Der HC Erlangen und die schmerzvolle Suche nach Konstanz

19.2.2021, 15:53 Uhr
Restlos bedient nach dem Derby: Sebastian Firnhaber.   

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Restlos bedient nach dem Derby: Sebastian Firnhaber.  

Die Arena in Coburg war menschenleer, bis auf ein paar Journalisten, Funktionäre und Helfer durfte sich niemand am Donnerstagabend das fränkische Derby zwischen dem gastgebenden HSC und dem HC Erlangen vor Ort ansehen. Und dennoch, oder vielleicht gerade deswegen, schallten die Rufe der glückseligen Coburger Spieler in jeden Winkel der Halle. "Derbysieger, Derbysieger", riefen sie fast ein wenig ungläubig und tanzten dabei im Kreis, während die Erlanger mit gesenkten Häuptern und einem schwer verdaulichen 26:27 vom Platz schlichen.

Und dabei hatte dieses Spiel doch so gut begonnen für sie. Traumwandlerisch sicher trafen Antonio Metzner und Simon Jeppsson aus dem Rückraum und sorgten während der ersten 30 Minuten durchgehend für ein beruhigendes Torepolster. "Ehrlich gesagt war uns in der Pause schon klar, dass Coburg uns das Torewerfen viel zu einfach gemacht hat", gab ein geknickter Michael Haaß nach der Partie zu. "Wir wussten, dass es so nicht weitergehen würde." Darum wäre er gerne mit einem höheren Vorsprung als dem 18:15 in die zweite Hälfte gestartet, was aber auch daran gescheitert sei, dass seine Abwehr "in entscheidenden Situationen nicht aufmerksam war."

Das zog sich in der zweiten Hälfte fort, dazu kam "dass Coburg unseren Angriff komplett aus dem Spiel genommen hat", wie Haaß erklärt. Sein Team wurde nervös, schaffte es nicht, sein Offensivspiel umzustellen und wurde so ausrechenbar für eine Coburger Mannschaft, die sich mehr und mehr hineinkämpfte. Und sich den Sieg am Ende verdiente. "Das nervt gewaltig. Wir können besser spielen. Ich dachte, wir hätten den nächsten Schritt gemacht, auf das gute Spiel gegen Berlin ein weiteres gutes folgen zu lassen", meinte Haaß.

Der HC Erlangen ist früh in diesem Kalenderjahr wieder an einem Punkt angekommen, den er überwunden glaubte: Die Mannschaft tritt selten über 60 Minuten konstant auf, was in der Folge bedeutet, dass die Ergebnisse selten konstant stimmen. Bis auf eine Phase mit drei Siegen gegen Essen, Stuttgart und Ludwigshafen schaffte es das Haaß-Team in dieser Saison nie, einem doppelten Punktgewinn einen weiteren folgen zu lassen. Große Sprünge in der Tabelle sind so kaum möglich.

"Es ist offensichtlich, dass die fehlende Konstanz in diesem Jahr unser größtes Problem ist", bestätigt auch Linksaußen Christopher Bissel. Er hofft darauf, dass auch Hampus Olsson, Steffen Fäth und Johannes Sellin, die zwar in Coburg auf dem Spielberichtsbogen standen, aber nicht spielten, bald wieder mitwirken. Damit am Ende nicht die anderen tanzen.

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