Club hat im Fall Colak noch "alle Möglichkeiten"

12.1.2015, 05:58 Uhr
Stürmer Antonio-Mirko Colak hat sich in der ersten polnischen Liga durchgesetzt - ein Comeback beim Club scheint dennoch nicht ausgeschlossen.

© Sportfoto Zink / WoZi Stürmer Antonio-Mirko Colak hat sich in der ersten polnischen Liga durchgesetzt - ein Comeback beim Club scheint dennoch nicht ausgeschlossen.

Sechs Treffer erzielte der 21-Jährige bislang in der polnischen Ekstraklasa, was ihm bei Lechia nicht nur den hübschen Titel „Spieler der Vorrunde“ einbrachte, sondern auch beständig Spekulationen befeuerte, der Tabellendreizehnte habe bereits eine vereinbarte Kaufoption gezogen. Auch am Wochenende kursierten derlei Meldungen in polnischen Medien.

Es ist eine dieser Geschichten, die Nürnbergs Sportvorstand Martin Bader gerne in diversen Internet-Foren um die Ohren gehauen bekommt, weil man ein hoffnungvolles und zudem auch noch erfrischend sympathisch rüberkommendes Talent wie Colak ja nicht einfach ohne Not ziehen lassen sollte. Was im Prinzip auch stimmt, nur stellt sich die Faktenlage eben ein bisschen anders dar. Zum einen sei es laut Bader Colaks ausdrücklicher Wunsch gewesen, die Offerte aus Danzig anzunehmen, um endlich auf höherklassigem Niveau Spielpraxis sammeln zu können. Bei Ex-Trainer Valérien Ismaël besaß der begeisterungsfähige Deutsch-Kroate nämlich trotz ordentlicher Vorbereitung nicht gerade die besten Karten. René Weilers Vorgänger setzte zu diesem Zeitpunkt lieber auf die namhafteren Neuzugänge Sylvestr und Peniel Mlapa sowie den wenig später zum FC Ingolstadt weitergereichten Tomas Pekhart, Colak drohte erneut ein berufliches Dasein in der Regionalliga.

Zum anderen bestätigte Bader zwar, dass die Polen ihren Publikumsliebling im Sommer für eine vertraglich festgeschriebene Ablösesumme verpflichten können – nur habe der Club wiederum eben das Recht, diese Option zu kontern. „Wir sind da nicht außen vor“, betonte Bader, nach wie vor gebe es im Fall Colak „alle Möglichkeiten“. So kann der Zweitligist den Torjäger, dessen Kontrakt in Nürnberg im Februar vergangenen Jahres bis 2016 verlängert worden war, gegen Zahlung einer Ausbildungsentschädigung zurückbeordern – eine durchaus branchenübliche Klausel, die übrigens auch greifen würde, wenn der SC Freiburg den nach Franken verliehenen Sebastian Kerk schon am Saisonende wiederhaben möchte. Colak könnte aber auch zu einem ganz anderen Verein weiterziehen und dem 1. FCN so zumindest eine stattliche Ablöse bescheren.

Am Valznerweiher jedenfalls verfolgt man Colaks kleine Erfolgsgeschichte im Nachbarland genau. „Toni macht das sehr gut, keine Frage“, lobte Bader. Und vielleicht gibt es ja doch noch ein Happy End, schließlich scheint auch Colak eine Karriere beim Club noch nicht ganz abgehakt zu haben: Auf dem Titelbild seiner Facebook-Seite jubelt der Stürmer sowohl im grün-weißen als auch im rot-schwarzen Trikot . . .

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