Club-JHV: Mitglieder verpassen Bader Denkzettel

7.10.2016, 19:23 Uhr
Der inzwischen in Hannover tätige Martin Bader wurde erneut von den Club-Mitgliedern abgewatscht.

© Sportfoto Zink / WoZi Der inzwischen in Hannover tätige Martin Bader wurde erneut von den Club-Mitgliedern abgewatscht.

Nachdem der Antrag auf separate Entlastung aller Vorstände erwartungsgemäß durchgegangen war, verweigerten die Mitglieder Bader, der beim Club noch bis September 2015 im Amt war, mit 603:202 Stimmen wie im Vorjahr die Entlastung.

Den aktuellen Vorständen Michael Meeske und Andreas Bornemann sowie Mario Hamm, der nach der Demission des früheren Finanzchefs Ralf Woy kommissarisch die Geschäfte am Valznerweiher geführt hatte, wurde hingegen nahezu einstimmig eine ordentliche Amtsausübung bestätigt. Mehr als ein symbolisches "Abwatschen" dürfte das Misstrauensvotum für den inzwischen als Geschäftsführer bei Hannover 96 tätigen Bader aber auch diesmal nicht sein.

Keine Möglichkeit auf Schadensersatz

Wie Aufsichtsratschef Thomas Grethlein betonte, konnte ein Betriebsprüfer Bader und Woy keine konkreten Verfehlungen nachweisen, somit bestehe auch keine Möglichkeit, Schadenersatzansprüche geltend zu machen. Der Verein habe im Abstiegsjahr und danach den sportlichen Erfolg erzwingen wollen, sei dabei ein hohes finanzielles Risiko gegangen und habe sich so Handlungsspielräume genommen, räumte Grethlein ein.

Warum der angeblich ja stets über alle Vorgänge informierte Aufsichtsrat als zuständiges Kontrollorgan seinen leitenden Angestellten so lange gewähren ließ, konnte Grethlein nicht schlüssig erklären.

"Ich will nicht von Fehlern oder Versäumnissen ablenken, aber die Situation ist komplexer, als man auf den ersten Blick meint", sagte der 58-Jährige, im Nachhinein sei es "leicht, klüger zu sein". Das wohl zu lange Festhalten an Bader erklärte Oberbürgermeister und Aufsichtsrat Ulrich Maly mit dem Bemühen um "Solidität und Kontinuität".

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