"Eine zweite Heimat": Pinola träumt vom Club-Comeback

9.5.2017, 20:47 Uhr

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Und er war es auch, der sich, nach einem furiosen Neustart bei Rosario Central und seiner ersten Rückkehr in die Nationalmannschaft, das Schienbein brach. 

Ein nicht minder sensationelles Comeback könnte jetzt bevorstehen – zumindest, wenn es nach Javier Pinola geht. Im Alter von 34 Jahren darf er von einer WM-Teilnahme 2018 mit Argentinien in Russland träumen, hat aber einen ganz anderen Herzenswunsch: die Rückkehr zum 1.FC Nürnberg.

"Ich bin wieder fit und fühle mich super", sagt Pinola im Gespräch mit den Nürnberger Nachrichten: "Und ich denke, dass ich den jungen Spielern in Nürnberg helfen könnte" – jenen begabten Azubis aus dem eigenen Nachwuchs, denen er zu Hause in Rosario fast jede Woche zu Hause zusieht und die er fast alle noch persönlich kennt. Bereit fühlt sich der ehemalige Nürnberger Publikumsliebling. "Es hatte seinen Grund, dass ich wieder bei der Nationalmannschaft war", sagt Pinola, den Grund kann man in allen argentinischen Zeitungen nachlesen.

Als Innenverteidiger und Abwehrchef bekommt er Bestnoten. Er ist, was er ein Jahrzehnt lang in Nürnberg war, ein Herz des Vereins. Im Grunde wäre diese Heimkehr sportlich ein beträchtlicher Rückschritt. "Aber du weißt ja, was mir Nürnberg bedeutet", sagt Pinola, "eine zweite Heimat" seien die Stadt und der Club für die ganze fünfköpfige Familie – und deren Zukunft, erklärt Pinola, sei noch wichtiger als die Aussicht auf eine WM-Teilnahme in Russland 2018.  

Kinder sind in Nürnberg aufgewachsen

Geordnete Verhältnisse, Freunde, die Schule: Das sind für den Familienvater wichtige Argumente für eine Rückkehr nach Franken. Die beiden Söhne sind in Nürnberg aufgewachsen, die kleine Tochter kam dort noch zur Welt. Und das Haus in Nürnberg-Fischbach, sagt Pinola, sei die Heimat der Familie. Gerade erst hat Pinola dem 1.FC Nürnberg gratuliert: "Alles Gute zum 117. Geburtstag meinem liebsten Verein", hat er am 4. Mai via Instagram geschrieben, und: "Ich bin sehr stolz darauf, dass ich ein bisschen in der Vereins-Geschichte dabei bin. Ich bereue diese Liebe nicht."

Jetzt würde er zu gerne noch einmal mitschreiben an dieser Vereins-Geschichte. Um die finanziell prekäre Lage des 1.FC Nürnberg weiß Pinola, es gehe ihm, sagt er, nicht um Geld, und auch am Widerstand von Rosario Central würde die Heimkehr wohl nicht scheitern: "Es gibt immer Lösungen", das Verhältnis zu seinem Arbeitgeber sei "sehr gut".

Besonders Erfahrung sucht der in den vergangenen Monaten stark verjüngte 1. FC Nürnberg für sein künftiges Team, zwei routinierte Innenverteidiger – Dave Bulthuis und Even Hovland – werden den Club verlassen. Ob der Wunsch nach diesem besonderen Comeback auf Gegenseitigkeit beruht, lässt sich noch nicht einschätzen. Sicher ist: Javier Pinola würde sich über einen Anruf aus Nürnberg freuen.  

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