Der nächste Krimi: Höchstadts letzte Kräfte reichen gegen Regensburg nicht

5.4.2021, 21:54 Uhr
Am Ende jubelten die Eisbären im Aischgrund.

© (c) Andreas Klupp, NN Am Ende jubelten die Eisbären im Aischgrund.

Mikhail Nemirovsky, Trainer des Höchstadter EC, stand vor dem zweiten Halbfinal-Spiel in den Playoffs der Eishockey-Oberliga Süd, mal wieder vor einer Herausforderung. Mit Maxim Kryvorutskyy fiel ihm der nächste Angreifer aus. Dabei war der 18-Jährige ja schon der Ersatz für den ebenfalls verletzten Jari Neugebauer in der ersten Offensiv-Reihe des HEC.

Weil auch Markus Babinsky und Vitalij Aab weiter ausfallen und auch Artjom Alexandrov am Ostermontag nicht auflaufen konnten, musste Nemirovsky schon die letzten Kräfte zusammentrommeln, um gegen die Eisbären noch drei Reihen aufbieten zu können.

Nemirovsky stellt die Reihen um

Nemirovsky stellte seine Reihen zudem um, die erste und zweite Garde der Alligators wurde so ausgeglichener. Niklas Jentsch und MIkhail Guft-Sokolov, die bislang starke Playoffs spielen, rückten in die erste Reihe vor. Regensburg konnte dagegen erneut vier volle Reihen stellen.


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Doch von diesem personellen Unterschied war im ersten Durchgang wenig zu spüren. Es wentwickelte sich ein schnelles Spiel, mit etlichen Chancen auf beiden Seiten. Die Alligators hatten dabei einige brenzlige Momente zu überstehen, vor allem als in der 11. Minute Goalie Benjamin Dirksen vor sein Tor geeilt war und seinen Regensburger Gegenspieler nur noch mit dem Schläger stoppen konnte. Die Strafzeit, abgesessen von Tratz, überstand Höchstadt allerdings schadlos. Und hatte vor allem durch Milan Kosturek selbst gute Gelegenheiten, in Führung zu gehen.

Immer wieder Holmgren

Das gelang allerdings kurz vor Ablauf des ersten Drittels doch den Eisbären. Dirksen ließ einen Schuss von Constantin Ontl aus dem spitzen Winkel nach vorne abprallen, wo Regensburgs Kontingentspieler Peter Flache einen Meter vor ihm viel zu unbedrängt stand - und zum 1:0 traf (18:45).


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Der zweite Durchgang war geprägt von je zwei Powerplays auf beiden Seiten, die jedoch keine Tore brachten. Für den HEC war das ärgerlich, denn sie spielten ihre Überzahl meist gar nicht schlecht aus. Doch so wie Jakob Fardoe nach etwa 29 Minuten scheiterten die Alligators immer wieder am überragenden Eisbären-Goalie Peter Holmgren. Wenig später ging es auch Anton Seewald so.

Litesov trifft zum Ausgleich

Doch die Höchstadter schafften es schließlich doch, das Eis zu brechen und Holmgren mit einem schnellen Spielzug zu überraschen: Kostourek spielte Dimitri Litesov an, der direkt zum Ausgleich abzog (35:55). Doch den Eisbären gelang, ähnlich der ersten Partie, postwendend die erneute Führung. Andre Bühler traf (37:44).

Der dritte Durchgang gehörte dem HEC, der alle Kräfte mobilisierte und fast auch erfolgreich war. Jentsch passte auf Guft-Sokolov, der abfälschte und den Pfosten traf - von dort trudelte der Puck in den Torraum, aber nicht über die Linie. Eine Überzahl bot den Alligators nach 50 Minuten die ideale Gelegenheit. Und nachdem sie mehrmals an Holmgren gescheitert waren, überwanden sie ihn doch. Kostourek zog wuchtig ab und traf am Eisbären-Goalie vorbei ins kurze Ecke. Doch auf den Jubel folgte die Ernüchterung: Kostourek jubelte vor der Regensburger Bank, die Schiedsrichter werteten das als Provokation und schickten ihn für zwei Minuten auf die Strafbank.

Die Kontingentspieler entscheiden

Höchstadt überstand die Unterzahl und die Partie ging in die Verlängerung.
15 Minuten lang fiel hier keine Entscheidung. Beide Teams hatten kaum noch Kraft, beide Teams hatten Chancen, beide Teams trafen nicht. Doch dann sorgten Richard Divis und Nikola Gajovsky, die beiden Regensburger Kontingentspieler dafür, dass die Eisbären das Spiel gewannen – und am Mittwoch die Serie entscheiden können.

Höchstadter EC - Eisbären Regensburg 2:3 n.V. (0:1, 1:1, 1:0, 0:1)

HEC: Dirksen (Rieger). Verteidigung: Ribarik/Fardoe, Vojcak/Kokes, Cejka/Dolezal. Angriff: Jentsch/Guft-Sokolov/Seewald, Litesov/Mikesz/Kostourek, Grau/Zbaranski/Tratz.

Tore: 0:1 Tor Flache/Vorlage Ontl (18:45), 1:1 Litesov/Kostourek (35:55), 1:2 Bühler/Geigenmüller (37:44), 2:2 Kostourek/Fardoe/Seewald (51:21), 2:3 Divis/Gajovsky (75:56).

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