Doku am Sonntag: Die ARD zeigt den kicker groß

10.4.2020, 16:35 Uhr
Doku am Sonntag: Die ARD zeigt den kicker groß

© kicker online

Auf die Frage nach einem Wunschkandidaten, den er nie bekam für sein Team, hat Ludger Schulze einmal einen Namen genannt: Carlo Wild. Schulze, langjähriger Sportchef der Süddeutschen Zeitung, warb vergeblich um den kicker-Chefreporter Wild, der - als einer der profiliertesten Fußball-Berichterstatter im Land – dem Nürnberger Fachmagazin immer gerne treu blieb.

Fein, sensibel, vorbildhaft

Seinen 100. Geburtstag feiert der kicker am 14. Juli, warum es eine solche Erfolgsgeschichte wurde, zeigen viele Beispiele, darunter das von Wild. Carlo Wild, seit über drei Jahrzehnten dabei, ist einer der feinsten und sensibelsten Beobachter der Szene, ein ausgewiesener Fachmann fernab aller Besserwisserei und ein Journalist, der auch unter großem Zeitdruck fein formulieren kann - ein berufliches Vorbild in vielerlei Hinsicht und zur Zeit prominenter, als es ihm lieb ist.

Man sah Carlo Wild und viele seiner Kollegen zuletzt bei DAZN, "die Institution" heißt die Dokumention über den 100. Geburtstag. Am Ostersonntag kann man Wild – gemeinsam mit seinem Kollegen Frank Lußem im Kölner Stadion – wieder bei der Arbeit zusehen, "100 Jahre kicker: Ein Sportmagazin schreibt Geschichte" heißt ein Beitrag, den die ARD zur besten Sendezeit um 19.15 Uhr ausstrahlt.

Diese Geschichte begann 1920 in Konstanz am Bodensee, wo Walther Bensemann die erste Ausgabe drucken ließ. Bensemann, der "die englische Modetorheit" (wie man damals spottete) als Schüler einer englischen Lehranstalt in der Schweiz zu lieben lernte, war der wichtigste Fußball-Pionier in Deutschland, aber weder den Erfolg des Spiels noch den des Fachmagazins hätte er sich auch nur zu erträumen gewagt.

Die Macher sprechen am Sonntag - Danke, Carlo!

Im Gesellschaftsspiel Fußball ist der kicker seither ein verlässlicher Beobachter auf Höhe der Zeit, heute der digitalen. Über ein vielfältiges Medium sprechen am Sonntag dessen Macher, aber auch die, die es lieben und sich manchmal daran reiben - prominente Köpfe der Branche, Fans, Leser. Es ist ein sehr gelungener, kurzweiliger und informativer Beitrag, der auch ein Berufsfeld im Wandel zeigt.

Den kicker gibt es weiterhin gedruckt, aber vielfältig auch im Netz, mit Texten, Bildern, Videos, Podcasts. Für kicker-Lesevergnügen könnte man Carlo Wild dann wieder einmal danken. Obwohl es ihm immer etwas unangenehm ist.

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