Der Kleeblatt-Gegner: Kiez-Gefahr droht von einem Trio
25.4.2021, 08:06 UhrSie haben sich gefangen. Und wie. nach der Hinrunde war der FC St. Pauli Tabellenfünfzehnter, es drohte der Abstiegskampf. Es sah nicht gut aus. Das Hinspiel in Fürth markierte zum Beispiel am 3. Januar 2021 das elfte Spiel ohne Sieg in Folge. Doch im Frühling ist die fußballerische Tristesse auf dem Kiez verflogen. Wenn die SpVgg Greuther Fürth am Sonntag (13.30 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de) in Hamburg gastiert, trifft sie einen Gegner auf Augenhöhe. In der Rückrundentabelle ist die Mannschaft von Trainer Timo Schultz Spitzenreiter, Fürth liegt in dem Ranking auf Position drei. Noch mehr Spitzenspiel geht kaum. Sollte St. Pauli gewinnen, könnten die Hamburger sogar noch an das Aufstiegsrennen heranschnuppern. Doch vorher bräuchten sie einen Sieg gegen das ebenfalls formstarke Kleeblatt.
2:1 gegen St. Pauli: Kleeblatt siegt zum Jahresauftakt
Mit der Gesamtsituation...
...sind sie am Millerntor längst wieder im Reinen, auch wenn es zuletzt am vergangenen Mittwoch mal wieder eine Niederlage gab. Mit 0:2 unterlagen die Kiezkicker in Düsseldorf. Insgesamt aber kann man unweit der Reeperbahn kaum meckern. Neuen von 13 Spielen wurden gewonnen, seit die zweite Hälfte der Saison begonnen hat. Dazu kommen noch ein Remis und drei Niederlagen. Im Januar hätte das der Elf von Coach Timo Schultz wohl kaum jemand zugetraut. Zu groß schienen die Probleme, zu wacklig war das Bild, das St. Pauli auf dem Platz abgab.
Doch ein paar Transfers im Winter und Geduld sind offenbar der Schlüssel zum Erfolg. In Hamburg hielt man an Schultz fest, was nicht selbstverständlich ist, wenn die Mannschaft nach der ersten Hälfte der Saison nicht gerade überzeugend Fußball spielt und die Punkte fehlen. Doch der Entschluss zahlt sich aus. Spielerisch präsentiert sich St. Pauli klar verbessert. Gerade aber auch die Defensivarbeit funktioniert deutlich besser. Hatten die Hamburger zur Saisonhalbzeit bereits 30 Gegentreffer kassiert, sind es seit Rückrundenstart nur noch 16.
Der letzte Auftritt...
...stellte Trainer Schultz nicht zufrieden. Bei Fortuna Düsseldorf unterlag Sankt Pauli nach zuvor vier Siegen in Serie mit elf erzielten Treffern mit 0:2. Als "völlig verdient" bezeichnete Schultz die Niederlage seiner Mannschaft. "Wir müssen bei uns und unserem Spiel bleiben und dürfen nicht hektisch werden. Wir haben die Ruhe und ein bisschen die Arroganz vermissen lassen", monierte der Trainer. Gegen Fürth soll sich das wieder ändern. "Das ist noch ein Schritt, den wir als Mannschaft gehen müssen, um noch stabiler zu werden".
Bereit fürs Millerntor: Bei Fürth gibt's nur ein Fragezeichen
Mit wem er diesen Schritt gegen das Kleeblatt gehen möchte, bleibt noch etwas abzuwarten. Aufgrund der Englischen Woche kündigte Schultz eine Rotation an. Frische Kräfte sollen versuchen, das druckvolle Spiel der Fürther in den Griff zu bekommen. Was schwer genug werden dürfte.
Alle Augen auf...
...Daniel-Kofi Kyereh ist so etwas wie der offensive Kopf bei den Hamburgern. Hinter den Spitzen soll er brenzlige Situationen beim Gegner heraufbeschwören, wenn möglich auch mal selber abschließen. Und das tut er auch. Neun Tore und neun Vorlagen machen ihn zum gefährlichsten St. Paulianer. Zusammen mit Winterneuzugang Omar Marmoush und dem Österreicher Guido Burgstaller bildet er ein schlagkräftiges Offensivdreieck. Zusammen hat das Trio 26 der 48 Treffer der Hamburger erzielt.
Alle drei sind erst im Sommer 2020 oder später an die Elbe gewechselt. Andres Bornemann, der Geschäftsleiter Sport auf Sankt Pauli mit sehr kurzer Fürther Vergangenheit, kann sich die drei Transfers als Erfolg verbuchen. Im Mai 2014 verpflichtete die Spielvereinigung Bornemann als Sportdirektor, im Juni 2014 erklärte Bornemann, den Posten aus privaten Gründen nicht antreten zu können. Dieses Dreieck aus Kyereh, Marmoush und Burgstaller, das er nach Hamburg holte, ist in der Lage dazu, für mächtig Wirbel zu sorgen.
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