Club hat fast 28.000 Dauerkarten verkauft

NÜRNBERG - Pünktlich um 9.30 Uhr öffneten am Donnerstag die Fan-Shops des 1.FC Nürnberg ihre Tore. Und mehrere hundert Fans quittierten diesen banalen Akt mit einem aufbrausenden Jubel, der sonst nur bei einem Torerfolg des frischgebackenen Bundesligisten üblich ist.

Bereits in den frühen Morgenstunden hatten sich die ersten Fußballverrückten vor den Shops versammelt, die die so begehrten und deshalb letzten 3000 Dauerkarten bereithielten. Am späten Nachmittag waren nur noch wenige Tickets übrig und der Club durfte sich mit fast 28.000 absetzten Saisontickets über einen neuen Vereinsrekord freuen. «Das ist ein großer Vertrauensvorschuss an uns und ein Zeichen, dass uns die Fans den Bundesligaabstieg ein Stück weit verziehen haben», freute sich Manager Martin Bader. Der 41-Jährige sieht sich durch den großen Zuspruch auch in seiner Arbeit bestätigt: «Es würde sich doch keiner eine Karte kaufen, wenn sie glauben würden, wir wären nicht konkurrenzfähig.»

Der Club kann so gut wie sicher davon ausgehen, bei seinen 17 Heimspielen jeweils mindestens 40.000 Anhänger im Rücken zu haben. «Das ist besonders wichtig für uns. Denn wir werden den Großteil unserer Punkte zu Hause holen müssen.» Die Vorschusslorbeeren der Fans erhöhen aber gleichzeitig den Erwartungsdruck den Spielern gegenüber. Doch dürfte sich die große Kulisse in erster Linie beflügelnd auf die junge Mannschaft auswirken. «Es ist doch für jeden Spieler eine viel größere Motivation vor einem vollen Haus zu spielen», sagte Bader, der aber sicherheitshalber vorbaute, sollte die jüngste Heimserie mit 15 Pflichtspielen ohne Niederlage in der Bundesliga nicht nahtlos verlängert werden können: «Die Leute sind natürlich verwöhnt. Sie können nicht davon ausgehen, dass wir weiterhin zu Hause alles gewinnen. Es wird wichtig sein, auch mal ein Unentschieden richtig einzuordnen.»

Trotz aller Heim-Euphorie stehen erst einmal zwei Auswärtsfahrten an. Zunächst tritt der 1.FCN heute bei seiner kleinen «Ost-Tour» in Sachsen beim FC Erzgebirge Aue (18.00 Uhr) an, ehe morgen in Thüringen bei Rot-Weiß Erfurt (15.30) ein weiterer Drittligist Gastgeber ist. Bei den beiden Testspielen kommt zudem die Wiedersehensfreude nicht zu kurz. Während in Aue mit Tomasz Kos und Thomas Paulus zwei Ex-Cluberer am Ball sind, wartet in Erfurt mit Chhunly Pagenburg, Samil Cinaz und Torhüter Andreas Sponsel gleich ein ganzes Trio ehemaliger FCN-Spieler auf die alten Kameraden.

Termine (Spieltage 1-5): 8.8., 15.30 Uhr: FC Schalke 04 (H), 15.8., 15.30: Eintracht Frankfurt (A), 22.8., 15.30: Hannover 96 (H), 29.8., 15.30 Uhr: VfB Stuttgart (A), 12.9., 15.30: Mönchengladbach (H).