Vorne hui, hinten...? Kleeblatt wandelt auf schmalem Grat

18.2.2020, 16:36 Uhr
Torgefahr ist beim Kleeblatt vorhanden - auch dank Daniel Keita-Ruel.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Torgefahr ist beim Kleeblatt vorhanden - auch dank Daniel Keita-Ruel.

Die Wahrscheinlichkeit, im Aufstiegsrennen noch ein Wörtchen mitreden zu können, sind nach der 2:4-Niederlage gegen Bielefeld erheblich geschwunden. Auf zehn Punkte ist der Rückstand der Fürther Zweitliga-Fußballer auf den zweiten Platz angewachsen. Ganz aufgeben sollten sie sich allerdings noch nicht. Die Spielvereinigung war im Verlauf dieser Saison immer wieder für eine Überraschung gut. Mit dem VfB Stuttgart und dem Hamburger SV kommen noch zwei Aufstiegsanwärter in den Ronhof. Die Fürther sind durchaus in der Lage, sie zu ärgern. Wenn die Abstimmung in der Defensive passt. "Das Abwehrverhalten beginnt mit dem Gegenpressing und setzt sich bis in die letzte Kette fort", moniert Trainer Stefan Leitl, der seiner Mannschaft mit auf den Weg gegeben hatte, dass die Arminia durch die Mitte eigentlich keine Gefahr sein könne.


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Leitl sah sich am Ende getäuscht, weil Paul Jaeckel vor dem 0:2 das Abseits aufhob. "So dürfen wir da nicht agieren", sagte Leitl. Es ist ein schmaler Grat, auf dem die Fürther in dieser Saison wandeln. Nach vorne oft druckvoll, nach hinten mitunter zu sorglos. Sieben Gegentore aus den beiden letzten Spielen sind eindeutig zu viel, um höheren Ansprüchen zu genügen. Die hat zwar keiner aus dem Verein formuliert, doch das Kleeblatt hat durchaus schon bewiesen, dass es unter Leitl im Vergleich zur Vorsaison ordentlich vorwärts geht. Zumal die Mannschaft in Vollbesetzung alles andere als schlecht aufgestellt ist.

"Wir dürfen auch mal zwei Spiele in Folge verlieren"

Genau diesen Punkt gibt Leitl aktuell aber zu bedenken: "Mit Marco Meyerhöfer, Mergim Mavraj und Julian Green fehlen uns drei absolute Stammspieler. Das müssen wir kompensieren." Zumindest Neuzugang Felix Bejimo, der gegen Bielefeld sein Startelfdebüt gab, konnte den Eindruck erwecken, dass er auf der Rechtsverteidiger-Position nachhaltig für Sicherheit sorgen kann. Kollege Maximilian Sauer konnte zuletzt den Vertrauensbeweis des Trainers nicht erfüllen. Leitl will auch in den kommenden Partien an seinem Konzept festhalten und kündigte nach Bielefeld an, nichts an der Spielweise des Teams zu ändern. Schließlich habe sich seine Mannschaft über die Saison mit dieser Art, Fußball zu spielen, viel Respekt in der Liga erarbeitet. "Und wir dürfen durchaus einmal zwei Spiele in Folge verlieren", sagt der Trainer.

Ein zweiter Sechser neben Paul Seguin in einem 4-2-3-1 würde der Mannschaft für mehr defensive Stabilität allerdings guttun. Mit Hans Nunoo Sarpei hat man den Mann fürs Grobe im Team. Er kann Seguin für den Spielaufbau den Rücken freihalten. Und offensiv ist Fürth immer für ein Tor gut. 36 Punkte sind noch zu vergeben. Mit ihrer unbekümmerten Spielweise ist die Spielvereinigung weiter für eine Überraschung gut. Wenn es in der Endabrechnung nicht reichen sollte – kein Problem. Aber das Zeug, doch noch an die Aufstiegsränge heranzurücken, haben die Fürther allemal. Trotz Hannover, trotz Bielefeld, null Punkten und sieben Gegentoren.

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