Der 1. FC Nürnberg im Umbruch: Wer geht, wer bleibt?
27 Bilder 26.8.2014, 16:13 UhrRaphael Schäfer
"Der FCN ist mein Verein. Ich würde auch in der 2. Liga zur Verfügung stehen - keine Diskussion", erklärte Nürnbergs Nummer eins schon vor Wochen dem kicker. Der Kapitän - 2013/14 in der Regel ein großer Rückhalt, neben Javier Pinola dienstältester Club-Profi und in der Noris zuhause - erneuerte seinen Treueschwur inzwischen mehrfach. Er wird aller Voraussicht nach an Bord bleiben. © Zink
Patrick Rakovsky
Der Club hat seinen Vertrag im Sommer 2013 zum zweiten Mal vorzeitig verlängert. Indizien dafür, dass sich der hochveranlagte Keeper, weiterhin für den FCN die, in der Vorbereitung gleichauf mit Schäfer die Handschuhe überstreift. Auch wenn Rakovsky, der im August 2011 in Dortmund ein tadeloses Bundesliga-Debüt feierte und auf Schalke gegen seinen Ex-Verein - Nürnbergs vorerst letztem Auftritt im Oberhaus - das Tor hütete, auf solche Bühnen erstmal verzichten muss. © Zink / DaMa
Benjamin Uphoff
Bereits 2011/12 nahm der damals 17-Jährige in Bundesliga-Stadien mehrfach auf der Bank Platz. Im vergangenen Sommer wurde der gebürtige Burghauser offiziell in den Profi-Kader befördert. Den mittlerweile 20-Jährigen hat es gegen Ende der sommerlichen Transferperiode zum VfB Stuttgart verschlagen. © Sportfoto Zink / DaMa
Timothy Chandler
Ob der Mann, der normalerweise Nürnbergs rechte Außenverteidiger-Position bekleidet, dem Club erhalten bleibt, steht inzwischen fest: Timmy geht! Einige Erstligisten waren nach dem Abstieg an Chandler interessiert. Namentlich anfangs der FC Schalke 04 und der VfB Stuttgart. Letzterer hatte den damaligen Shootingstar bereits 2011/12 umworben. Kurz danach war auch die Frankfurter Eintracht, der Platzhirsch aus Chandlers Heimatstadt, am WM-Starter dran. Bei der SGE hatte der gebürtige Frankfurter, der als Elfjähriger an den Riederwald wechselte, sämtliche Jugendteams durchlaufen, ehe er 2010 zum Club kam, dort den Durchbruch schaffte. Und die Eintracht bekam den Zuschlag, sicherte sich Chandler dank einer Ausstiegsklausel für rund eine Million Euro. © dpa
Martin Angha
Der junge Schweizer hatte im vergangenen Sommer massig Vorschusslorbeeren im Gepäck, etablierte sich rechts in der Viererkette aber erst, als Chandlers Verletzung für ihn zum Türöffner wurde. Von Gertjan Verbeek bei Ballbesitz relativ weit nach vorne gerückt, blieb bei Angha vieles Stückwerk, aber auch eine Vorstellung , dass er gefällige Ansätze bald vervollständigen kann. Er wird beim FCN bleiben. © Zink/JüRa
Per Nilsson
Der Abwehrchef - in der vorletzten Saison zugleich bester Club-Schütze – verlässt den 1. FC Nürnberg Richtung Dänemark. Der FC Kopenhagen gab schwedischen Nationalspieler Arbeitspapiere für einen Zeitraum von drei Jahren und die Aussicht auf internationalen Fußball. Im Vergleich dazu machte sich das Angebot des FCN relativ unsexy aus: Einjahresvertrag, der sich nur im Falle des direkten Wiederaufstiegs verlängert hätte, Zweitliga-Fußball, reduzierte Bezüge. Ursprünglich hatte Pelle seine Bereitschaft angedeutet, auch in der 2. Liga für den Club zentral zu verteidigen – nun geht man getrennte Wege. © Daniel Karmann (dpa)
Ondrej Petrak
Der Winter-Neuzugang hat sein Ondrej unter einen Vertrag gesetzt, der ihn bis 2017 an den FCN bindet und auch in der 2. Liga Bestand hat. Der junge Tscheche schwamm sich im Bundesliga-Becken prompt frei, überzeugte - mit einigen Ausnahmen - im Abwehrzentrum mit gefälligen Leistungen und verdeutlichte damit, dass er bei der rot-schwarzen Rückkehraktion ins Oberhaus ein wichtiger Baustein sein kann. © dpa
Emanuel Pogatetz
Der "Mad Dog" und der 1. FC Nürnberg haben im letzten Sommer ausschließlich ein Erstliga-Engagement fixiert. Ab dem 1. Juli ist der 60-malige österreichische Nationalverteidiger, der beim Saisonfinale nicht einmal mehr zum 18er-Kader gehörte, folglich nicht mehr an den Club gebunden. Man wird im Anschluss nicht zusammenbleiben. Der Abwehrhüne, der in der Innenverteidigung gute, solide, aber auch schwache Leistungen zeigte, und der FCN werden im gegenseitigen Einverständnis getrennte Wege gehen. © dpa
Berkay Dabanli
Dabanli hat den Club verlassen. Im Winter 2013 auf Probe bis Saisonende verpflichtet, verdiente sich der aus der Türkei angereiste Abwehrschrank mit stabilen Auftritten - etwa seinem Startelf-Debüt gegen Fürth - zunächst eine Vertragsverlängerung. In der zurückliegenden Spielzeit bestätigte Dabanli diese Arbeitsnachweise bei fünf Einsätzen lediglich zu Gast bei den Bayern. Auch wenn der Innenverteidiger über die sozialen Netzwerke seine Verbundenheit mit der alten Mannschaft stets betont hat. In den Planungen für die neue hatte er keine, oder nur beiläufige Bedeutung zu haben. Auf Facebook posiert er bereits im Trikot des türkischen Erstligisten Eskişehirspor, bei dem er einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat. © Sportfoto Zink
Javier Pinola
Pino bleibt. Der letzte Vertrag des Franko-Argentiniers galt nur für Liga eins. Doch Pino - seit 2005 fester Bestandteil des FCN - möchte mithelfen, diesen zurück in die Erstklassigkeit zu führen. Wenn der Herzensnürnberger, der nach dem Abstieg 2008 bittere Tränen vergoss und dank eines "Volksbegehrens" gehalten werden konnte, die anstehende Club-Mission benennt, spricht er in der Wir-Form ("Wir müssen das wiedergutmachen"). Gespräche über eine Weiterbeschäftigung des Mannes, der zu Rückrundenbeginn ein ansprechendes Comeback als leidenschaftlicher Zweikämpfer in der Viererkette feierte, über einen Einjahresvertrag gingen jüngst über die Bühne. Das Resulat: Pinola unterschrieb ein neues Arbeitpapier, bleibt seinem Club erhalten. Bei Aufstieg verlängert sich der Vertrag des Mannes, der auch andere Angebote hatte, um ein weiteres Jahr. © Zink
Marvin Plattenhardt
Ihn kann man sicher in der Kategorie Abgang verorten: Im Dezember hatte der FCN den Vertrag von Plattenhardt vorzeitig bis 2017 verlängert. Eine Personalentscheidung, von der beim Noch-Sieglos-Club Signalwirkung ausgehen sollte. Ob der neue Kontrakt auch im Unterhaus Bestand hat, ließ der Youngster seinerzeit offen. "So weit wird es nicht kommen", beteuerte der Exil-Schwabe, der Ende 2010 sein Bundesliga-Debüt in Nürnberger Arbeitskleidung gefeiert hatte. Jetzt kam es doch so weit. Eine für diesen Fall vorgesehene Ausstiegsklausel machte den in Nürnbergs Abstiegsaison gereiften Außenverteidiger für angebliche Interessenten wie den VfB Stuttgart und den FC Augsburg zu einer spannendenden Personalie. Gleiches galt für die Berliner Hertha. Die Alte Dame offeriert dem jungen Plattenhardt einen Dreijahresvertrag. Der 22-Jährige reiste zum Medizin-Check in die Hauptstadt und gab Berlin das Ja-Wort. © dpa
Niklas Stark
Im Januar 2013 einigten sich der Club und Stark, den im Sommer auslaufenden Vertrag bis Juni 2016 zu verlängern. Seitdem nahm der gebürtige Ipsheimer - in der mittelfränkischen Winzergemeinde ein gerngesehener Gast - die Entwicklungsstufen im Eiltempo. Zum Liga-Auftakt in Sinsheim tobte sich der damals 18-Jährige 93 Minuten lang in der Mittelfeldzentrale aus. Im Anschluss durfte der Debütant, der als Neunjähriger zum FCN stieß, 20 weitere Male für seinen Lieblingsklub im Oberhaus ran - vor und in der Abwehr. Stark, der bereits Deutschlands U19 als Kapitän aufs Feld führte, steht am Valznerweiher für erfolgreiche Talentförderung. Der Mann, der Deutschlands U19 bei der EM als Kapitän aufs Feld führt, wird auch in Zukunft ein Gesicht des Jugend-Club sein. Im Juli 2014 gab man seinen Arbeitspapieren erneut längere Gültigkeit. © Sportfoto Zink
Mike Frantz
In der vergangenen Spielzeit stellte Frantz seine Kampfkraft 31 Mal in den Dienst des FCN, erzielte beim 2:2 in Sinsheim als Einwechselspieler Nürnbergs ersten Treffer einer ansonsten auch für ihn unerquicklichen Saison. Ob der Saarländer, der sich in Liga zwei 2008/09 als Neuzugang etablierte, weiter für den FCN Meter abspult, ist offen. Frantz hat in der Noris Arbeitspapiere bis Sommer 2015. Möglich ist, dass die Pferdelunge seinen Vertrag verlängert. Möglich scheint allerdings auch, dass Mikey seine Zelte in Nürnberg abbricht, auch wenn er zuletzt erklärte, kein Typ zu sein, "der ein sinkendes Schiff verlässt". Doch sein Wechsel zum SC Freiburg ist mittlerweile in trockenen Tüchern. © Sportfoto Zink
Makoto Hasebe
Hasebe habe - so erklärt Sportvorstand Martin Bader - gesagt, er könne sich einen Verbleib am Valznerweiher vorstellen. "Und das ist kein Lippenbekenntnis, sondern wohlüberlegt." Scheinbar doch nicht, noch vor der WM unterzeichnete der 30-Jährige einen Vertrag bei Eintracht Frankfurt. © Sportfoto Zink / DaMa
Hanno Balitsch
Der Routinier wird wohl nicht mit in die 2. Bundesliga gehen. Er war schon während der Saison unter Wiesinger in Ungnade gefallen und von Verbeek wieder ausgebuddelt worden. Balitsch passt nicht in eine neue, unvorbelastete Mannschaft, die den Wiederaufstieg angehen soll. Inzwischen läuft er für Zweitligakonkurrent FSV Frankfurt auf. © Sportfoto Zink
José Campaña
Ende Januar diesen Jahres lotste der FCN Campaña an den Valznerweiher. Im defensiven Mittelfeld sah Crystal Palace nach einem Trainerwechsel keine Verwendung mehr für den Mann, der 2011 als 18-Jähriger beim FC Sevilla in der ersten spanischen Liga debütiert hatte. So angelte sich der Club den spielstarken Aufbauspieler auf Leihbasis bis Saisonende. Mit dem Premier-League-Klub vereinbarten die Nürnberger zudem eine Kaufoption. Obwohl Campaña in einigen Partien seine Ballgewandtheit und sein gutes Spielverständnis andeutete, hat der Club diese nicht gezogen - auch vor dem Hintergrund, dass Interimstrainer Roger Prinzen den Spanier im Saisonfinale aussortierte. Mittlerweile hat Campana einen neuen Verein gefunden, er wechselt zu Sampdoria Genua nach Italien. © Zink
Timo Gebhart
Timo Gebhart hat in dieser Saison einmal mehr seinen schwierigen Charakter und seine Verletzungsanfälligkeit unter Beweis gestellt. Sein Verbleib beim FCN ist vollkommen offen, auch weil sich andere Vereine nicht gerade um den Kreativspieler reißen. Der Allgäuer stellt derweil über die Sozialen Netzwerke seine Verbundenheit mit dem Verein und mit den Fans regelmäßig zur Schau - wohl auch vor dem Hintergrund, es beim FCN endlich packen zu wollen. © Sportfoto Zink
Tobias Pachonik
Am vorletzten Spieltag gab der 19-Jährige seinen Einstand in der Bundesliga. Beim 0:2 gegen Hannover wurde Pachonik nach einer knappen Stunde eingewechselt. "Riesig und geil" sei das Debüt in der Eliteliga gewesen, sollte der gebürtige Allgäuer später sagen. Auch zum Saisonfinale gegen Schalke 04 durfte der U19-Nationalspieler im Club-Dress auf der rechten Bahn ran, diesmal sogar von Beginn an. Für Pachonik dürfte der Neuaufbau in Liga zwei eine große Chance bedeuten. Er wird bleiben und beim Trainingsauftakt am 22. Juni dabei sein. © Sportfoto Zink / DaMa
Markus Feulner
Der gebürtige Scheßlitzer war in der abgelaufenen Saison lange Zeit ein echter Leistungsträger, schwamm am Ende aber auch eher mit als voran. Sein Vertrag bis 2015 hat keine Gültigkeit in Liga zwei. Die Tendenz war zunächst, dass der Mittelfeld-Allrounder beim Club bleibt. Dass er jedoch einen neuen Kontrakt nach mehreren Tagen Bedenkzeit, die Feulner jüngst in der Türkei hatte, nicht unterzeichnet hat, ist als Indiz zu werten, dass Feulner den Club doch verlässt. Und tatsächlich: Den Oberfranken zieht es zum FC Augsburg. © dpa
Robert Mak
Hat den Durchbruch nie geschafft und das, obwohl er vor allem unter Verbeek einige Chancen erhielt. Sein Vertrag lief bis 2015 und hätte auch in der 2. Bundesliga gegolten. Doch Mitte Juli zog es den Slowaken zu Paok Saloniki. © Sportfoto Zink
Hiroshi Kiyotake
Es ist fix: Hiroshi Kiyotake verlässt den Club. Nach zwei Jahren in der Noris zieht es den Japaner zu Hannover 96. Der Bundesligist legt etwa vier Millionen für den Spielmacher auf den Tisch. Kiyo leistete sich in der vergangenen Saison zahlreiche unterirdische Auftritte, hat keinen guten Stand bei den Fans. In der Saison 2012/13 begeisterte der Offensivquirl Nürnberg noch mit seinen grandiosen technischen Fähigkeiten und seinen Pass- und Assistgeberqualitäten, in der Abstiegssaison blieb er aber weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. © afp
Sinan Tekerci
Schnupperte auf Schalke seine ersten Bundesliga-Minuten. Ansonsten war der 21-Jährige bislang nur in der Regionalliga im Einsatz. Der Deutsch-Türke schließt sich Dynamo Dresden an, um dort in der 3. Liga neu anzufangen. © Sportfoto Zink / MaWi
Adam Hlousek
Michael Wiesinger beorderte den von ihm zuvor als "Charakterspieler" gelobten Tschechen in der abgelaufenen Saison in Braunschweig in die Startformation - nach beinahe 18-monatigen Zwangspause. Im März 2012 hatte sich der auf der linken Bahn variabel einsetzbare Dauerläufer erneut das Kreuzband gerissen. Hlousek meldete sich beim 1:1 an der Hamburger Straße mit einem Tor zurück, beim 3:3 in Bremen war er an allen Nürnberger Treffern beteiligt. Ansonsten gab's neben wenig Licht und viel Schatten die Erkenntnis, dass der Vorzeige-Profi sich als Stammspieler etabliert hat. Den Weg in die 2. Liga geht der 25-Jährige nicht mit, er schließt sich dem VfB Stuttgart an. © Zink
Daniel Ginczek
Überzeugte bis zu seiner Verletzung durch Einsatz und Torgefahr. Hat einen gültigen Vertrag für die 2. Liga, kann für 2,5 Millionen Euro aber gehen. Doch Bader will den wuchtigen Angreifer unbedingt halten: "Daniel kennt unsere Wertschätzung und weiß, dass wir uns bemühen und sprechen." Allerdings hat Hoffenheim bereits Interesse angemeldet. Auch Bremen soll am Stürmer schnuppern, Werder-Geschäftsführer Thomas Eichin findet Ginczek einen spannenden Mann - der an der Weser neu installierte Rouven Schröder ebenfalls. Doch Nürnbergs Sportvorstand erklärt beharrlich: "Weder der Spieler noch sein Berater noch Bremen ist diesbezüglich an uns herangetreten." Das Interessentenfeld erweiterten jüngst der VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt. Den Zuschlag bekam am Ende der VfB, wo Ginczek einen Vierjahresvertrag bekommt. © Sportfoto Zink
Antonio-Mirko Colak
Für ihn hatte die Saison auch Gutes, immerhin kam er zu seinen ersten Bundesliga-Einsätzen. Hatte - gerade im Vergleich mit Sturmkollege Pekhart - ein besseres Standing bei den Fans und mehr Perspektive. Er wollte bleiben, hat sich dann aber Mitte August doch für eine einjährige Ausleihe zu Legia Danzig entschieden. © Sportfoto Zink
Tomas Pekhart
Nach Saisonende schien es, als ob der Tscheche in den Planungen keine Rolle mehr spielen würde. Nur eine Stern-Dreiviertelstunde (beim 2:1 gegen Braunschweig) - war eigentlich zu wenig, um sich unverzichtbar zu machen. Die Zeichen standen auf Trennung, einen Abnehmer für den großgewachsenen Stürmer hätte man sicher nicht weggeschickt - schien es. Ehe Bader unlängst in der "Bild" die Kehrtwende vornahm: "In der 2. Liga wird viel mit hohen, weiten Bällen gespielt. Das liegt Peki. Charakterlich konnte man ihm nie etwas vorwerfen.“ © Zink
Josip Drmic
Sein Abschied steht schon fest. Ab dem 1. Juli ist Josip Drmic vertraglich an Bayer Leverkusen gebunden. Nach 17 Saisontoren war der Goalgetter nicht für die 2. Bundesliga zu begeistern. © Zink