Ex-Cluberer und eine echte Kante: Das kann der Kleeblatt-Gegner

7.12.2019, 05:53 Uhr
Ex-Cluberer Danny Blum trifft auf Kleeblatt.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / DaMa Ex-Cluberer Danny Blum trifft auf Kleeblatt.

So ist die Lage: Tief im Westen der Fußballrepublik durfte am vergangenen Wochenende einmal ganz tief durchgeatmet werden. Vor dieser Spielzeit war der VfL Bochum von nicht wenigen Trainern als einer der Kandidaten für einen der Plätze unter den Top 5 der Liga gehandelt worden. Womöglich haben sie sich das auch intern zum Ziel gesetzt – nur die Ergebnisse hielten bislang mit den Wünschen nicht mit. Der VfL dümpelte in den hinteren Tabellenregionen, vor allem, weil in der Fremde nur wenig zusammenlief. An der Castroper Straße aber ist das Team von Ex-Profi Thomas Reis in acht Spielen noch unbesiegt: Mit dem 2:0-Heimsieg über Erzgebirge Aue wurde eine kleine Serie ausgebaut: In den letzten vier Partien fuhren die Bochumer satte acht Punkte ein. Vor dem Spiel am Samstag (13 Uhr) in Fürth ist das Herzensteam von Ruhrpott-Ikone Herbert Grönemeyer in Schwung gekommen.

+++ Verschenkte Punkte: Kleeblatt-Coach Leitl rechnet nach +++

Kleeblatt: Bochum muss im Duell auf Kapitän verzichten

Top & Flop: Eine starke Saison spielt bislang Bochums Kapitän Anthony Losilla. Zuletzt knackte der emsige Mittelfeldspieler mit seinem 1:0 die hartnäckige Auer Defensive und war für den kicker einmal mehr der Mann des Spiels. Allerdings holte sich der seit 2014 beim VfL tätige Franzose gegen die Erzgebirgler seine fünfte Gelbe Karte ab und muss in Fürth zusehen – auch, wer ihn vertritt: Bochum hat als Erbe von Ex-Coach Robin Dutt keinen Mannschaftsrat und keinen "Co". Simon Zoller wäre dafür prädestiniert, aber der bundesligaerfahrene Angreifer hatte zuletzt mehr Freizeit, als ihm lieb war. Der im Januar vom 1. FC Köln geholte Stürmer hat mit drei Treffern bei zwölf Ligaeinsätzen keine ganz schlechte Bilanz vorzuweisen. Besser geht aber immer, fand wohl sein Trainer und ließ ihn gegen Aue 78 Minuten auf der Bank schmoren.

Im Fokus: Gerade die Offensive des VfL lässt Fußball-Feinschmecker mit der Zunge schnalzen. Der in der Region aus seiner Zeit beim Club bestens bekannte Danny Blum sorgt aus der zweiten Reihe für Gefahr und hat sich in 15 Spielen schon sechsmal in die Torschützenliste eintragen dürfen. Der 90-fache südkoreanische Nationalspieler Chung-Yong Lee reißt Lücken in jede Abwehr und ist ein ständiger Unruheherd. Im Fokus steht freilich Silvere Ganvoula: Die 1,91 Meter große und 90 Kilogramm schwere Kante aus dem Kongo hat bereits achtmal getroffen und sich dazu mit fünf Vorlagen zum besten Scorer des VfL aufgeschwungen. Er wird sich mit dem Ex-Bochumer Mergim Mavraj in Fürther Diensten heiße Duelle liefern.

Fürth gegen Bochum: Das sagt die Statistik

Die Bilanz: Ausgeglichen kommt die Statistik daher. Von 22 Ligaspielen gewann Fürth sechs, elf endeten unentschieden, Bochum gewann fünf; das Torverhältnis (34:32) ist entsprechend eng. Den letzten Sieg vor eigenem Publikum gegen den VfL feierten die Franken im November 2016 (2:1). Denkwürdig verlief das Duell ein Jahr zuvor: Da gingen die glücklosen Gastgeber nach zwei Aluminiumtreffern und einem Eigentor mit 0:5 unter.

Man kennt sich: Am Laubenweg lieferte Tom Weilandt zwischen 2013 und 2016 Kostproben seines Könnens. Wirklich konstant spielte "Hille" aber nie. In Bochum hat sich dieser Umstand nicht signifikant geändert. Mal paart der gebürtige Rostocker sein technisches Vermögen mit der ihm eigenen Schlitzohrigkeit, mal weiß er sich gut zu verstecken. Wohl auch deshalb kommt er bislang nur auf sieben Einsätze, lediglich bei der Saisonpremiere gegen Regensburg stand der Ballstreichler von Anfang bis Ende auf dem Platz.

Und sonst so? Man darf gespannt sein, wie beide Teams die Abwesenheit ihrer Kapitäne kompensieren. Mehr Erfahrung als Marco Caligiuri (neun Spiele gegen Bochum) und Anthony Losilla (zehn) hat keiner ihrer Teamkollegen in diesem Duell.

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