Dank Berggreen: Neue Optionen im Kleeblatt-Angriff

9.12.2020, 06:00 Uhr
Dank Berggreen: Neue Optionen im Kleeblatt-Angriff

© Foto: Wolfgang Zink

Dass die Spielvereinigung Greuther Fürth in den vergangenen Wochen ein wenig ausrechenbar daher kam, war kein Nachteil. Fünf Mal in Folge schickte Stefan Leitl die gleiche Startelf aufs Feld, fünf Mal ging diese Mannschaft als Sieger vom Feld. Erst die Heidenheimer entschlüsselten die Fürther DNA; dank stabiler Abwehrarbeit und dem, was man in Fußballerkreisen neuerdings "Matchglück" nennt.

Dass Leitl am Freitag in Sandhausen (18.30 Uhr) trotzdem zunächst wieder die selbe Formation wählt, ist nicht ausgeschlossen, viel falsch gemacht haben seine Stammkräfte ja nicht. Im Gegenteil: Der Trainer hatte auch gegen Heidenheim "eine gute Leistung" der Mannschaft gesehen.

Was Leitl am Samstag auch gesehen hat: Dass im Ernstfall auch anderes Personal im Angriff ordentlich Druck ausüben kann. Bei den Siegen gegen Kiel, Hannover, Bochum, Regensburg und Nürnberg wechselte er meistens um die 75. Minute herum Anton Stach ein, um die Defensive zu stärken. Offensivkräfte wie Jamie Leweling, Timothy Tillman oder Dickson Abiama kamen oft nur zu Kurzeinsätzen. Oder waren erst gar nicht im Aufgebot, wie Emil Berggreen, der erst kurz vor dem Saisonstart zur Spielvereinigung stieß, sich bald verletzte und erst einmal auf Reha nach Regensburg musste.

Gegen Heidenheim feierte Berggreen nun endlich das Debüt für seinen neuen Arbeitgeber, auch wenn er sich die Premiere wahrscheinlich anders, vor allem erfolgreicher vorgestellt haben dürfte: Zwölf Minuten plus Nachspielzeit durfte sich der Mittelstürmer letztlich vergeblich daran versuchen, aus einem 0:1-Rückstand noch ein 1:1 zu machen. "Es war natürlich bitter zu verlieren", sagt Berggreen über seinen ersten Einsatz mit dem Kleeblatt auf der Brust. An eine Flanke von Leweling kann er sich erinnern, die es ihm wohl ermöglicht hätte, ein Tor zu erzielen, aber da war Kevin Müller, der Heidenheimer Torwart, zur Stelle.

Kurzeinsätze statt Startelf

Immerhin ist der 1,94 Meter große Angreifer jetzt wieder eine Option, die Mannschaft könnte unberechenbarer werden. Aus dem schwedisch-norwegischen Duo, könnte nun mit dem Dänen Berggreen ein nordisches Trio werden, Leitl könnte wie in der Vorsaison wieder auf drei Angreifer mit einem wuchtigen Mittelstürmer setzen. Und den Flügel alternativ mit Jamie Leweling besetzen, der nach seiner Einwechslung gegen Heidenheim viel frischen Wind brachte.

Leitl freut sich über den Neuzugang im Aufgebot, "wenngleich Emil nicht in der körperlichen Verfassung ist, um aktuell von Beginn an zu spielen". Über Kurzeinsätze soll er sich herantasten, Berggreen selbst glaubt, dass der "alte" Emil Berggreen, der auch schon in der Bundesliga aufgelaufen ist, bald zurück ist. "Jedes Training und jedes Spiel helfen mir", sagt er, der für sein Comeback schuftete, während die Kollegen Sieg an Sieg reihten. Das, sagt er, "hat es auch mir leichter gemacht, in der Reha zu arbeiten, um auf das richtige Niveau zu kommen."

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