Der Kapitän geht voran: Bamberg bezwingt Frankfurt

2.2.2020, 19:15 Uhr
Harris sei Dank: Bambergs Kapitän führte die Brose-Boys in Freak City zum Sieg.

© Nicolas Armer/dpa Harris sei Dank: Bambergs Kapitän führte die Brose-Boys in Freak City zum Sieg.

Die Zuschauer im sehr gut gefüllten Rund der "Frankenhölle“ erlebten einen schleppenden Beginn. Beide Seiten konnten nicht in Bestbesetzung antreten - bei Bamberg fehlte kurzfristig Bryce Taylor (Achillessehnenreizung), Frankfurt trat ohne Lamont Jones, Leon Kratzer und Richard Freudenberg an – und suchten daher ihren Rhythmus. Aufgrund dessen entwickelte sich zwar kein ansehnliches Offensivspektakel, aber eine spannende Partie auf Augenhöhe.

Frankfurt gibt den Takt vor

Und obwohl den Frankfurtern mit Jones (Topscorer), Kratzer (Toprebounder) und Freudenberg drei Leistungsträger und potenzielle Starting Five-Spieler fehlten, waren sie es, die den Takt in dieser Begegnung vorgaben. Offensiv agierten die Mainhattan-Giganten solide und trafen ihre Würfe. Entscheidend war aber viel mehr ihre Arbeitseinstellung in der Verteidigung. Die Mannen um BBL-Urgestein Quantez Robertson klebten förmlich an ihren Gegenspielern und ließen ihnen kaum Raum zur Entfaltung. Sollte es den Brose-Boys einmal gelungen sein, den Ball in den Post oder direkt unter den Korb zu bringen, waren sogleich drei, vier – oder auch mal alle fünf Skyliners – zur Stelle und nahmen den Angreifer in die Zange.

So war es keine Überraschung, dass die Hessen, die sechs ihrer neun Distanzwürfe trafen, über weite Strecken der ersten Halbzeit knapp in Front lagen und auch eine Führung mit in die Kabine nahmen. Dass die Oberfranken die im ersten Durchgang bei vier Versuchen nicht einen Dreier im Frankfurt Korb unterbringen konnten, beim 37:38 zur Halbzeit noch im Spiel waren und somit noch eine Siegchance hatten, lag zum einen an der guten Reboundarbeit am offensiven Brett (5:2), zum anderen daran, dass Bamberg mehr Freiwürfe hatte, diese auch nutzte und so von der Linie fünf Punkte mehr sammelten als die Gastmannschaft.

McLean, Lee und Harris übernehmen für die Brose-Boys  

Nach dem Seitenwechsel fanden die Hausherren dann ihren Drei-Punkte-Wurf - insbesondere Paris Lee (zwei) und Tre‘ McLean (vier), die im dritten Viertel zusammen sechs Mal von "downtown" abschließen konnten. Zunächst konnten die Main-Korbjäger dies allerdings noch matchen, ehe ihnen in der Schlussphase von Viertel drei ein klein wenig die Puste auszugehen schien. Auf Bamberger Seite brachte vor allem McLean (13 Punkte im dritten Abschnitt) Schwung ins Spiel und sorgte dafür, dass sich seine Farben erstmals deutlicher absetzen konnten.

5:17 Minuten vor dem Ende erreichten die Moors-Jungs die erste zweistellige Führung (74:64) in dieser Partie. Nach einer sofortigen Auszeit von Skyliners-Coach Sebastian Gleim machten die Gäste aber deutlich, dass sie dieses Spiel noch nicht verloren geben wollten und bließen zur Aufholjagd. Bis auf vier Punkte (72:76) kamen die Gäste noch einmal heran, doch – mit den eigenen Fans im Rücken – hatte Brose seine Nerven dieses Mal im Griff. In der Schlussphase musste Sebastian Gleim dann auch auf Quantez Robertson und Marco Völler verzichten und Bamberg brachte das Spiel dank Elias Harris nach Hause. Broses Kapitän legte allein im Schlussviertel 13 Zähler auf, kam am Ende auf 25 und war hauptverantwortlich für den 87:76-Erfolg.

Brose Bamberg: Harris (25 Punkte), McLean (13), Lee (11), Olinde (8), K. Taylor (8), Seric (8), Sengfelder (6), Obasohan (5), Marei (3), Atkins, Weidemann

Fraport Skyliners: Hines (19), Robertson (19), McQuaid (12), Völler (10), Rahon (8), Carter (6), Kayer (2), Vargas, Schmidt, Schoormann, Pruitt 

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