Eiszeit vorbei: Club-Ultras beenden Stimmungsboykott

2.7.2017, 14:32 Uhr
Gemeinsam in die neue Saison: Der Club und die Nordkurve scheinen sich wieder anzunähern.

© Sportfoto Zink Gemeinsam in die neue Saison: Der Club und die Nordkurve scheinen sich wieder anzunähern.

Der Haussegen auf den Rängen hing schief. Monatelang lag der Zwist zwischen den Ultras Nürnberg und dem Club wie ein dunkler Schatten über der Nordkurve. Von "verhärteten Fronten" sprach die Fan-Szene, davon, dass sie "in eine Ecke gedrängt" werde. Es ging um Irritationen bei Choreografien, um den Pyro-Eklat von Karlsruhe - aber auch darum, in welche Richtung der 1. FC Nürnberg in den kommenden Jahren geht.

Im März riefen die Ultras sogar einen Stimmungsboykott aus. Gleich mehrere Spiele stellten Teile der Nordkurve den Support ein. Eine Aktion, die bei den Fans auf anderen Tribünen durchaus für Kritik sorgte.

Bilder, oder vielmehr eine Szenerie, wie während des Stimmungsboykotts, soll es in der kommenden Saison nicht mehr geben, sagen die Ultras. In einem internen Rundschreiben an alle Mitglieder, das nordbayern.de vorliegt, sprechen die Ultras Nürnberg 94 von einer Entspannung des Verhältnisses zum Club. Man habe "in den vergangenen Wochen intensiv mit den Verantwortlichen (...) gesprochen" - und das auf "Augenhöhe", wie die Ultras betonen. "Wir haben Fehler aufgearbeitet und Missverständnisse ausgeräumt", heißt es in der Mail. Auch Club-Pressesprecherin Luana Valentini bestätigt die Gespräche auf Nachfrage. "Wir haben Regeln für ein vernünftiges Miteinander gefunden", sagt sie.

"Lasst uns jetzt wieder voll durchstarten"

Die Ultras stellen klar: Der Stimmungsboykott wird mit dem Start in die neue Spielzeit beendet. Fahnen sollen wieder wehen, Choreografien die Nordkurve schmücken und die Mannschaft lautstark angefeuert werden. Der Knackpunkt in den Gesprächen mit dem Club? "Dabei konnten wir wesentliche Verbesserungen erzielen, mit denen beide Seiten zufriedener in die kommende Saison starten können", sagen die Ultras. Konkreter werden sie aber nicht.

Während der "Eiszeit" zwischen den Ultras und dem Verein verzichtete die Fan-Szene auf ihr Privileg, einen Materialcontainer hinter der Nordkurve zu nutzen. Auch hier tut sich etwas: "Der Container steht euch wieder als Anlaufpunkt zur Verfügung", heißt es in der Rundmail der Ultras.

Gerade in wirtschaftlich komplizierten Zeiten scheint der Club wieder zusammenzurücken. Die Ultras zumindest schreiben fast schon euphorisch: "Lasst uns jetzt wieder voll durchstarten und der ganzen Welt zeigen, was den ruhmreichen 1.FC Nürnberg so besonders macht!" Worte, die sicherlich alle Fans gerne hören.

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