Die orangene Gefahr: Bamberg begegnet erstarkten Ulmern

6.1.2019, 10:48 Uhr
So schön nass: Nikos Zisis und seine Bamberger würden gerne einen Dreier-Regen über Ulm herabgehen lassen.

© Sportfoto Zink / HMI So schön nass: Nikos Zisis und seine Bamberger würden gerne einen Dreier-Regen über Ulm herabgehen lassen.

Im Gegensatz zu den Bambergern, die durch das 84:94 in eigener Halle gegen Bayreuth auf Tabellenplatz fünf abgerutscht sind, gehen die Ulmer mit deutlich mehr Selbstbewusstsein und Rückenwind in die Partie. Die Truppe von Thorsten Leibenath, die sich nach ihrem schweren Auftaktprogramm zum Saisonstart bereits im unteren Tabellendrittel wieder fand, konnte sich nach und nach stabilisieren und bis auf Rang neun arbeiten. Aus den letzten fünf Liga-Spielen holten die Schwaben vier Siege. Lediglich beim 77:88 in Braunschweig hatten die Ulmer das Nachsehen, fanden aber bereits am vergangenen Wochenende wieder in die Erfolgsspur zurück (82:72 gegen Frankfurt).

"Überflieger" Javonte Green

Apropos Frankfurt: Gegen die stark von Verletzungen geplagten Hessen schossen sich die Ulmer auch unter der Woche für Bamberg warm. Beide Teams treten in dieser Saison im EuroCup an, sicherten sich in ihren Gruppen jeweils die Top16-Teilnahme und trafen dort nun zum Auftakt aufeinander. Angeführt von Javonte Green (20 Punkte) setzten sich die Spatzen auch in dieser Begegnung durch (70:63).

Der athletische und sprunggewaltige Green war aber nicht nur in dieser Partie Ulms überragender Punktesammler. Der US-Forward führt das teaminterne Scoring-Ranking mit durchschnittlich 14,6 Zählern an. Dahinter folgen Dwayne Evans (12,2) und Patrick Miller (10,8). Beste Rebounder sind Evans (6,9) und Isaac Fotu (5,4). Ebenso wie Bamberg zählt auch Ulm zu den offensivorientierten BBL-Teams, doch nur 15,9 Assists in Kombination mit 13,3 Ballverlusten zeigen, dass im Leibenath-Team trotz der letzten Siege noch längst nicht alles rund läuft und noch viel Potential in ihm steckt.

Höllischer Auswärtstrip

Demnach sollte Brose gewarnt sein, wenn es am Sonntag in die “Orangene Hölle“ geht. Um dort bestehen zu können, müssen Nikos Zisis & Co. vor allem in Sachen Einsatz und Aggressivität wieder deutlich zulegen. Beides bemängelte Coach Ainars Bagatskis am Donnerstag nach der Heimniederlage im Oberfrankenderby. Eine Teilschuld nahm der Lette dabei auf sich, denn es sei ihm nicht gelungen, seinen Spielern die Wichtigkeit des Spiels und die Qualität des Gegners zu vermitteln, wie er auf der anschließenden Pressekonferenz einräumte.

Um seine Spieler auf die bevorstehende Aufgabe einzuschwören, hat Bagatskis zwei Tage Zeit und wird diese sicherlich gut zu nutzen wissen. Ob sich dabei an der personellen Rotation etwas ändern wird, ist offen. Nach wie vor fehlten zuletzt Louis Olinde und Arnoldas Kulboka. Die Offensive der Oberfranken lebt in erster Linie von Augustine Rubit (14,6), Tyrese Rice (13,9), Stevan Jelovac (12,5) und Ricky Hickman (11,0).

Nach dem Gastspiel in Ulm hat Brose Bamberg in der kommenden Woche gleich zwei Gelegenheiten, um sich wieder mit den eigenen Fans, die das Team nach der Derby-Niederlage teilweise mit Pfiffen verabschiedeten, zu versöhnen. Am 8. Januar kommt AEK Athen zum BCL-Spiel nach Bamberg, darauf folgt am 12. Januar die Begegnung mit BBL-Aufsteiger Rasta Vechta.

Verwandte Themen


Keine Kommentare