Der Kleeblatt-Gegner: Kühlwetter-Hoch bei Heidenheim

4.12.2020, 16:53 Uhr
Sebastian Ernst, Julian Green und Kollegen taten sich zuletzt schwer, gegen Heidenheim zu gewinnen oder überhaupt zu treffen. Diesmal soll sich das ändern. 

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, NNZ Sebastian Ernst, Julian Green und Kollegen taten sich zuletzt schwer, gegen Heidenheim zu gewinnen oder überhaupt zu treffen. Diesmal soll sich das ändern. 

Am Ende der vergangenen Saison durfte sich der 1. FC Heidenheim von 1846 beinahe Bundesligist nennen. Ein 0:0 in Bremen und ein 2:2 im eigenen Stadion waren aber letztlich zu wenig. Mit zwei Unentschieden in der Relegation gegen ein Nordlicht scheitern – in Fürth kennt man sich damit nur zu gut aus.

Als die Spielvereinigung 2014 gegen den Hamburger SV an der Rückkehr in die erste Liga scheiterte, feierte der Emporkömmling aus Heidenheim gerade den Aufstieg in die zweite Liga, am Samstag (13 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de) treffen sich im Ronhof nun zwei Mannschaften, die in dieser Saison beide Kandidaten für die Aufstiegsrelegation sein könnten. Mindestens.

Mit der Gesamtsituation . . .

. . . sind sie in Heidenheim an der Brenz nach einem sehr durchwachsenen Saisonstart inzwischen wieder einigermaßen zufrieden. Zwar sind die Folgen der Pandemie gerade wieder deutlich zu spüren (Mitarbeiter in Kurzarbeit, vier Spieler nach positiven Coronafällen in Quarantäne), dafür stimmten zuletzt immerhin wieder die Ergebnisse. Fünf magere Pünktchen hatte die Mannschaft von Frank Schmidt an den ersten sechs Spieltagen gesammelt, dazu kam die Niederlage in der ersten Pokalrunde gegen Wehen Wiesbaden.

Man habe, stellte Schmidt am Freitag fest, zunächst ähnliche Probleme gehabt wie die Kollegen aus Fürth: Aus vielen guten Chancen entstanden zu wenige Tore, bei den vergangenen drei Partien las sich die Ausbeute deutlich besser: sieben Punkte, neun Treffer – das so wichtige "Polster auf die Plätze nach unten", wie es Schmidt nennt, ist angewachsen und lässt die Heidenheimer wieder optimistischer in die Zukunft blicken.

Der letzte Auftritt . . .

. . . war denkbar kurios. Wie schon in der Vorwoche in Kiel lag der FCH auch im Heimspiel gegen den Hamburger SV mit 0:2 zurück, bevor er erneut seine Leidenschaft für Aufholjagdten entdeckte. Während in Kiel (2:2) noch ein später Punktgewinn heraussprang, waren es gegen den HSV sogar drei Punkte (3:2), nachdem sich Hamburgs Torhüter Sven Ulreich gedanklich zu früh in den Feierabend verabschiedet hatte.

Einen "brutalen Willen" hat Fürths Verteidiger David Raum beim Gegner ausgemacht, sein Trainer Stefan Leitl erkennt auch einen "klaren Plan". Mit hoher Laufbereitschaft soll der Spielaufbau schon im Ansatz ge- oder zerstört werden, Schmidt wiederum will sich auch in Fürth "nicht hinten reinstellen und auf Konter spielen".

Was er auch gerne vermeiden würde: Dass seine Mannschaft wieder in Rückstand gerät. Das mit den Aufholjagdten sei ja eine schöne Sache, findet er, den "enormen Kraftaufwand" würde er aber lieber einsparen.

Alle Augen auf . . .

. . . Christian Kühlwetter. Die Hobby-Meteorologen und Wortspielen nicht abgeneigten Redakteure des kicker titelten vor wenigen Tagen: "Kühlwetter sorgt für Heidenheim-Hoch". Das bot sich natürlich an, nachdem der Stürmer fast im Alleingang dafür gesorgt hatte, dass es für den FCH doch noch ein sehr okayes erstes Saisondrittel werden könnte.

Sechs Tore hat der Sommerneuzugang vom 1. FC Kaiserslautern in den letzten drei Spielen erzielt, dazu noch zwei weitere aufgelegt. Insgesamt hat er in neun Partien elf Scorerpunkte gesammelt, zusammen mit Darmstadts Tobias Kempe führt er in der Liga diese Kategorie an.

Über den Bonner Stadtteilverein Rot-Weiss Lessenich und die Regionalliga-Mannschaft des 1. FC Köln hat er sich in die dritte Liga zum FCK hochgearbeitet und darf sich nun sogar zu den besseren Zweitligaspielern zählen. Es klingt ein bisschen wie die ganze Geschichte des FC Heidenheim.

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