Mit seinen Rastalocken kann er nie verloren gehen

28.6.2006, 00:00 Uhr
<CS25.5>Mit seinen Rastalocken kann er nie verloren gehen

Der 25-jährige Ausdauerathlet ist in diesem Jahr viel gelaufen; Schwimmen und Radfahren kann er ohnehin. Nach 47:03 Minuten ist Kieran Doe im vergangenen Jahr bei seinem dritten Langdistanz-Rennen als Erster an der Lände Hilpoltstein aus dem Main-Donau-Kanal gestiegen. Auf der Radstrecke lag er ständig knapp vor dem späteren Sieger Chris McCormack, der die Führungsarbeit gerne anderen Athleten überlässt. Deshalb munkelte man zunächst, McCormack habe Doe als Hasen angeheuert. Noch dazu, weil Australier und Neuseeländer bei weiter entfernten Rennen gerne zusammenhalten. Doch McCormack beteuerte, sie hätten sich vorher noch gar nicht gekannt. Erst nach dem Challenge lud der Sieger McCormack den früheren Jugend-Olympiasieger im Schwimmen Doe zu einem gemeinsamen Training ein.

In Neuseeland ist Kieran Doe längst kein Unbekannter mehr, hat sogar einen rund 20 Mitglieder zählenden Fanklub. Als kleiner Junge schwamm er, spielte Squash und Rugby. Mit 17 Jahren begann er dann mit dem Triathlon. In einem kleinen Dorf bei Auckland wuchs er auf. «Er rannte ohne Schuhe durch die Straßen“, erinnert sich seine Freundin Alex Young. «Er ist ein unkonventioneller Triathlet in der Großstadt.“ Zwei Jahre studierte Kieran Doe Sportwissenschaften, dann schlug er eine Profikarriere ein. Nach seiner Laufbahn will er entweder als Trainer arbeiten oder einen Fahrradladen aufmachen — oder ein Bekleidungsgeschäft mit einem eigenen Modelabel. Wie bei seiner Frisur, glaubt er, sei er auch da sehr kreativ.

Doch noch konzentriert sich der frühere ITU-Junioren-Weltmeister auf den Triathlonsport. Roth sei sein Saisonhöhepunkt, nachdem er beim Ironman Neuseeland in diesem Jahr aufgeben musste. Eine Lautsprecherbox war umgefallen und hatte ihn unglücklich am Kopf getroffen. In Roth will er dafür unter die ersten Fünf kommen — und von den Zuschauern kräftig angefeuert werden. «Bei meinen Haaren wissen die Leute schließlich immer, wo ich bin, und ich kann auch nie verloren gehen.“ Markus Kaiser

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