Das erste Mal gegen die Ice Tigers: Pföderl blickt zurück

22.10.2019, 09:11 Uhr
Früher jubelte Leo Pföderl im Ice-Tigers-Trikot gegen Berlin, mittlerweile spielt Leo Pföderl für Berlin gegen Nürnberg.

© Sportfoto Zink / ThHa Früher jubelte Leo Pföderl im Ice-Tigers-Trikot gegen Berlin, mittlerweile spielt Leo Pföderl für Berlin gegen Nürnberg.

Nach sieben Jahren bei den Franken mit insgesamt 373 Spielen, 126 Treffern und 100 Assists hatte sich der Gaißacher dazu entschlossen, etwas Neues ausprobieren zu wollen. Die Stadt Berlin reizte ihn dem Vernehmen nach so sehr, dass er andere Angebote von Topteams der Deutschen Eishockey Liga ausschlug, um in die Hauptstadt zu ziehen. Auch finanziell besser dotierte sollen darunter gewesen sein.

"Eine schöne Sache" 

Ein bisschen wird der Außenstürmer aber wohl immer auch an Nürnberg hängen bleiben. Vor dem Spiel am Sonntag schaute er in den Oberrang, wo die Fans der Ice Tigers waren. Einige von ihnen trugen ihre Trikots mit seinem Namen. "Ich habe das gesehen und das ist natürlich eine schöne Sache. Ich habe in Nürnberg eine überragende Zeit gehabt und es ist schön, dass die Fans das nicht vergessen. Ich werde es auch nie vergessen", so Pföderl, der eher ein Typ für die leisen Töne ist.

Nachdem das erste Bully gespielt worden war, hatte sich auch die ungewohnte Nervosität fast gelegt. "Ich habe es mir schlimmer vorgestellt. Es war eigentlich ganz in Ordnung. Es waren natürlich noch ein paar sehr gute Kumpels bei den Ice Tigers dabei. Aber es ist echt gut gegangen, das auszublenden. Ich bin froh, dass wir gewonnen haben, sonst hätte ich mir einiges anhören müssen".

Der Sieg war sogar ein deutlicher, 6:2 bezwangen Pföderls Eisbären die Ice Tigers, weitgehend kontrollierten die Berliner das Duell, dessen Resultat sie in der Schlussphase mit drei Toren binnen 59 Sekunden etwas zu deutlich gestaltete. Mitleid aber gibt es im Profisport nicht. "Ich glaube, dass kann Nürnberg dann auch wurscht sein, ob sie 2:3 oder 2:6 verlieren. Das ist dann halt so. Man schmeißt noch mal alles nach vorne. Dass man dann ein paar Gegentore frisst, das ist auch schon egal", urteilte Pföderl, wie üblich nüchtern.

"Nur eine Frage der Zeit, bis die Pucks auch bei Leo reingehen" 

Was die Sache mit den Toren angeht, ist bei ihm persönlich allerdings noch Luft nach oben. Eines hat er in zwölf Spielen geschossen. Für den Spätstarter nicht ganz ungewöhnlich, doch Geduld ist in Berlin begrenzt. Sein Coach Serge Aubin hat sie: "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Pucks bei Leo auch reingehen".

Pföderl, ganz er selbst, ist nicht sehr verunsichert. "Schlimmer wäre es, wenn wir alle Spiele verloren hätten, und ich nicht treffen würde. Dann käme richtig Druck. Es ist nicht unglaublich prickelnd, aber die Saison ist noch lange". Schon bald kommt es dagegen zu seinem ersten Gastspiel in Nürnberg. Zur "Red Party" am 31. Oktober (19.30 Uhr) gastiert Berlin bei den Ice Tigers. "Ich habe nichts dagegen", so Pföderl, der dann vielleicht nochmal ungewohnt nervös werden könnte.

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