"Eine Versöhnung": Das sagen Promis zur FCN-Rettung

14.7.2020, 15:46 Uhr
Der Moment der Erleichterung: Nach dem Treffer von Fabian Schleusener war klar, dass der Club die Klasse hält.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Der Moment der Erleichterung: Nach dem Treffer von Fabian Schleusener war klar, dass der Club die Klasse hält.

Der Fußball-Krimi des 1. FC Nürnberg steckte so manchem noch in den Knochen. Die Erleichterung über die Rettung in allerletzter Sekunde, an die kaum einer mehr geglaubt hatte, war riesengroß.

© Foto: privat

Marcus König, Oberbürgermeister: "Ich saß mit meinem Parteifreund Thomas Pirner beim Italiener in Johannis und habe dort das Spiel verfolgt. Unser Jubelschrei am Ende war nicht zu überhören. Es war die Versöhnung mit einer unglaublich schlechten Saison. Jetzt geht es für den Club um die Frage: Was kann die Mannschaft in der nächsten Saison besser machen? Der 1. FC Nürnberg ist ein wichtiger Werbeträger, die Stadt ist durch den FCN bundesweit besser präsent."

Hannah Krüger, Hockeyspielerin bei der HGN und Bronze-Medaillengewinnerin bei Olympia 2016: "Beim Stand von 0:3 war ich nicht mehr optimistisch. Dem FC Bayern traut man den Treffer in der letzten Minute zu, der Club hat da leider mehr Pech. Ich bin gegen Spielende lieber in die Küche gegangen und habe einen Salat zubereitet, während im Wohnzimmer der Fernseher weiter lief. Aber man muss bis zum Schluss an die Möglichkeit glauben. Ich selbst habe eine derartige Situation in einem EM-Finale erlebt, als wir 0:1 zurücklagen und mit der Schlussecke ausgeglichen haben."

Stefan Ark Nitsche, evangelischer Regionalbischof: "Ob ich ein Stoßgebet zum Himmel geschickt habe? Nein, das nicht. Aber ich habe die Partie im Autoradio verfolgt und hatte meine Fahrt so geplant, dass ich bis zum Schluss hören kann. Das hat dann aber mit der langen Nachspielzeit doch nicht geklappt und so habe ich die letzten Minuten am Online-Ticker mitverfolgt. Die Leidensfähigkeit der Club-Fans ist seit langem bekannt, aber sie muss nicht so oft ausgetestet werden.

© Foto: privat

Marie Retzer, mehrfache bayerische und deutsche Meisterin im Boxen: Ich bin froh, dass der Club nicht abgestiegen ist. Man muss selbst in einer schwierigen Situation immer den klaren Kopf behalten und sein Ding durchziehen. Das hat mir selbst schon geholfen. Bis zum Schluss kämpfen, nicht aufgeben, bis der Schiedsrichter abpfeift. Das ist das Entscheidende.

Claudia Arabackyj, SPD-Stadträtin und FCN-Dauerkarten-Besitzerin seit 2007: "Der Blutdruck war in der zweiten Spielhälfte maximal und vor allem beim 0:3. Das kann doch nicht wahr sein, habe ich mir gedacht. Ich habe das Spiel mit Freunden auf Amazon Prime angeschaut. Doch weil es dort eine Zeitverzögerung von vielleicht 20 Sekunden gibt, hatte ein Freund gegen Spielende außerdem die kicker-App laufen, die das Spiel in Echtzeit wiedergibt. Als er dann ,es ist abgepfiffen‘ rief und auf dem Bildschirm noch gekickt wurde, da schien mir alles so surreal. Ich freue mich total und hoffe, dass der Club nächstes Jahr auf gar keinen Fall etwas mit den Abstiegsplätzen zu tun hat."

Achim Mletzko, Grünen-Stadtrat und Vorstand von Bayern Kickers: "Ich hatte vor dem Spiel einen kurzen Wachtraum, dass Ingolstadt 3:0 gewinnt — ehrlich, das ist nicht erfunden. Da hatte ich dann ein ganz blödes Gefühl, als Ingolstadt tatsächlich 3:0 geführt hat. Als in letzter Sekunde die Erlösung kam, haben sich unbeschreibliche Szenen in unserem Vereinsheim abgespielt. Wir waren einfach sprachlos über diese 96. Minute. Ich hoffe auf einen kompletten Neustart: neuer sportlicher Leiter, neuer Trainer, eine junge Mannschaft ohne Söldner und Leihspieler. Ich wünsche mir, dass der Verein den Mut zum Neuaufbau hat."

1 Kommentar