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"Diese Handball-Saison ist eine Wundertüte"

1.10.2021, 15:18 Uhr
Dirk Samel ist als Trainer zu den Forchheimer HC-Handballern zurückgekehrt.

© Sportfoto Zink / JüRa, NN Dirk Samel ist als Trainer zu den Forchheimer HC-Handballern zurückgekehrt.

Im Vergleich zu den Vorjahren ist aber doch einiges grundlegend anders, sowohl was die Richtlinien für den Spielbetrieb als auch die jeweiligen Vorbereitungen betrifft. Für letzteres gilt: Der Landkreis hatte ein Einsehen mit der schwierigen Situation der Handballer und hat die Schulsporthallen in den Ferien für den Trainingsbetrieb, soweit es möglich war, offengelassen.

„Das kam uns entgegen und darf gerne so bleiben“ freut sich Johannes Gumbmann, Sprecher des Handballgremiums beim SV Buckenhofen.Dass die Saisonvorbereitung bei den „Buckis“ dennoch nicht optimal war, das lag nach Gumbmanns Worten am zeitweisen Fehlen einiger Spieler, „doch damit müssen andere Vereine auch kämpfen. Wir konnten uns durch die zur Verfügung stehenden Hallen auf Handball konzentrieren, und das auf unserem gewohnten Boden.“

Neben einem Zugang aus der Fremde wurden die beiden Männermannschaften mit Spielern aus der eigenen Jugend aufgefrischt, „was bei uns in den vergangenen Jahren mangels Jugendmannschaften in diesem Alter nicht der Fall war“ freut sich Gumbmann. Die Vorfreude auf die anstehende Saison ist bei der Mannschaft von Trainer Christoph Schwarz sehr groß, auch wenn das Ziel nur Klassenerhalt lauten kann, wie es Johannes Gumbmann realistisch sieht. „Ich glaube nicht, dass wir mit unserer jungen Truppe schon so weit sind, dass der Blick nach oben geht.“ Die vergangene Saison 2020/21 wurde wegen der Pandemie abgebrochen, es gab keine Auf- und keine Absteiger.

Ist die West-Gruppe stärker?

Der Verband hat, um Engpässen wegen eventueller Hallenschließungen ausweichen zu können, die Liga in eine Ost- und eine Westgruppe aufgeteilt. „Die Westgruppe halte ich für die stärkere Gruppe“ befürchtet der Buckenhofer. Eventuell kommt es wegen des Abstieges zu Relegationsspielen mit den Vertretern der Ostgruppe. Das Derby gegen den Stadtrivalen HC Forchheim steigt am 16. Oktober.

Von Spielen gegen den Abstieg wollen die Handballer auf der anderen Kanalseite nicht viel wissen, auch wenn auch dort eine gewisse Unsicherheit herrscht. „Die anstehende Saison ist eine Wundertüte“ erklärt Trainer-Heimkehrer Dirk Samel, der gemeinsam mit Langzeit-Trainer Matthias Gieck die HC-Männer in die neue Saison führt.
Bei der Frage, wann er das letzte Mal vor Zuschauern ein Spiel gecoacht hat, muss Samel etwas länger überlegen. „Ich glaube, das war im Februar 2020, damals noch in Erlangen.“ Entsprechend groß ist die Vorfreude.

Samel weiß, dass nicht nur Trainer und Spieler hart arbeiteten, um in den Wettkampfmodus zu kommen, sondern auch das Umfeld. „Wir sind keine Profis und wissen nicht, was da noch alles kommt. Im Umfeld hier wurde aber ein großer Aufwand betrieben, um ein tragfähiges Hygienekonzept auf die Beine zu stellen“ lobt Samel die Macher hinter den Kulissen.

"Auf dem richtigen Weg"

Personell kann das Trainerduo aus dem Vollen schöpfen. Kein Spieler hat den Verein verlassen. Aus Herzogenaurach kam mit Axel Gundlack ein Torhüter, zudem sorgen einige vielversprechende Jugendspieler, darunter Trainersohn Tim Samel, der aus der Landesligajugend des HC Erlangen kommt, für eine motivierende Konkurrenzsituation im Kader. „Wir wissen nicht, wo wir stehen und was auf uns zukommt, aber ich bin sicher, wir sind auf dem richtigen Weg“ so Dirk Samel.

Wohin dieser Weg für die Frauenmannschaft des HC führt, die ja eine Liga höher in der Landesliga spielt, ist ebenfalls reine Spekulation. Der Druck ist aber deutlich höher, denn am Ende der anstehenden Saison wird die Landesliga auf Verbandsbeschluss hin, von drei Ligen mit jeweils neun Mannschaften auf dann zwei Ligen mit jeweils zwölf Teams reduziert. „Das hat zur Folge, dass drei Vereine aus jeder Staffel sicher absteigen, die Plätze sechs und eventuell auch fünf müssen in die Abstiegs-Relegation. Wie viele Mannschaften dann tatsächlich zurück in die BOL müssen hängt auch von den Abstiegen aus der Regionalliga und Bayernliga ab“ erklärt Thomas Ihrke, der das HC-Frauenteam seit Jahren erfolgreich trainiert.

Unter Umständen müssen am Saisonende mehr als die Hälfte der Mannschaften einer Liga zurück in die BOL. Den Beginn der vergangenen Saison hat Ihrke noch in sehr guter Erinnerung, denn seine Mannschaft startete mit zwei Siegen, ehe der pandemiebedingte Abbruch erfolgte. Ein ähnlich guter Start heuer wäre enorm wichtig, doch die Vorzeichen sind nach der Vorbereitung, die bereits an Pfingsten begann, nicht optimal. Der Kader ist zwar identisch, doch beide Torhüterinnen stehen derzeit unter der Woche berufsbedingt nicht zur Verfügung. Ein gezieltes Torhütertraining ist daher nicht möglich, für das Mannschaftstraining stellen sich immer wieder Spieler der AH-Mannschaft zur Verfügung und versuchen, die Bälle der Landesligafrauen zu parieren.

"Realistische Chance"

Zudem beklagt Ihrke einige Verletzungen in seiner Mannschaft. Der Blick geht dennoch optimistisch nach vorne, „denn ich bin sicher, dass wir eine realistische Chance auf den Klassenerhalt haben.“

Die ersten Spiele; Landesliga Frauen: 1. FC Nürnberg - HC Forchheim (Sa., 16 Uhr). - BOL Männer: TV Altdorf - HC Forchheim (Sa., 18 Uhr), der SV Buckenhofen ist spielfrei und startet am 10. Oktober um 14.30 Uhr mit einem Heimspiel ebenfalls gegen den TV Altdorf. - Bayernliga B-Jugend weiblich: HC Forchheim - TSV Ismaning (So., 14 Uhr, Realschulhalle). - Bayernliga C-Jugend weiblich: TSV Ismaning - HC Forchheim (Sa., 16 Uhr).

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