Dresden schießt Fürth in die 1. Fußball-Bundesliga

16.4.2012, 22:21 Uhr
Dresden schießt Fürth in die 1. Fußball-Bundesliga

© Thomas Scherer

Hier gibt es den Liveticker des Spieles Dresden gegen Düsseldorf zum Nachlesen.

Unmittelbar nach dem 2:1-Sieg von Dresden startete die Fürther Mannschaft, die das Topspiel der 2. Liga am Montagabend gemeinsam mit den Spielerfrauen und Vereinsmitarbeitern im VIP-Raum ihres Stadions verfolgt hatte, mit ihren Fans eine spontane Aufstiegsparty. „Die Jungs sollen es krachen lassen“, sagte Trainer Mike Büskens, der die Düsseldorfer Niederlage als Zuschauer in Dresden verfolgt hatte.

In der Fürther Gustavstrasse lagen sich tausende Kleeblatt-Fans in den Armen, Raketen wurden in den Himmel geschossen, es bildeten sich Autokorsos, die sich hupend durch die Innenstadt schlängelten. Nicht wenigen Kleeblatt-Fans standen die Tränen in den Augen, nachdem die SpVgg Greuther Fürth nach so vielen vergeblichen Anläufen endlich den ersehnten Aufstieg geschafft hatte.

„Falls Düsseldorf verliert, drehen wir komplett durch und nehmen die ganze Stadt auseinander“, hatte Abwehrspieler Stephan Schröck schon vorher angekündigt. „Ich habe richtig Bauchschmerzen. Es ist unbeschreiblich“, sagte er danach und kündigte an: "Wir werden so viel trinken, dass wir uns an keine Trainingseinheit mehr erinnern werden". Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah, der seit Januar 2012 für das Kleeblatt aktiv ist, sagte auf die Frage, wo er den Aufstieg in seiner Spielerkarriere einordne: "Ich schätze das sehr hoch ein, weil das keiner von der Mannschaft erwartet hätte."

  Fürth, der Spitzenreiter der 2. Bundesliga, könnte an den letzten drei Spieltagen nur noch rechnerisch von einem der zwei direkten Aufstiegsränge verdrängt werden. Die Fürther (67 Punkte/69:23 Tore) gehen mit einem Vorsprung von neun Punkten und 31 Toren auf den Tabellendritten SC Paderborn (58/50:35) in den Liga-Endspurt. Düsseldorf kann die Franken nach der Niederlage in Dresden bei einem Rückstand von zehn Punkten nicht mehr einholen.

„Wir sind überglücklich. Ich war ja schon früh ein Optimist. Es gab in Fürth noch Leute, die haben mir nach dem letzten Spiel eine Wette angeboten, dass wir es wieder nicht schaffen“, erklärte Büskens. „Ein Traum ist wahr geworden. Wir sind absolut stolz, dass wir es geschafft haben“, sagte Fürths Manager Rachid Azzouzi.

Die Dresdener Zlatko Dedic (7.) und Mickel Poté (70.) waren es, die mit ihren Toren für den Fürther Aufstiegsjubel sorgten. Der 44 Jahre alte Büskens, der Ende 2009 als Trainer nach Fürth gekommen war, hat damit die Franken endlich von dem Alptraum befreit, als „unaufsteigbar“ zu gelten. Seit 2001 war Fürth in der 2. Liga siebenmal Fünfter und einmal Vierter geworden. „Für den Verein und für die Stadt ist der Aufstieg sensationell“, sagte Büskens.

Die größten Erfolge in der Fürther Vereinsgeschichte waren bislang die drei deutschen Meistertitel 1914, 1926 und 1929 als SpVgg Fürth. Zur SpVgg Greuther Fürth wurde der Club im Sommer 1996 durch den Beitritt der Leistungsfußballer des TSV Vestenbergsgreuth.

Wie groß die Euphorie in Fürth ist, zeigt sich auch im Internet: Die Homepage der SpVgg Greuther Fürth brach kurz nach Ende der Partie unter dem Ansturm der Fans zusammen und war am Montagabend nur mit einiger Verzögerung erreichbar.

 

 

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