Seine Karriere in Bildern

Erst Trainer, dann Sportvorstand, jetzt wieder Trainer: Dieter Hecking beim Club

12.9.2022, 14:36 Uhr
Wolfsburg, Gladbach, Hamburg: Drei Stationen und knapp acht Jahre nach seinem Abschied aus Nürnberg kehrt Dieter Hecking jetzt zurück an alte Wirkungsstätte - in neuer Funktion. Erstmals in seiner Karriere übernimmt der 55-Jährige das Amt des Sportvorstands und tritt somit die Palikuca-Nachfolge an. Wir blicken zurück auf seine Nürnberger Zeit. 
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Wolfsburg, Gladbach, Hamburg: Drei Stationen und knapp acht Jahre nach seinem Abschied aus Nürnberg kehrt Dieter Hecking jetzt zurück an alte Wirkungsstätte - in neuer Funktion. Erstmals in seiner Karriere übernimmt der 55-Jährige das Amt des Sportvorstands und tritt somit die Palikuca-Nachfolge an. Wir blicken zurück auf seine Nürnberger Zeit.  © Peter Steffen (dpa)

Schneller Abschied: Genau drei Jahre war Dieter Hecking Trainer des 1. FC Nürnberg, bis er überraschend zum VfL Wolfsburg wechselte. Exakt am...
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Schneller Abschied: Genau drei Jahre war Dieter Hecking Trainer des 1. FC Nürnberg, bis er überraschend zum VfL Wolfsburg wechselte. Exakt am... © Sportfoto Zink / MaWi

... 22. Dezember 2009 wurde Hecking vorgestellt. Der damalige Präsident Franz Schäfer hatte einen großen Coup gelandet.
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... 22. Dezember 2009 wurde Hecking vorgestellt. Der damalige Präsident Franz Schäfer hatte einen großen Coup gelandet. © Sportfoto Zink / JueRa

Hecking freute sich sichtlich auf seine neue Aufgabe.
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Hecking freute sich sichtlich auf seine neue Aufgabe. © Stefan Hippel

Am 28. Dezember ging es dann mit der Arbeit los. Unter den neugierigen Blicken der Trainingskiebitze betrat Hecking den Trainingsplatz am Valznerweiher und...
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Am 28. Dezember ging es dann mit der Arbeit los. Unter den neugierigen Blicken der Trainingskiebitze betrat Hecking den Trainingsplatz am Valznerweiher und... © Thomas Langer

... leitete konzentriert die erste Trainingseinheit.
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... leitete konzentriert die erste Trainingseinheit. © Horst Linke

Der damals auf einem Abstiegsrang platzierte Club musste wieder fit gemacht werden. Zwischenzeitlich sah es mit dem direkten Klassenerhalt sehr gut aus, doch vier Niederlagen in den letzten fünf Spielen spülten den Club auf den Relegationsrang.
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Der damals auf einem Abstiegsrang platzierte Club musste wieder fit gemacht werden. Zwischenzeitlich sah es mit dem direkten Klassenerhalt sehr gut aus, doch vier Niederlagen in den letzten fünf Spielen spülten den Club auf den Relegationsrang. © Sportfoto Zink / WoZi

In zwei Spielen besiegte der FCN im Mai 2010 den FC Augsburg und blieb erstklassig. Die Mannschaft feierte mit Hecking Arm in Arm.
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In zwei Spielen besiegte der FCN im Mai 2010 den FC Augsburg und blieb erstklassig. Die Mannschaft feierte mit Hecking Arm in Arm. © Sportfoto Zink / WoZi

Nach erreichtem Klassenerhalt schallten zum ersten Mal Hecking-Sprechchöre aus dem Nürnberger Fanblock, der sich stilecht mit Fanschal beim nach Augsburg mitgereisten Anhang bedankte.
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Nach erreichtem Klassenerhalt schallten zum ersten Mal Hecking-Sprechchöre aus dem Nürnberger Fanblock, der sich stilecht mit Fanschal beim nach Augsburg mitgereisten Anhang bedankte. © Sportfoto Zink / WoZi

Ab der Folgesaison kam der FCN nicht nur beim B2RUN-Lauf gut und stabil in Tritt. Das große Zittern im Tabellenkeller, wie die Jahrzehnte davor, blieb weitgehend aus.
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Ab der Folgesaison kam der FCN nicht nur beim B2RUN-Lauf gut und stabil in Tritt. Das große Zittern im Tabellenkeller, wie die Jahrzehnte davor, blieb weitgehend aus. © Michael Matejka

Ende Januar 2011 gastierte der Club zum DFB-Pokal-Viertelfinale auf Schalke. Erst in der Verlängerung platzte der Nürnberger Traum vom Halbfinale und einer Wiederholung der Erfolgsgeschichte von 2007. Ein Titel blieb Hecking in seiner Nürnberger Amtszeit verwehrt.
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Ende Januar 2011 gastierte der Club zum DFB-Pokal-Viertelfinale auf Schalke. Erst in der Verlängerung platzte der Nürnberger Traum vom Halbfinale und einer Wiederholung der Erfolgsgeschichte von 2007. Ein Titel blieb Hecking in seiner Nürnberger Amtszeit verwehrt. © Sportfoto Zink / DaMa

Begrenzte finanzielle Mittel machten intensives Scouting nach preisgünstigen Spielern nötig. Nicht alles, was Hecking mit Sport-Vorstand Bader da sah, gefiel dem Club-Coach.
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Begrenzte finanzielle Mittel machten intensives Scouting nach preisgünstigen Spielern nötig. Nicht alles, was Hecking mit Sport-Vorstand Bader da sah, gefiel dem Club-Coach. © Zink

Dennoch lockte Hecking gemeinsam mit Bader hoffnungsvolle Talente an den Valznerweiher: Daniel Didavi (hier im Bild), Ilkay Gündogan, Julian Schieber, Mehmet Ekici, Philipp Wollscheid oder Stefan Reinartz sind nur ein paar Namen, die unter Hecking ihren Durchbruch im Profifußball schafften. Gleichzeitig...
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Dennoch lockte Hecking gemeinsam mit Bader hoffnungsvolle Talente an den Valznerweiher: Daniel Didavi (hier im Bild), Ilkay Gündogan, Julian Schieber, Mehmet Ekici, Philipp Wollscheid oder Stefan Reinartz sind nur ein paar Namen, die unter Hecking ihren Durchbruch im Profifußball schafften. Gleichzeitig... © Zink

... war ihm der ständige Austausch mit Routiniers wie Javier Pinola (Mitte) oder Timmy Simons wichtig. Ganz besonderes Gespür...
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... war ihm der ständige Austausch mit Routiniers wie Javier Pinola (Mitte) oder Timmy Simons wichtig. Ganz besonderes Gespür... © Zink

... bewies er bei der halbjährigen Leihe von Breno (links), der nach seiner Zeit beim Club durch Verletzungspech und psychische Probleme abstürzte und Monate später wegen Brandstiftung ins Gefängnis musste. Der Brasilianer lobte stets die schöne Zeit in Nürnberg, auch wenn er sich dort das Kreuzband riss.
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... bewies er bei der halbjährigen Leihe von Breno (links), der nach seiner Zeit beim Club durch Verletzungspech und psychische Probleme abstürzte und Monate später wegen Brandstiftung ins Gefängnis musste. Der Brasilianer lobte stets die schöne Zeit in Nürnberg, auch wenn er sich dort das Kreuzband riss. © Sport-/Pressefoto Wolfgang Zink / JüRa

Wenn es sein musste, konnte Hecking väterlicher Freund der Spieler sein und hatte somit einen engen Draht zu seinen Schützlingen. Sozusagen saß er in einem Boot mit seiner Mannschaft, nicht nur beim teambildenden Rafting.
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Wenn es sein musste, konnte Hecking väterlicher Freund der Spieler sein und hatte somit einen engen Draht zu seinen Schützlingen. Sozusagen saß er in einem Boot mit seiner Mannschaft, nicht nur beim teambildenden Rafting. © Sportfoto Zink / DaMa

Der wohl schwierigste Fall in der Amtszeit von Dieter Hecking war wohl Robert Mak: Schon Ende 2011 ätzte der junge Slowake in der "Bild" über das mangelnde Vertrauen des Trainers. Anfang Oktober 2012 twitterte dann Mak "Verdammter Trainer" und wurde einige Wochen in die Reserve strafversetzt, in den letzten Spielen der Hinrunde allerdings von Hecking wieder begnadigt.
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Der wohl schwierigste Fall in der Amtszeit von Dieter Hecking war wohl Robert Mak: Schon Ende 2011 ätzte der junge Slowake in der "Bild" über das mangelnde Vertrauen des Trainers. Anfang Oktober 2012 twitterte dann Mak "Verdammter Trainer" und wurde einige Wochen in die Reserve strafversetzt, in den letzten Spielen der Hinrunde allerdings von Hecking wieder begnadigt. © Sportfoto Zink

Der wohl größte Transferflop in seiner Ära war die Verpflichtung von Marcos Antonio. Der Brasilianer, von Hecking als Abwehrchef eingeplant, machte ein grottenschlechtes Pokalspiel in Havelse, gegen den VfB Stuttgart zwei peinliche Rückpässe, wovon einer zum Gegentor führte, und verschwand anschließend in der Versenkung.
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Der wohl größte Transferflop in seiner Ära war die Verpflichtung von Marcos Antonio. Der Brasilianer, von Hecking als Abwehrchef eingeplant, machte ein grottenschlechtes Pokalspiel in Havelse, gegen den VfB Stuttgart zwei peinliche Rückpässe, wovon einer zum Gegentor führte, und verschwand anschließend in der Versenkung. © Sportfoto Zink

Wohltuend sachlich und mit viel Augenmaß formte Hecking gemeinsam mit Bader den FCN zu einem etablierten Erstligisten. Emotional wurde Hecking allerdings...
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Wohltuend sachlich und mit viel Augenmaß formte Hecking gemeinsam mit Bader den FCN zu einem etablierten Erstligisten. Emotional wurde Hecking allerdings... © Zink

... an der Seitenlinie. Fühlte sich der Club-Trainer von den Unparteiischen benachteiligt, fuhr der ansonsten besonnene Westfale gerne mal aus seiner Haut.
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... an der Seitenlinie. Fühlte sich der Club-Trainer von den Unparteiischen benachteiligt, fuhr der ansonsten besonnene Westfale gerne mal aus seiner Haut. © Zink

In seinem letzten Spiel als FCN-Trainer beim SV Werder Bremen war er schlecht auf Schiedsrichter Manuel Gräfe zu sprechen, dessen Gespann ein spätes Gegentor aus Abseitsposition durchgehen ließ.
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In seinem letzten Spiel als FCN-Trainer beim SV Werder Bremen war er schlecht auf Schiedsrichter Manuel Gräfe zu sprechen, dessen Gespann ein spätes Gegentor aus Abseitsposition durchgehen ließ. © Sportfoto Zink / DaMa

Neben dem Rasen konnte er aber durchaus locker mit der pfeifenden Zunft (hier der ehemalige FIFA-Schiedsrichter Markus Merk) umgehen.
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Neben dem Rasen konnte er aber durchaus locker mit der pfeifenden Zunft (hier der ehemalige FIFA-Schiedsrichter Markus Merk) umgehen. © Stefan Mößler

Geärgert hat Hecking auch die angeblich mangelnde Wertschätzung der überregionalen Medien. Er sah seine akribische Aufbauarbeit medial nicht ausreichend gewürdigt.
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Geärgert hat Hecking auch die angeblich mangelnde Wertschätzung der überregionalen Medien. Er sah seine akribische Aufbauarbeit medial nicht ausreichend gewürdigt. © Wolfgang Zink

Bei den Clubfans war Dieter Hecking stets hochgeschätzt, nicht mehr und nicht weniger. Geliebt oder verehrt,...
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Bei den Clubfans war Dieter Hecking stets hochgeschätzt, nicht mehr und nicht weniger. Geliebt oder verehrt,... © Sportfoto Zink / JüRa

... wie beispielsweise Kultfigur Hans Meyer (links) seinerzeit, wurde er dennoch nie. Im Gegenteil, nicht nur...
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... wie beispielsweise Kultfigur Hans Meyer (links) seinerzeit, wurde er dennoch nie. Im Gegenteil, nicht nur... © Sportfoto Zink / JüRa

... Heckings Vorgeschichte als ausgebildeter Polizist war einem Teil der Fans ein Ärgernis. Wie auf diesem Doppelhalter der Ultras zu lesen, handelte sich...
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... Heckings Vorgeschichte als ausgebildeter Polizist war einem Teil der Fans ein Ärgernis. Wie auf diesem Doppelhalter der Ultras zu lesen, handelte sich... © Sportfoto Zink / DaMa

... Hecking den Ruf des "Legendenkillers" ein. Nicht nur Phantom Marek Mintal ließ er gen Rostock ziehen, auch...
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... Hecking den Ruf des "Legendenkillers" ein. Nicht nur Phantom Marek Mintal ließ er gen Rostock ziehen, auch... © Distler

... Fanliebling Andreas Wolf wollte er ab 2011 nicht mehr unbedingt in seinem Kader haben. Im Sommer 2012 verabschiedete sich auch noch der fleißige und grundsolide Manndecker Dominic Maroh (hier im Bild) in Richtung Köln. Offenbar legte Hecking wegen Mängeln in der Spieleröffnung nicht mehr gesteigerten Wert auf den Schwaben mit slowenischen Wurzeln.
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... Fanliebling Andreas Wolf wollte er ab 2011 nicht mehr unbedingt in seinem Kader haben. Im Sommer 2012 verabschiedete sich auch noch der fleißige und grundsolide Manndecker Dominic Maroh (hier im Bild) in Richtung Köln. Offenbar legte Hecking wegen Mängeln in der Spieleröffnung nicht mehr gesteigerten Wert auf den Schwaben mit slowenischen Wurzeln. © Sportfoto Zink

Dabei entwickelte sich sich Hecking in seiner Zeit beim Club als selbsternannter "Frankenversteher" und machte seine Elf besonders heiß auf die Derbys mit der SpVgg Greuther Fürth und deren Trainer Mike Büskens (links).
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Dabei entwickelte sich sich Hecking in seiner Zeit beim Club als selbsternannter "Frankenversteher" und machte seine Elf besonders heiß auf die Derbys mit der SpVgg Greuther Fürth und deren Trainer Mike Büskens (links). © Sportfoto Zink

Berührungsängste zu den scheinbar reservierten Franken kannte der westfälische Fußballlehrer ebenfalls nicht, wovon sich auch der Nürnberger Fannachwuchs überzeugen konnte.
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Berührungsängste zu den scheinbar reservierten Franken kannte der westfälische Fußballlehrer ebenfalls nicht, wovon sich auch der Nürnberger Fannachwuchs überzeugen konnte. © Sportfoto Zink / DaMa

Der Erfolg war jedenfalls auf Heckings Seite: In den zwei Saisons (2010/11 und 2011/12), die er komplett zu verantworten hatte, konnte der Club unter dem Strich sehr souverän und frühzeitig den Klassenerhalt feiern und klopfte sogar an das Tor zu Europa.
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Der Erfolg war jedenfalls auf Heckings Seite: In den zwei Saisons (2010/11 und 2011/12), die er komplett zu verantworten hatte, konnte der Club unter dem Strich sehr souverän und frühzeitig den Klassenerhalt feiern und klopfte sogar an das Tor zu Europa. © Zink

Bei der Weihnachtsfeier am 17. Dezember stieß Hecking mit Aufsichtsrats-Boss Klaus Schramm (Mitte) und Martin Bader wie sich heraustellte ein letztes Mal an. Nicht auf weitere Erlebnisse in rot-schwarzer Mission, sondern als Abschiedsgetränk. Angestoßen hat...
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Bei der Weihnachtsfeier am 17. Dezember stieß Hecking mit Aufsichtsrats-Boss Klaus Schramm (Mitte) und Martin Bader wie sich heraustellte ein letztes Mal an. Nicht auf weitere Erlebnisse in rot-schwarzer Mission, sondern als Abschiedsgetränk. Angestoßen hat... © Sportfoto Zink / JüRa

... Hecking bei gemütlichen Abenden in diversen Trainingslagern auch mit seinem Mitarbeiterstab.
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... Hecking bei gemütlichen Abenden in diversen Trainingslagern auch mit seinem Mitarbeiterstab. © Sportfoto Zink / DaMa

Vor allem seine Co-Trainer Achim Reutershahn und Dirk Bremser wichen nicht von seiner Seite.
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Vor allem seine Co-Trainer Achim Reutershahn und Dirk Bremser wichen nicht von seiner Seite. © Sportfoto Zink / DaMa

Hecking hat sich am 22. Dezember 2012, also just drei Jahre nach seiner Präsentation, gegen die Nürnberger Tradition und für die finanziellen Möglichkeiten des VW-Klubs Wolfsburg entschieden.
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Hecking hat sich am 22. Dezember 2012, also just drei Jahre nach seiner Präsentation, gegen die Nürnberger Tradition und für die finanziellen Möglichkeiten des VW-Klubs Wolfsburg entschieden. © Stefan Hippel

Mit den finanziellen Möglichkeiten der Niedersachsen konnte Hecking mitunter auch mit den Großen der Branche wie dem damaligen Dortmunder Trainer Jürgen Klopp mithalten. Bis heute ist Hecking der Coach, der hinter Heinz Höher die zweitmeisten Bundesligaspiele auf der Club-Bank als Cheftrainer saß.
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Mit den finanziellen Möglichkeiten der Niedersachsen konnte Hecking mitunter auch mit den Großen der Branche wie dem damaligen Dortmunder Trainer Jürgen Klopp mithalten. Bis heute ist Hecking der Coach, der hinter Heinz Höher die zweitmeisten Bundesligaspiele auf der Club-Bank als Cheftrainer saß. © Sportfoto Zink

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