Deutschland Tour in Gefahr? Corona cancelt die Klassiker
19.3.2020, 17:43 Uhr
Am Sonntag hat sich Maximilian Schachmann vom deutschen Bora-hansgrohe-Team noch über den Gesamtsieg des Etappenrennens Paris-Nizza gefreut – es dürfte auf längere Sicht das letzte Profiradrennen in Europa gewesen sein. Das grassierende Coronavirus mäht auch in diesem Sport derzeit alles nieder, was normalerweise im Frühjahr an Klassikern die Fans in Millionen an die Strecken zieht. Zuletzt wurde mit der Flandern-Rundfahrt auch das vierte Radsport-Monument gestrichen. Was die Belgier in dem Glauben ließ, so lange mit der Absage des für 5. April geplanten Klassikers zu warten, ist ohnehin nicht nachvollziehbar. Zumal schon vorher die später angesetzten Rennen Paris-Roubaix und Lüttich-Bastogne-Lüttich abgesagt worden waren.
Ohnehin keine Chance hatte bei der derzeit extrem angespannten Lage in Italien der Frühjahrsklassiker Mailand-Sanremo. Die "Fahrt in den Frühling“, geplant für den kommenden Samstag, fällt ebenso aus, wie die Fahrt durch die "Hölle nach Roubaix" am 12. April.
Auswirkungen auf Erlangen und Nürnberg?
Keine Chance hat auch das traditionelle deutsche Top-Rennen am 1. Mai von Eschborn nach Frankfurt, das früher mal "Rund um den Henninger Turm" hieß. Wie es in einer Mitteilung des französischen Veranstalters ASO heißt, könne in der aktuellen Situation kein Radrennen durchgeführt werden. Man prüft nun, ob der Klassiker in den Herbst verschoben werden kann. Da dürfte es im Terminplan gewaltig eng werden. Auch der bereits gestrichene Giro d‘Italia, der am 9. Mai in Budapest hätte beginnen sollen, ist ja bereits der Corona-Krise zum Opfer gefallen. Der Radsport-Weltverband UCI erwägt nun, die Straßensaison um zwei Wochen bis zum 1. November zu verlängern. Festhalten will der Veranstalter bislang an der Tour de France (27. Juni bis 19. Juli).
"Wir gehen davon aus..."
Gleiches gilt für die Deutschland-Tour, die Ende August wieder den großen Radsport nach Franken bringen soll. Geplant ist die Schlussetappe des Rennens am 23. August mit dem Ziel in Nürnberg, tags zuvor würde der Tross die dritte Etappe in Erlangen beenden. "Wir gehen davon aus, dass die Deutschland Tour ganz normal stattfindet", sagte Pressesprecherin Sandra Schmitz gegenüber den Nürnberger Nachrichten.
Gestrichen ist indes die Pressekonferenz, auf der die Veranstalter die Strecke präsentieren wollten und die für den 24. März in Frankfurt geplant war. "Ganz normal" ist in diesen Zeiten eben gar nichts.
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