Zwei Eigentore beim 4:2

Das Land der Torvorarbeiter: Portugal trifft doppelt für die DFB-Elf

20.6.2021, 15:45 Uhr
Schöne Vorarbeit, schönes Tor: Raphael Guerreiro trifft für Deutschland.

© Federico Gambarini, dpa Schöne Vorarbeit, schönes Tor: Raphael Guerreiro trifft für Deutschland.

Viele dürften es nicht gewesen sein, die es mit der deutschen Nationalmannschaft halten und im Spiel gegen Frankreich trotzdem einen Grund zu jubeln gefunden haben. Trotzdem gibt es sie. Einer davon ist sogar namentlich bekannt: Ludwig Hummels. Ludwig ist drei Jahre jung und als sein Vater Mats während der Partie ins Tor traf, da freute sich Ludwig ehrlich für ihn. Dass es das eigene Tor war: geschenkt, dachte sich Ludwig. "Er denkt: Ball im Netz ist immer richtig", sagt sein Vater.


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Es ist das ein schönes Motto für die Europameisterschaft, wo die Ludwig’sche These unter den Spielern immer mehr Anhänger findet. Noch ist die EM nicht sonderlich alt und trotzdem sind schon fünf Eigentore gefallen. Ein Rekord in der Geschichte des Turniers. Noch einer: Als erstes Team in der Geschichte schadete sich das DFB-Team mit einem Eigentor und profitierte dann auch von einem. Wobei, gegen Portugal profitierten sie ja sogar von zwei Eigentoren des Gegners (auch das ein Rekord, natürlich).

Den Rest erledigen die anderen

Der neue Trend zum Eigentor passt den Deutschen ganz gut in den Kram. Es wurde jetzt ja ausführlich von allerlei Sofa-Experten beklagt, dass Joachim Löw leider vergessen hat, einen richtigen Stürmer in seine Reisegruppe einzuladen. Stellt sich kurz darauf raus: Braucht es gar nicht.

Deutschland, das Land der Torvorarbeiter, kombiniert sich wie seit Jahren schön bis in den Strafraum, den Rest erledigen dann die anderen. Bislang passiert das immer aus recht kurzer Distanz. Man kann sich über diese Stolpertore schon freuen, ahnt aber, dass spätestens ab dem Viertelfinale, wenn die Top-Mannschaften unter sich sind, auch feine Tore aus der Distanz zu sehen sind. Dann wird es richtig schön, weil: Ball im Netz ist schon immer richtig, Ludwig, aber manchmal ist es noch richtiger.

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