Die Hand hielt mit: Christoph Lange bei der Deutschen Meisterschaft

25.8.2020, 18:20 Uhr
Im Hochsprung lief es richtig gut: Christoph Lange hat bei den Deutschen Meisterschaften 1,97 Meter übersprungen.

© Peter Müller Im Hochsprung lief es richtig gut: Christoph Lange hat bei den Deutschen Meisterschaften 1,97 Meter übersprungen.

Pünktlich zum Saison-Höhepunkt spielte die Hand mit: Christoph Lange von der TSH war mit seiner Leistung im Zehnkampf zufrieden. Große Ziele aber hat er noch.

Herr Lange, wie war’s bei der Deutschen Meisterschaft?

Eine große Frage! (lacht) Ich fange mal vorne an: Zunächst musste ich meine Hand wieder fit bekommen, die ich im November gebrochen hatte. Dazu haben wegen Corona die Wettkämpfe gefehlt. Meine Zielsetzung war deshalb, einen soliden Mehrkampf zu machen und um die 7000 Punkte zu holen.

Es wurden 6924 Punkte.

Damit ich war ich sehr zufrieden. Es war kein großer Patzer dabei. Bei den Herren kam ich auf Rang vier (im Gesamtergebnis ist auch die U23 mit aufgeführt, d. Red.). Das ist eine sehr starke Leistung im Mehrkampf der Männer, damit hätte ich nicht gerechnet.

Was lief besonders gut?

Im Weitsprung habe ich als Einziger im Dauerregen das Brett richtig getroffen. Mit 6,77 Meter bin ich so weit gesprungen wie noch nie bei Deutschen Meisterschaften. Und Hochsprung habe ich die 1,97 Meter geschafft. Von den jüngsten 40 Sprüngen ist da vielleicht dreimal die Latte liegengeblieben. Überdurchschnittlich gut waren auch die 54,96 Meter im Speerwurf — da habe ich eine Rakete herausgelassen, nur wenig unter Bestleistung.

Doch nicht alles lief so super.

Mit dem Stabhochsprung bin ich unzufrieden, doch da hatte ich mit starkem Seitenwind zu kämpfen. Hochsprung und Stabhochsprung sind eigentlich meine Paradedisziplinen.

Lag’s auch noch an der gebrochenen und gerade erst genesenen Hand? Sie hatten ja lange damit zu kämpfen.

Drei Wochen lange musste ich einen Gips tragen. Seit Januar darf ich wieder alles machen, doch es ging einfach nicht alles, weil ich Schmerzen hatte. Lange Zeit konnte ich nicht Kugelstoßen. Die Finger werden dort wie eine Feder gebraucht. Es hat gedauert, bis ich wieder sauber stoßen konnte. Am letzten Mittwochstraining vor der Deutschen Meisterschaft habe ich das erste Mal eine Sieben-Kilogramm-Kugel richtig gestoßen.


Mehrkämpfer Christoph Lange bereitet sich auf die DM vor


Und beim Stabhochsprung?

Im Mai bin das erste Mal wieder gesprungen, doch die Kraft in der Hand hat gefehlt — und an der hängt das ganze Gewicht.

Haben Sie weitere Ziele für diese verkürzte Corona-Saison?

Ich werde auf jeden Fall weiter trainieren bis zur Bayerischen Meisterschaft, danach mache ich eine kleinere Regenerationspause, dann beginnt wieder Wintertraining. Wir gehen davon aus, dass sich im nächsten Jahr alles wieder normalisiert. Ein großes Ziel im Stabhochsprung ist, die fünf Meter zu überspringen, mein Bestwert liegt bei 4,80 Meter. Im Zehnkampf würde ich gern noch einmal bei DM deutlich über 7000 Punkte kommen, es wäre stark, wenn ich 2016, als ich Vizemeister wurde, wiederholen könnte.

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