Der FCN ist Zweiter: Doppelschlag legt die Fortuna flach

11.12.2017, 22:22 Uhr
Er sprach in Düsseldorf das zweite Nürnberger Machtwort: Georg Margreitter.

© Sportfoto Zink / DaMa Er sprach in Düsseldorf das zweite Nürnberger Machtwort: Georg Margreitter.

Zwei Wochenenden lang haben sie beim 1. FC Nürnberg die 2. Liga jetzt genießen können wie selten zuvor seit dem Abstieg 2014. Das lag ein wenig an ihrem sehr zweitligamäßigen 1:0 gegen den SV Sandhausen vor einer Woche, noch mehr aber an den Ergebnissen der anderen.

Hätten sie sich im Sportpark am Valznerweiher vorab die Resultate im Aufstiegsrennen aussuchen dürfen, sie hätten sich wahrscheinlich nicht ganz so viele Aussetzer der Konkurrenz wünschen trauen, wie sie ihnen das richtige Leben dann schenkte. Das Resultat dieser sehr schönen Entwicklung für den 1. FC Nürnberg: Mit einem Sieg bei Fortuna Düsseldorf am Montagabend hätte man sich zum Ende der Hinrunde auf Platz zwei verbessern und ein einigermaßen großzügiges Polster zu den Nicht-Aufstiegsplätzen erspielen können.

Dritter Sieg in Serie

90 Minuten später konnte man den Konjunktiv streichen: Weil sich der 1. FC Nürnberg im zweiten Durchgang deutlich steigerte, stand am Ende ein nicht unverdienter 2:0-Erfolg, den Tobias Werner und Georg Margreitter mit ihren Treffer möglich machten.

Es war der dritte Sieg in Serie und er führte den Club kurz vor dem Jahresabschluss vorbei an den Gastgebern auf Rang zwei. Ohne Änderungen in seiner Startelf war Michael Köllner in dieses Spitzenspiel zum Abschluss des 17. Spieltages gegangen – diskutiert wurde vorab trotzdem über eine Personalie, weil Nürnbergs Trainer für Cedric Teuchert erst gar keinen Platz im Aufgebot gefunden hatte.

Der Angreifer musste in Nürnberg bleiben, offiziell wegen mangelhafter Trainingsleistungen, inoffiziell war bald zu hören, dass die Angelegenheit vor allem mit Teucherts Weigerung zusammenhängt, seinen im Sommer auslaufenden Vertrag vorzeitig zu verlängern. Es zeichnet sich nun ein Wechsel schon in der Winterpause ab. Ob der 20-Jährige dann einen kommenden Aufsteiger verlässt, ist ungewiss, aber nicht unwahrscheinlich, auch wenn der Club in der ersten Halbzeit in Düsseldorf so gar nicht wie eine Spitzenmannschaft aussehen wollte.

Zwar wirkte auch die Fortuna in den Anfangsminuten nicht sonderlich überzeugend, erarbeitete sich dann aber eine Partie, die sie nach zuletzt fünf Spielen ohne Sieg wieder ihrer Stärke vergegenwärtigen sollte. Nach elf Minuten wagte Niko Gießelmann per Kopfball eine erste Annäherung an das Nürnberger Tor, platzierte den Ball aber ebenso zu hoch wie fünf Minuten später Lukas Schmitz mit seiner Direktabnahme. Die Gäste hatten zu diesem Zeitpunkt den Zugriff aufs Spiel verloren, was in vielen Fouls Ausdruck fand, die Schiedsrichter Rene Rohde mit frühen Gelben Karten allerdings auch streng sanktionierte.

Kammerbauer geht, der Kombinationsfluss kommt 

Das hatte zur Folge, dass der bereits mit einer Gelben Karte verwarnte Patrick Kammerbauer schon nach 33 Minuten durch Ondrej Petrak ersetzt werden musste – sechs Minuten zuvor hatte die Fortuna die beste Gelegenheit des ersten Durchgangs, als Benito Raman freistehend an Nürnbergs Torwart Fabian Bredlow scheiterte. Vom Club kam bis zur Pause nichts mehr, beinahe nichts mehr: Mikael Ishak sorgte mit einem ungefährlichen Kopfball aus zwölf Metern dafür, dass Düsseldorfs Schlussmann Raphael Wolf zumindest einen Ball zu halten bekam.

Ein Spitzenspiel war das in den ersten 45 Minuten allerdings vor allem in der Offensive von beiden Mannschaften nicht. Nach der Unterbrechung deutete der Club dann zunächst zumindest etwas Interesse am Angriffsspiel an und kam mit einem Kopfball von Tobias Werner (47.) und einem Distanzschuss von Edgar Salli (53.) immerhin zu halbwegs gefährlichen Möglichkeiten. Eine Kombination der beiden ergab dann Nürnbergs erste wirkliche Möglichkeit zur Führung: Ishak hatte Werner auf den weiten, aber erstaunlich unbewachten Weg Richtung Tor geschickt, Werner aber scheiterte erst an Wolf und bediente dann Salli so unpräzise, dass der in Rücklage den Ball nicht im Tor unterbrachte.

Deutlich überlegen

Vier Minuten später profitierte Nürnberg beinahe von einer Unachtsamkeit der Schiedsrichter, die Werners Abseitsposition übersehen hatten, Behrens aber scheiterte in der Folge mit seinem Schussversuch am Pfosten. Trotzdem: Nürnberg war nun deutlich überlegen und belohnte sich nach 69 Minuten für das engagiertere Spiel. Nach einer eigentlich abgewehrten Ecke gelangte der Ball über Kevin Möhwald und Georg Margreitter zu Werner, der aus sieben Metern trocken traf.

Die Gastgeber waren sichtlich beeindruckt, Margreitter sorgte nach einem Freistoß von Valentini nach 77 Minuten und per Kopf für die Entscheidung. Der Rest war solide Arbeit und viel Freude darüber, dass Fabian Bredlow noch einen "Foulelfmeter" von Kujovic parieren konnte (89.) – und man zu den schlechten Ergebnissen der anderen diesmal selbst entscheidend beigetragen hatte.

+++ Der Live-Ticker zum Nachjubeln +++

Fortuna Düsseldorf: Wolf - Zimmer, Ayhan, Hoffmann, Gießelmann - Sobottka - Raman , Neuhaus (85. Kuljovic), Fink (74. Nielsen), Schmitz (70. Usami) - Hennings

1. FC Nürnberg:  Bredlow - Valentini, Margreitter, Ewerton, Leibold - Kammerbauer (33. Petrak) - Behrens, Möhwald - Salli, Werner (90. +2 Erras) - Ishak (86. Löwen)

Tore: 0:1 Werner (67.), 0:2 Margreitter (77.) | Gelbe Karten: Schmitz - Valentini, Kammerbauer, Ishak, Werner | Besonderes Vorkommnis: Bredlow pariert Foulelfmeter von Kujovic (89.) | Schiedsrichter: Rohde (Rostock) | Zuschauer: 22.248.

72 Kommentare