Landesliga Nordost

Derby-Sieg für den SC 04 Schwabach über den SC Großschwarzenlohe

22.8.2021, 17:56 Uhr
Derby-Sieg für den SC 04 Schwabach über den SC Großschwarzenlohe

© Mathias Hochreuther

Was die Verantwortlichen beim SCG aber nicht zu sehr erschütterte. "Schwabach ist für uns Zubrot, das können wir schon einordnen. Nächste Woche in Woffenbach steht für uns die Basisarbeit an", sagte Reiner Großberger, der in den vergangenen Jahren maßgeblich daran mitgearbeitet hatte, dass die Kicker aus dem Wendelsteiner Ortsteil mittlerweile die am höchstklassigst spielende Mannschaft des Landkreises Roth stellen.

Der 37-jährige Großberger, der aus Untersteinbach bei Georgensgmünd stammt, ist im Jahr 2010 an den Mittelweg nach Großschwarzenlohe gewechselt. Zuvor war er beim TSV Georgensgmünd und vor allem viele Jahre als Abwehrchef beim TSV Spalt aktiv. Als der mittlerweile mit seiner Familie in Hilpoltstein lebende Großberger nach Großschwarzenlohe wechselte, spielte der Sportclub in der Kreisliga. In den vergangenen elf Jahren erlebte er den Aufstieg des SCG bis in die Landesliga mit, wo sich die Mannschaft nun schon seit dem Jahr 2018 hält. Ab der Saison 2017 war er Co-Trainer unter Florian Bauer, seit der Saison 2018/19 bilden Bauer und Großberger ein gleichberechtigtes Duo, das vor dieser Runde mit Fabian Schäll als Co- und Tom Raffel als Torwarttrainer aus Hilpoltstein weitere Verstärkung bekam. Am Freitag war das Trainerteam gesprengt, da Florian Bauer aus privaten Gründen verhindert war.

Ob eine andere Ansprache gegen die von Jochen Strobel und seinem "Co", dem langjährigen Büchenbacher Christian Krach trainierten Schwabacher hilfreich gewesen wäre, sei einmal dahingestellt. "Die bessere Mannschaft hat heute gewonnen", resümierte Reiner Großberger. Großschwarzenlohe enttäuschte nicht, musste vor der schönen Kulisse von rund 350 Zuschauern aber die Überlegenheit eines laufstarken und einsatzfreudigen SC 04 anerkennen.

Derby-Sieg für den SC 04 Schwabach über den SC Großschwarzenlohe

© Mathias Hochreuther

Die Partie, die mit einem gemeinsamen Spendenaufruf für den erkrankten Sportkameraden Fabian Harrer von der DJK Weinsfeld begonnen hatte (wir berichteten), begann kurios. Nach geschätzt 20 Sekunden zeigte der Unparteiische Sebastian Steigerwald auf den Elfmeterpunkt – und das "Drama" des SC 04 vom Punkt sollte sich fortsetzen. Tobias Zillmann trat mit der Bürde an, dass die Schwabacher zuletzt in Pflichtspielen vier Elfmeter verschossen hatten. Und es bleibt wie verhext, auch dem 21-Jährigen spielten die Nerven einen Streich, er schoss drüber. Dass die verpasste Chance nicht weiter ins Gewicht fiel, lag an einer ansonsten ziemlich souveränen Vorstellung der Gäste.

Starke Gäste waren immer einen Tick schneller

Und an einem gewissen Anton Shynder. Zum für Groß´lohe äußerst dummen Zeitpunkt Sekunden vor der Pause nutzte der 34-Jährige Ukrainer einen der seltenen Momente, in denen der ansonsten gewohnt starke Martin Bachner schwächelte: bei einem langen Ball verschätzte sich der früher für die TSG 08 Roth spielende SCG-Torwart, Shynder kam einen Tick eher an das Spielgerät und schlenzte dieses mit seinem starken linken Fuß fast von der Torauslinie sehenswert ins Gehäuse. Zehn Minuten vor dem Ende sorgte der ballsichere Routinier dann in abgezockter Manier für die Entscheidung.

Schwabach hat nach diesem starken Auftritt die vorderen Regionen und vor allem den Top-Favoriten TSV Kornburg weiter fest im Visier, Großschwarzenlohe musste nach seinem gelungenen Saisonstart die erste Niederlage quittieren. Und schon ein paar Tage zuvor zwei Abgänge. Jonas Peuntinger zog es kurzfristig ein paar Kilometer weiter nach Kornburg, der erst vor dieser Saison gekommene Patrick Willemsen ist zurückgekehrt zu den Sportfreunden nach Hofstetten in die Kreisliga. Vor allem den Abgang des 20-Jährigen Willemsen bedauern sie in Großschwarzenlohe. "Echt schade, er war voll drin", sagte Großberger, "aber ihm war das alles zu viel, der Aufwand für die Landesliga zu groß."

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