Club: Köllner fordert Dreier gegen "undankbaren" KSC

31.3.2017, 14:46 Uhr
Club: Köllner fordert Dreier gegen

© Sportfoto Zink

"Einen Tag Wunden lecken“ hatte Club-Coach Köllner seiner Mannschaft nach dem schmerzhaften 0:1 bei Union zugestanden. “Lange, lange“ hatte es in der Alten Försterei 0:0 gestanden. So lauteten auch die einleitenden Worte von Berlins Pressesprecher Christian Arbeit. Unmittelbar nach der Niederlage fokussierte sich der Interimstrainer des FCN da jedoch schon auf die nächste Partie. “Dann werden wir im eigenen Stadion wieder drei Punkte holen“, sagte der Oberpfälzer im Brustton der Überzeugung.

Der Arbeitsauftrag des Altmeisters hat sich zwischenzeitlich nicht verändert. Drei Punkte sollen her, wenn es heute gegen den KSC geht. Und das, obwohl die Nummer, wie Nürnbergs Interimscoach mittlerweile aufgefallen ist, eine recht "undankbare" für den FCN ist. Karlsruhe, erklärte Köllner, sei ein Verein, der sich von der Qualität seiner Spieler und vom Anspruch her "nicht auf dem letzten Platz sieht". Die Badener, die in sechs der vergangenen sieben Partien den Kürzeren gezogen haben, stemmen sich mit Macht gegen den Abstieg. "Aufgeben ist keine Option", gab das Schlusslicht auf den klubeigenen Kanälen vor dem Spiel als Losung aus.

Ein "Familienduell" im Fokus

Gleichwohl rechnet Köllner in Nürnberg mit einem "tiefstehenden Gegner", der dem FCN erst einmal die Initiative überlassen wird. Ursächlich dafür könnte sein, dass Karlsruhe große Personalsorgen plagen. Jordi Figueras, der in Spanien zudem in einen Wettskandal verwickelt ist, fehlt ebenso gesperrt wie Dimitris Diamantakos und Franck Kom. Verletzungs- oder krankheitsbedingt müssen Moritz Stoppelkamp, Grischa Prömel, Boubacar Barry und Matthias Bader passen. Da sich auch Dennis Kempe mit muskulären Problemen abgemeldet hat, fällt das Familienduell mit seinem drei Jahre und drei Tage jüngeren Bruder Tobias flach. Immerhin scheint bei den Gästen - Stichwort "Familienduell" – ein zukünftiger Cluberer einsatzbereit zu sein.

Enrico Valentini, gebürtiger Nürnberger, Clubfan seit Kindesbeinen und von der Jugend an langjähriger FCN-Spieler, begegnet nicht nur seinem alten und neuen Verein, sondern auch seiner Schwester Luana, die Pressesprecherin am Neuen Zabo ist. Zwar betonte der Außenverteidiger jüngst, dass mit seinem Club-Comeback im Sommer "ein Traum in Erfüllung" gehe. Aktuell ist der Führungsspieler der Fächerstädter jedoch gefordert, einen badischen Albtraum zu verhindern. Karlsruhe muss für den Klassenerhalt punkten, das weiß auch Valentini. "Der Gegner spielt für mich in diesem Fall keine Rolle. Diese Woche heißt er nun mal Nürnberg, die Woche darauf dann Würzburg. Mir geht es ausschließlich darum, dass wir am Freitag gewinnen", verkündete der 28-Jährige folglich über die vereinseigene Homepage.

Spekulationen um Kevin Möhwald

Michael Köllner sind die Familienduelle derweil weitgehend egal. Der Club-Coach will in einem "komplizierten Spiel" eine Mannschaft sehen, die "bei eigenem Ballbesitz seriös und gut" agiert und die Heimfans mit attraktivem Fußball hinter sich bringt.

Vorteilhaft bei dieser Unternehmung dürfte ein starker Kevin Möhwald sein. Nürnbergs Kreativ-und-Assistgeber-Ass konnte sich – von Köllner in Berlin als "falsche Neun" aufgeboten – zuletzt zwar nicht in Szene setzen. Dass Pommes, wie Freunde und Kollegen den 23-Jährigen nennen, jedoch in der Lage ist, das Spiel gegen Karlsruhe zu entscheiden, ist ebenso klar. Zumal sich Möhwald, über dessen Abgang im Sommer zu einem höherklassigen Verein zuletzt verschiedentlich spekuliert wurde, darauf konzentrieren will, dem Club-Spiel wieder stärker seinen Stempel aufzudrücken.

In der Hinrunde, als der FCN im Wildpark 3:0 siegte, gelang das Pommes schmackig. Nach seiner Vorlage markierte Guido Burgstaller den vorentscheidenden zweiten Club-Treffer.

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