi 18 / 27 Derbypleite Doch immer wieder wurde die starke Saison 2017/18 von Dämpfern begleitet. Der Club ließ gegen Regensburg, St. Pauli und Bochum Punkte liegen - und ließ eine 0:2 im Derby gegen die SpVgg Greuther Fürth, damals noch mitten im Abstiegskampf, folgen. Das große Glück des FCN: Die 2. Bundesliga war in dieser Saison so ausgeglichen, dass der Club sich ein ordentliches Polster erarbeiten konnte. © Sportfoto Zink / WoZi 19 / 27 Aufstiegsfreuden Und so reichte es am 6. Mai 2018 zum großen Coup: Durch ein 2:0 in Sandhausen machte der Köllner-Club den Aufstieg auch rechnerisch perfekt. © Sportfoto Zink / DaMa 20 / 27 Rekordaufsteiger Es folgten eine feuchtfröhliche Feier in Sandhausen, eine gigantische Party am Valznerweiher und... © Sportfoto Zink / DaMa 21 / 27 Das große Ziel: erreicht ...ein überglücklicher Michael Köllner, der zum Saisonabschluss gegen Fortuna Düsseldorf den Aufstieg in die Bundesliga feiern durfte. © Sportfoto Zink / OGo 22 / 27 Auf dem Boden der Tatsachen Doch die 1. Bundesliga, das musste Michael Köllner schon früh feststellen, ist ein völlig anderes Kaliber. Mit zwei Punkten aus den ersten drei Spielen startete der Club zwar nicht katastrophal, ließ aber schon hier Punkte liegen. © Sportfoto Zink / DaMa 23 / 27 Klatsche in Dortmund Bereits am fünften Spieltag gab's die erste Abreibung: Bei Borussia Dortmund ging der Club mit 0:7 unter und ließ an der Erstliga-Tauglichkeit zweifeln - sowohl der Kader, als auch der Trainer. © Ina Fassbender 24 / 27 Glücksrausch gegen Fortuna Das 3:0 gegen Mit-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf am 29. September 2018 sollte der letzte Bundesliga-Sieg für Michael Köllner bleiben. © Sportfoto Zink / DaMa 25 / 27 Tendenz: fallend Es folgten: 15 sieglose Bundesliga-Partien und ein schwaches 0:1 im Pokal beim Zweitligisten Hamburger SV - das Aus im Achtelfinale. © Sportfoto Zink / DaMa 26 / 27 Köllners letzte Chance Die wohl letzte Chance wurde Köllner im Duell mit Hannover 96 eingeräumt. Vor der Partie stand der Club auf Rang 17, Hannover war Schlusslicht. Doch am Ende setzten sich die Niedersachsen durch, der FCN übernahm die Rote Laterne und ließ einmal mehr massive Zweifel an der Erstliga-Tauglichkeit aufkommen. © Sportfoto Zink / DaMa 27 / 27 Abschied im Tabellenkeller Und am Ende halfen weder Zweckoptimismus noch Ausreden. Der Club zog die Reißleine und trennte sich von Trainer Michael Köllner. Mit ihm muss auch sein Fürsprecher und Kollege Andreas Bornemann gehen. Das jähe Ende einer langen sportlichen Talfahrt. © Sportfoto Zink / DaMa Verwandte Themen 1. FC Nürnberg Bildergalerien