Das Rheinland ruft: Brose Bamberg tritt in Bonn an

6.4.2019, 06:00 Uhr
Für Brose Bamberg geht es am Sonntag nach Bonn.

© Sportfoto Zink / HMI Für Brose Bamberg geht es am Sonntag nach Bonn.

Den 28. Januar 2018 hatte man in Bamberg so schnell nicht vergessen. Nun ja, zumindest diejenigen, die sich, ein Jahr später, noch immer in Oberfranken befinden und für den früheren Liga-Primus auf Körbejagd gehen.

69:106 hieß es nach 40 Minuten, als die Fans im Telekom Dome feierten und die Spieler von Brose Bamberg um den damaligen Interimstrainer Ilias Kantzouris mit hängenden Köpfen vom Parkett schlichen. 69:106, eine solche Schmach hatte es in der Basketball Bundesliga für Bamberg bis dato noch nie gegeben. "Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, war inakzeptabel", schimpfte Nikos Zisis damals, doch jetzt, gut 14 Monate danach, ist die Lage eine andere.

Denn Brose Bamberg hat sich gefangen. Das "Missverständnis" Ainars Bagatskis – der lettische Trainer kam im Sommer nach Bamberg - ist durch Assistenztrainer Federico Perego ersetzt worden, der Italiener hat die Oberfranken wieder auf Kurs gebracht. Platz fünf in der Liga und das Final Four in der Basketball Champions League sind der aktuelle Stand. Damit kann man zufrieden sein, auch wenn es zuletzt zwei Niederlagen in Folge (66:69 gegen Berlin, 67:69 gegen Athen) setzte. Damit nicht die dritte Pleite folgt und es wieder lauter in "Freak City" wird, muss Bamberg am Sonntag (15 Uhr) in Bonn bestehen.

Die letzten beiden Aufeinandertreffen entschied Bamberg für sich, doch wieder einmal sind die Telekom Baskets im Kampf um die Playoffs voll dabei und bekleiden momentan den sechsten Rang. Am Mittwoch kassierte die Mannschaft in Oldenburg eine 95:109-Niederlage, das offensive Potenzial bleibt allerdings unumstritten.

Mit Josh Mayo hat Bonn den besten Dreipunkteschützen der gesamten Liga in den eigenen Reihen, der Aufbauspieler hat bereits 82 Dreipunktewürfe versenkt, im Schnitt legt er 14.9 Zähler pro Spiel auf. Und mit TJ DiLeo, Martin Breunig und Yorman Polas Bartolo stellten die Baskets gleich drei Spieler für das "Team National" beim Allstar-Day im Trier.

Insbesondere DiLeo ist nach dem Trainwechsel unter Chris O‘Shea wieder erstarkt und hat seine Statistiken enorm verbessert. So erzielte er in den letzten zehn Spielen 10,9 Punkte pro Partie, davor waren es lediglich 7,6. "Sie hatten ein sehr starkes Spiel in Oldenburg, das sie nicht gewinnen konnten", dokumentiert Coach Perego im Vorfeld der Partie, "daher kommen sie sicherlich mit viel Wut im Bauch."

Vorsicht vor Jackson

Besonders unter den Körben sieht der Italiener viel Arbeit auf seine Schützlinge zukommen: "Sie spielen sehr physisch", warnt der 34-Jährige und weist auf einen Spieler ganz besonders hin. "Mit Jackson kehrt ein Spieler zurück, der im letzten Spiel gegen uns noch fehlte. Wir müssen wieder gut verteidigen."

In der Tat könnte Charles Jackson zum Schlüsselspieler werden, im direkten Duell mit Cliff Alexander treffen somit zwei echte Schwergewichte aufeinander. Unter aufgeheizter Atmosphäre im rheinischen Telekom Dome wird es den Oberfranken einiges abverlangen, nach 40 Minuten als Sieger das Parkett zu verlassen und nicht erneut von einer "inakzeptablen" Leistung sprechen zu müssen.

Verwandte Themen


Keine Kommentare