Ein Geschenk für Eishockey-Fans: Die DEL startet

19.11.2020, 14:07 Uhr
Jawohl, auch wir sind mit dabei: Oliver Mebus (rechts) freut sich mit Tom Gilbert.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, NN Jawohl, auch wir sind mit dabei: Oliver Mebus (rechts) freut sich mit Tom Gilbert.

Die Überraschung war nicht mehr ganz so groß, die Freude der Eishockey-Fans dürfte das aber kaum trüben: Sieben Tage vor Heiligabend startet die Deutsche Eishockey Liga in ihre 27. Saison – zunächst ohne Zuschauer, aber tatsächlich mit allen 14 Klubs. „Das war ein hartes Stück Arbeit für alle Beteiligten und wahres Teamwork", ließ DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke ausrichten. "Noch vor wenigen Wochen sah es nicht danach aus, dass es alle Clubs schaffen."

Ice-Tigers-Boss Gastner: "Wenn wir spielen, gibt es kein Loch"

Seit zehn Tagen läuft zwar der MagentaSport-Cup, von der „Süddeutschen Zeitung“ als "Methadon-Programm der Branche" bezeichnet. An dem Vorbereitungsturnier nehmen aber nur acht von vierzehn möglichen Mannschaften teil. Vom Rest hatten zuerst die Nürnberg Ice Tigers bekanntgegeben, bei einem möglichen Saisonstart dabei sein zu können - auch ohne Zuschauer in den Arenen. Und zuletzt erklärten auch der ERC Ingolstadt, die Straubing Tigers, die Augsburger Panther, die Iserlohn Roosters und die Kölner Haie ihre Bereitschaft zur Teilnahme.
Wie in Nürnberg gaben alle Nachrücker an, dass das ohne einen weiteren massiven Gehaltsverzicht der Spieler nicht möglich gewesen wäre. Bei den Ice Tigers sieht es nach Informationen dieses Medienhauses zudem so aus, als hielten alle Sponsoren ihre Verträge ein.

Mit Mannheim und München in einer Gruppe

Aufgrund des späten Starts, vor allem aber aufgrund des außer Kontrolle geratenen Infektionsgeschehens können keine 52 Spieltage ausgetragen werden. Allerdings will die DEL nahezu jeden Tag Eishockey anbieten, über MagentaSport sollen bis zu drei Spiele pro Tag zu sehen sein. Um Fahrtkosten zu minimieren und um Übernachtungen zu vermeiden wird die DEL zum ersten Mal seit der Premierensaison 1994/1995 wieder regional aufgeteilt.

Es geht nicht um Stil: Eishockey-Mähne für einen guten Zweck

Die Ice Tigers bilden mit Augsburg, Ingolstadt, Mannheim, München, Straubing und Schwenningen die Südgruppe. In die Nordgruppe wurden Berlin, Bremerhaven, Düsseldorf, Iserlohn, Köln, Krefeld und Wolfsburg eingeteilt. Innerhalb der Gruppe treffen die Team jeweils viermal aufeinander, zweimal zu Hause, zweimal auswärts. Mit den sieben Teams der Nordgruppe werden sich die Ice Tigers jeweils zweimal messen, einmal zu Hause, einmal auswärts. Statt 52 Spieltage wird die Saison also 38 Spieltage umfassen.

Leihspieler in Quarantäne

Danach soll es entgegen so manch pessimistischer Einschätzung von Entscheidungsträgern Playoffs geben: Die ersten vier Mannschaften spielen innerhalb der Gruppe das Viertelfinale aus, das Halbfinale wird über Kreuz mit der Nordgruppe ausgespielt - allerdings nach dem Modus Best-of-3, zwei Siege reichen also, um die nächste Runde zu erreichen. Tripcke ist davon überzeugt, "dass dieser Modus genau richtig ist. Der Modus der regionalen Gruppen mit Breakout Games bietet einen spannenden Wettbewerb mit Ligacharakter und gleichzeitig vermeiden wir Risiken für die Teams wie zum Beispiel zu viele weite Reisen mit Hotelübernachtungen. Dass wir dann noch Playoffs spielen können, ist das Salz in der Suppe."

Auffällig im Allgäu: Königstiger Reimer auf Heimatbesuch

Die Ice Tigers haben derzeit noch zwölf ihrer Spieler an Klubs in DEL2 und Oberliga ausgeliehen, wobei sich Kapitän Patrick Reimer (Kaufbeuren), David Trinkberger, Vincent Hessler, Max Kislinger, Julius Karrer und Timo Walther aufgrund von Infektionen in ihren Mannschaften derzeit in Quarantäne befinden. Die Leihverträge enden mit dem Spieltag am 29. November, ab 1. Dezember starten die Ice Tigers in die Vorbereitung auf ihre 27. DEL-Saison.

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