Einsicht beim FCN: "Jeder kann mehr Prozente rausholen"

17.3.2021, 16:20 Uhr
Teile des Mannschaftsrats - und der Kapitän mittendrin: Enrico Valentini als Heißmacher vor dem ernüchternden Heimspiel gegen Osnabrück. 

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Teile des Mannschaftsrats - und der Kapitän mittendrin: Enrico Valentini als Heißmacher vor dem ernüchternden Heimspiel gegen Osnabrück. 

Nach dem 1:1 gegen Osnabrück brachen mal wieder alle Empörungs-Dämme. Was war denn am Sonntag schon wieder los mit dem 1. FC Nürnberg?

Enrico Valentini: Unser Problem war der Umgang mit der Führung. Klar müssen wir besser spielen. Wir müssen unsere Lehren daraus ziehen und von Anfang an so mutig spielen wie in der Schlussphase.


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Fabian Nürnberger: Natürlich hat jeder von uns irgendwie eine andere Anspruchshaltung, wenn wir gegen Mannschaften unter uns spielen. Wir sollten aber nicht ins Spiel gehen mit dem Gedanken, definitiv punkten zu müssen, sondern einfach alles raushauen. Wenn es fußballerisch nicht so läuft, müssen wir es über den Kampf zeigen. Jeder kann noch ein paar Prozent mehr rausholen, dreckiger sein.

Ist Druck der größte Feind dieser Mannschaft?

Valentini: Der Druck, den man sich selbst macht, ist der größte. Vor Karlsruhe war die Erwartungshaltung auch eine andere, da hat keine Sau was von uns erwartet, am Sonntag mussten wir.


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Am Sonntag ist Derby – zum jetzigen Zeitpunkt eher Chance oder Risiko?

Valentini: Grundsätzlich müssen wir mit Selbstvertrauen ins Spiel gehen. Wir wissen, dass wir es besser machen können und müssen. Jeder ist im klaren Bewusstsein, was das für ein Spiel ist. Fürth wird nicht auf uns warten und sagen: Die hauen wir weg. Wir fahren da aber auch bestimmt nicht hin und haben die Hosen voll. Grundsätzlich halte es nicht für sinnvoll, jetzt Parolen zu schwingen. Oder mit dem Gefühl nach Fürth zu fahren, dass es für uns nicht gut ausgehen könnte.

Manuel Schäffler: Wir müssen einfach die Wahrscheinlichkeit nach oben schrauben, dass wir bestmöglich da sind, wenn es darauf ankommt. Am Ende des Tages müssen wir die Antwort auf dem Platz geben.

Droht der Club vom nicht ganz unberechtigten Pessimismus ringsum erdrückt zu werden?

Christian Mathenia: Ich kann die meisten Reaktionen verstehen, nichtsdestotrotz sind wir in der Kabine brutal selbstkritisch. Nur sollten wir nicht so viel darüber reden, sondern Taten folgen lassen. Wir wissen um die Bedeutung des Derbys für den Verein und das Umfeld.

Valentini: Das ist die fränkische Mentalität und wird zu einem kleinen Pulverfass, wenn wir nicht abliefern. Wenn andere Angst haben, okay. Wichtig ist, dass wir keine Angst bekommen.

Steigt der Club ab?

Valentini: Wir konzentrieren uns einzig und allein auf Sonntag und sollten uns über Prognosen keine Gedanken machen. Es geht jetzt nur um den Sonntag und nicht um den Rest der Saison.

Auch Robert Klauß steht in der Kritik – aus Ihrer Sicht zurecht?

Schäffler: Er bereitet uns akribisch und professionell auf jeden Gegner vor. Wir müssen es nur besser umsetzen.

Nürnberger: Man merkt, dass er Ahnung vom Fußball hat. Die Art und Weise, wie er spielen lassen möchte, finde ich gut und habe überhaupt nichts auszusetzen. Jeder kommt gut mit ihm klar.

Mathenia: Da ist 100-prozentiges Vertrauen. Für uns ist das überhaupt kein Thema.

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