Doch nicht Meppen! Erleichterte FCN-Fans nach Lucky Punch

11.7.2020, 22:17 Uhr

Im "Gutmann am Dutzendteich" ist der Jubel über den Klassenverbleib am Ende riesengroß – aber noch größer scheint die Erleichterung. "Ich habe in Gedanken schon meinen Platz im Meppener Stadion gesucht", sagt Club-Anhänger Marco Schneeberger in Anspielung auf den Drittligisten aus dem Emsland. "Der Stein, der mir vom Herzen fällt, den hätte Obelix nicht tragen können", meint Sascha Samsel. Und sein Kumpel Rene vergleicht die Stimmung nach dem Schlusspfiff sogar mit dem Pokalsieg in Berlin vor 13 Jahren, als der Club, damals Bundesligist, den VfB Stuttgart mit 3:2 in der Verlängerung niederrang.

Diesmal ging es um keinen Titel, sondern lediglich darum, den Abstieg in die 3. Liga zu verhindern – dass dies in letzter Sekunde gelang, werten manche Fans auch als Ausgleich für die vielen Punkte, die man in dieser Saison in den Schlussminuten noch einbüßte. Und Ines Bromann erinnert daran, dass der Club nach vereinzelten guten Spielen in dieser Spielzeit zumeist sofort Rückschläge einstecken musste. So auch diesmal – dem 2:0-Heimerfolg gegen Ingolstadt folgt beim Auswärtsspiel zunächst eine unspektakuläre erste Halbzeit, in der es die Mannen um Kapitän Hanno Behrens aber "zu lasch" angehen ließen, wie viele Fans meinen.

Dennoch, meint Markus Schallow, ging der FCN als "sicherer Sieger" in die zweite Hälfte. "Und dann kriegst du in gut zehn Minuten drei Tore." Als die Treffer der Ingolstädter fallen, sind die Fans im "Gutmann" fassungslos. "Die haben doch einen Sockenschuss", brüllt eine Anhängerin, ein anderer fragt sich, "wie blöd" man denn sein könne. Markus Schallow hält es nicht mehr auf seinem Platz, er tigert umher, ebenso wie Ines Bromann, die an die Kinder denkt, die enttäuscht sein werden, wenn ihr Club absteigt. "Das tut mir so leid." Doch dann sorgt Stürmer Fabian Schleusener mit dem 1:3-Anschlusstor für die Erlösung.

Fahrten nach Meppen, Lübeck und Verl bleiben den Fans erspart, auch mit Traditionsklubs wie dem TSV 1860 München oder dem 1.FC Kaiserslautern muss der Club nicht die Klingen kreuzen. Aber leicht hat er es seinem Anhang in dieser Saison mal wieder nicht gemacht. "Ich bin fix und fertig", meinen viele Fans, und die Erschöpfung ist ihnen ins Gesicht geschrieben.

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