Die Ice Tigers holen einen Franken nach Hause

26.2.2021, 14:26 Uhr
Arturs Kulda gegen Dennis Lobach (links), diesen Zweikampf wird es nur noch im Training der Ice Tigers geben. 

© Sportfoto Zink / ThHa Arturs Kulda gegen Dennis Lobach (links), diesen Zweikampf wird es nur noch im Training der Ice Tigers geben. 

Dennis Lobach sollte schon einmal nach Nürnberg kommen. Immer wieder, zu den Trainingseinheiten und zu den Spielen der Mannschaften des EHC 80. Die vielen Stunden auf der Autobahn zwischen Schweinfurt und Nürnberg aber wollte sich Familie Lobach dann doch nicht antun. Also wechselte der 14-Jährige zu den Kölner Junghaien und zog ins angeschlossene Internat. In der Schüler-Bundesliga war Lobach dann so erfolgreich, dass ihn das Red-Bull-Eishockey-Imperium zuerst nach Salzburg und dann nach München holte. 25 Einsätze in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) später wechselt der 20 Jahre alte Rechtsaußen nun doch noch nach Nürnberg zu den Ice Tigers.

Mittelfränkischer Eishockey-Erstligist holt unterfränkischen Erstligaprofi, das passt zur neuen Ausrichtung der Ice Tigers. Lobach wird aber erst noch beweisen müssen, dass diese Überschrift ein Ausrufezeichen verdient gehabt hätte. Für den EHC Red Bull München, ein Klub mit den höchsten Ansprüchen und Ambitionen in der DEL, war Lobach bislang ein typischer Viertreihenspieler - immer dabei, aber nur zwischendurch mittendrin. 4:57 Minuten pro Spiel stand der 1,78 Meter große Rechtsschütze auf dem Eis. In Nürnberg sollte da mehr da mehr möglich sein.

"Wir werden zusammen hart arbeiten"

Zuletzt hatte Frank Fischöder aber ein nahezu volles Aufgebot zur Verfügung. Bis auf die langzeitverletzten Joachim Ramoser und Vincent Hessler sind alle Angreifer gesund, weshalb die hochtalentierten Roman Kechter und Moritz Elias zuletzt nicht mehr zum Einsatz kamen. Es wird spannend sein, wo Lobach seinen Platz findet - vor allem, nachdem in Augsburg und gegen Mannheim die dritte Reihe (Fox/McLellan/Kislinger) herausragend gespielt hat.

„Ich kenne Dennis schon aus unserer gemeinsamen Zeit bei der U18-Nationalmannschaft. Er ist ein läuferisch sehr gut ausgebildeter und spielstarker Stürmer mit Zug zum Tor", ließ Cheftrainer Fischöder per Pressemitteilung ausrichten. "Dennis hat viel Potential, und wir werden zusammen mit ihm hart daran arbeiten, dass er es bei uns entfalten kann. Ich freue mich sehr darüber, dass er sich für einen Wechsel nach Nürnberg entschieden hat und hier den nächsten Schritt gehen möchte."

Verhandlungen laufen bereits

Lobach ist nicht ausgeliehen. Sein Vertrag in München wurde aufgehoben, in Nürnberg hat der Jugend- und Juniorennationalspieler einen Vertrag bis Saisonende unterschrieben. Verhandlungen über eine Verlängerung über das Saison-Ende hinaus laufen bereits, wie erfolgreich und schnell sie beendet werden, hängt sicherlich auch vom Erfolg Lobachs auf dem Eis ab.

In Köln war übrigens Dominik Bokk bester Kumpel Lobachs. Nach Draisaitl, vor Stützle galt Bokk als talentiertester deutscher Stürmer, mittlerweile scheint seine Entwicklung stagnieren. Das ändert aber nichts am Potenzial des 21-Jährigen und an seinem Geburtsort: Schweinfurt in Unterfanken.

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