Das letzte Puzzlestück: HCE verpflichtet Leban

30.4.2021, 08:00 Uhr
Das letzte Puzzlestück: HCE verpflichtet Leban

© Foto: imago images/Javier Borrego

"Für Slowenien zu stark, für Europa zu schwach", titelte Delo, eine große Tageszeitung aus Ljubljana vor etwa zwei Wochen. Das Blatt befasste sich mit dem RK Celje, der drauf und dran ist, heuer zum 25. Mal slowenischer Meister zu werden, in der Champions League der Handballer aber in zwei Playoff-Spielen gegen Paris Saint Germain jeweils klar den Kürzeren zog.

Und ein bisschen machen sie sich sogar Sorgen bei Delo, dass sie sich ihre Überschrift auch für die kommenden Jahre auf Wiedervorlage legen müssen, denn es gibt einige Spieler, die den stolzen Vorzeigeverein des Alpenstaates bald verlassen werden. Einer von ihnen ist Patrik Leban, ein 31-jähriger Spielmacher. 1,87 Meter groß, 94 Kilogramm schwer. Der Slowene soll in der kommenden Spielzeit den HC Erlangen in der Bundesliga verstärken, so wünschen es sich dessen Trainer Michael Haaß und Geschäftsführer René Selke.

Konstante Zahlen

Mit zwei 18-jährigen Teenagern teilt sich Leban die Rolle des Mittelmanns in Celje, noch. In Erlangen soll er gemeinsam mit Nico Büdel das Spiel gestalten, selbst Torgefahr ausstrahlen und vor allem die langen Rückraumschützen Simon Jeppsson und Antonio Metzner immer wieder richtig in Szene setzen. Dabei soll Leban vor allem das einbringen, was Benedikt Kellner, dem jungen Ersatzmann von Büdel, noch fehlt: Erfahrung.

Immerhin 31 Tore erzielte Leban heuer in der Champions League in 14 Einsätzen, in der vorigen Spielzeit waren es sogar noch zwei Tore mehr – damals stand Leban noch mit Torhüter Klemen Ferlin gemeinsam auf dem Platz, dem er also ein Jahr später nach Erlangen folgt und der offenbar nicht ganz unbeteiligt an der Verpflichtung war.

"Klemen hat uns nur Gutes über Patrik berichtet", sagt Haaß, der selber nur Gutes über Leban zu berichten weiß: "Er ist ein sehr erfahrener Spieler mit gutem Entscheidungsverhalten und wenigen Fehlern, der gerade in schwierigen Phasen des Spieles unserer Mannschaft gut tun wird." Lange und intensiv habe man ihn beobachtet, weshalb sie in Erlangen zu der Überzeugung kamen, Leban, achtfacher Nationalspieler, sei "eine wichtige Ergänzung unseres Kaders".

Der Kader steht

Die Personalplanungen des aktuellen Tabellenzwölften für die kommende Spielzeit dürften damit abgeschlossen sein. Zu großen Teilen bleibt die Mannschaft zusammen, einzig Sime Ivic und Jan Schäffer verabschieden sich im Sommer nach Leipzig und Coburg. Dafür schlagen Christoph Steinert (Magdeburg) und Tim Zechel (Essen) ihre Zelte in Erlangen auf. Für Kellner, der gegen Magdeburg doppelt traf, zieht die Vereinsführung nach wie vor eine Leihe in Betracht. Haaß und Selke halten viel vom talentierten 22-Jährigen, der lichten Momenten aber immer wieder auch schattige folgen lässt. Noch mangelt es ihm an Konstanz.

In der Champions League wird Leban im kommenden Jahr nicht spielen, so weit ist der HC Erlangen noch lange nicht. Dass es früher oder später aber doch bitte wieder mal ein einstelliger Tabellenplatz und vielleicht ein bisschen mehr sein dürfte, hat sich der Klub, der wegen der Länderspielpause am Wochenende in der Bundesliga spielfrei ist, aber fest vorgenommen. Dabei helfen soll langfristig auch ein sportlicher Leiter, ein festes Bindeglied zwischen Mannschaft und Geschäftsstelle, das auch das Scouting übernimmt. Spätestens zur kommenden Saison will der HCE auch hier Fakten schaffen. Das wäre dann wohl wirklich die letzte noch zu klärende Personalie.

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