Effeltrich siegt vor Gericht und bleibt Tischtennis-Drittligist

30.4.2021, 19:05 Uhr
Effeltrich siegt vor Gericht und bleibt Tischtennis-Drittligist

© Ralf Rödel

Nach dreizehn Monaten der Ungewissheit wäre ein spontaner Jubelschrei nur verständlich gewesen, doch Jürgen Weninger wusste die positiven Nachrichten zunächst nicht einzuordnen. „Erst nach und nach hat sich das Bild zusammengesetzt“, berichtet der Tischtennis-Teammanager der DJK-SpVgg Effeltrich über eine Telefon-Konferenz, in der Rechtsbeistand Thorsten Seuz die wichtigsten Passagen eines 37-seitigen Schiedsspruchs inklusive Verschwiegenheitsklauseln verlas. „Du kannst die Freude ja mit niemand teilen. Normalerweise hätten wir ein Fest veranstaltet“, erklärt Weninger.


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Die Oberfranken mussten im Frühjahr 2020 aus der 3. Liga absteigen. Weil das Schlusslicht den Klassenverbleib rechnerisch noch hätte schaffen können, zog der Verein vors Sportgericht, erzielte jedoch nur einen Teilerfolg. Der Verband beschloss die Tabellenwertung nach der Quotientenregel und legte diese weniger kulant aus als andere Sportarten. In der Folge nahm Effeltrich einen neuen Anlauf durch die Instanzen mit dem Ziel eines Schiedsspruches durch ein verbandsunabhängiges Sportgericht, während die neue Runde im Herbst startete. Als im letzten Vorrundenduell der Spitzenplatz in der Regionalliga verspielt wurde, war die Enttäuschung komplett. „Wir haben uns voll auf den Sport fokussiert, die offene Klage hatte keiner im Hinterkopf“, sagt Weninger.

Bevor nun der finale Vorhang im Streit um die Ligazugehörigkeit fiel, hatte es indes vorsichtige Signale der Hoffnung gegeben. „Wir wussten, dass wir unsere extrem geringen Erfolgschancen nur erhöhen, wenn wir bis zum Ende durchziehen. Tatsächlich haben wir dann schnell gemerkt, dass die Argumente nochmal sorgfältig geprüft werden.“ Mit einem „50:50-Gefühl“ sah Weninger dem Bescheid entgegen und wurde dann „überrascht, in wie vielen Punkten wir Recht bekamen“. „Das Bild hat sich erst nach und nach zusammengesetzt“, berichtet Weninger. Ein paar Tage später beschloss das Präsidium des Deutschen Tischtennisbundes, den Effeltrichern rückwirkend zur Saison 2020/21 das Startrecht für die 3. Bundesliga zu erteilen. Da die Runde inzwischen annulliert wurde, gilt das Startrecht zur neuen Spielzeit 2021/22 und beinhaltet die Aufstockung der Süd-Staffel auf elf Teams.


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Statt Sentimentalitäten widmet sich der Teammanager schon der nächsten Aufgabe, für eine der fünf Planstellen noch einen hochklassigen Topakteur zu verpflichten. Der Zypriote Marios Yiangou war nicht zu halten. "Ohne weitere Verstärkung haben wir keine Chance. Aber es bleibt nicht viel Zeit. Die Konkurrenz hat ihre Leute schon zusammen", sagt Weninger. Neben den Zusagen der bewährten Stammkräfte um Martin Gumann, Marius Zaus und Alexander Rattassep steht der Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Vorjahres-Neuzugang Stefan Plattner fast nichts mehr im Weg.

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