Club nach Heimpleite in der Krise

29.9.2012, 17:31 Uhr
Teils verbissen kämpften die Club-Spieler um den Ball - vergebens. Am Ende stand eine 0:2 Heimniederlage für die Franken.

© Sportfoto Zink Teils verbissen kämpften die Club-Spieler um den Ball - vergebens. Am Ende stand eine 0:2 Heimniederlage für die Franken.

Auch gegen den bis dato sieglosen VfB Stuttgart gingen die Franken am Samstagnachmittag als Verlierer vom Platz, die Schwaben siegten etwas glücklich mit 2:0 (1:0). Vor 43.018 Zuschauern erzielten Vedad Ibisevic und Martin Harnik die Tore für die Gäste. 

Der 1. FC Nürnberg fand in diesem mäßigen Spiel einfach kein Rezept, die bis dato so löchrige Abwehr der Stuttgarter (zwölf Gegentore in den ersten fünf Partien) zu knacken. Die Gastgeber wirkten verunsichert, nervös, ließen die große spielerische Linie vermissen und besaßen keine Durchschlagskraft. Die soliden Gäste mussten im Prinzip nur auf die Fehler der Franken warten.

Drei Tage nach der Schmach von Hannover (1:4) hatte Hecking seine Mannchaft erwartungsgemäß umgekrempelt. Gleich vier Akteure aus der Anfangsformation vom Mittwoch fanden sich auf der Ersatzbank wieder: Innenverteidiger Per Nilsson, der defensive Mittelfeldspieler Hanno Balitsch sowie Robert Mak und Alexander Esswein, die zuletzt wirkungslosen Offensivkräfte auf den Außenbahnen. Für sie rückten Marcos Antonio, Almog Cohen, Mike Frantz und Timo Gebhart ins Team. 

Einer aus diesem Quartett führte sich gleich mit einem horrenden Schnitzer ein: Marcos Antonio, der schon am peinlichen Pokal-Aus in Halvelse maßgeblich beteiligt und seither nicht mehr zum Zuge gekommen war, lud die Stuttgarter mit einer völlig verunglückten Rückgabe zum Toreschießen ein. VfB-Torjäger Ibisevic sprintete dazwischen und staubte nach nur 26 Sekunden (!) zur 1:0-Führung der Gäste ab. Das wohl schnellste Bundesliga-Tor dieser Saison. 

Als Marcos Antonio in der elften Minute ein weiteres Blackout unterlief – diesmal profitierte Raphael Holzhauser davon, konnte den Ball aber nicht im leeren Tor unterbringen – war das Maß voll. Hecking nahm den völlig entnervten Brasilianer, der bei jedem Ballkontakt gnadenlos ausgepfiffen wurde, aus dem Spiel. Für ihn kam Balitsch, ins Deckungszentrum rückt Routinier Timmy Simons.

Das frühe Gegentor trug freilich nicht zur Beruhigung der Nürnberger Aktionen bei. Hecking hatte von seinen Kickern gefordert, auf dem Platz die richtige Antwort zu geben auf den katastrophalen Auftritt in Hannover – doch mit der Umsetzung haperte es. Auch wenn man den Franken das Bemühen nicht absprechen konnte. Timm Klose traf zwar in der neunten Minute ins Schwarze, stand dabei aber im Abseits, sodass das Tor nicht zählte, Pech hatte auch der im zentralen Mittfeld agierende Gebhart, dessen abgefälschter Schuss knapp rechts vorbeiging (27.). Ein Verzweiflungsschuss von Cohen wurde abgeblockt (45.). Nur gut für den Club, dass die sehr schlecht gestarteten Stuttgarter erneut wenig Spielkultur aufblitzen ließen und kaum für Gefahr vor dem Nürnberger Tor sorgten. 

Auch im zweiten Durchgang kam zu wenig Zwingendes von Seiten der Nürnberger; Eigentlich musste VfB-Keeper Sven Ulreich nur einmal ernsthaft nach einem Freistoß des diesmal wenig wirkungsvollen Hiroshi Kiyotake eingreifen. Auch die eingewechselten Offensivkräfte Esswein und Polter konnten die Nürnberger Sturmflaute nicht beheben. Harnik machte in der 75. Minute schließlich den Sack zu, als er einen mustergültigen Konter der Schwaben erfolgreich abschloss. Der Club ist nun dringend gefordert, im Auswärtsspiel am Samstag beim SC Freiburg den freien Fall zu stoppen. 

Nürnberg: Schäfer – Chandler, Klose, Marcos Antono (16. Balitsch), Pinola – Simons, Cohen – Frantz (57. Esswein), Gebhart (72. Polter), Kiyotake – Pekhart / Stuttgart: Ulreich – Sakai, Tasci (46.Maza), Niedermeier, Molinaro (63. Boka) – Kvist – Gentner, Holzhauser – Harnik, Traore (57. Cacau) – Ibisevic / SR: Meyer (Braunschweig) / Tore: 0:1 Ibisevic (1.), 0:2 Harnik (75.) / Zuschauer: 43.018 / Gelbe Karten: - Molinaro. 

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