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EM-Kolumne: Skillzy, der Arme

15.6.2021, 06:00 Uhr
Skillzy in Rom: Hier fand das Eröffnungsspiel statt.

© Mauro Scrobogna, dpa Skillzy in Rom: Hier fand das Eröffnungsspiel statt.

2004 ging es los, in Portugal, bei dieser in vielerlei Hinsicht bemerkenswerten Europameisterschaft. Bis dahin waren die Maskottchen von Endrunden-Turnieren in der Regel Tiere, vorzugsweise Hasen und Löwen, die für Gewitztheit oder Stärke oder beides oder irgendetwas anderes erstrebenswertes standen. Auf Tiere können sich immer alle einigen, zumindest war das einmal so. Denn in der Maskottchen-Branche sind sie vom Aussterben bedroht, und das nicht erst seitdem West Bromwich Albion 2018 "Boiler Man", einen Wassererhitzer auf zwei Beinen, vorstellte.

Es ging schon früher los, 2004, als "Kinas" ins Rampenlicht getreten war. Dem sah man das auf den ersten Blick zwar nicht an, aber er sollte einen kleinen portugiesischen Jungen darstellen. Und vorbei war die Zeit der plüschigen Turnier-Begleiter, der "Bernis", der "Penos", der "Beneluckys". Es folgten die Zwillingspaare Trix und Flix, Slavek und Slavko sowie 2016 dann Super Victor, ein französischer Held.


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In diesem EM-Sommer soll "Skillzy" freudige Fußball-Stimmung verbreiten, ein offenbar trotz schielender Augen fußballerisch talentierter Junge, dessen Lächeln leider ziemlich gequält wirkt. Ein Fußballer als Maskottchen für ein Fußball-Turnier, so wenig Kreativität hätte man selbst der Uefa kaum zugetraut. Dabei hätte es doch so schöne Alternativen gegeben: einen Hasen oder einen Löwen zum Beispiel. Oder einen Geldschein auf zwei Beinen, das wäre wenigstens authentisch. Und der arme Skillzy müsste sich im Netz nicht anhören, dass er Kai Pflaume ähnelt.

Die nächste Europameisterschaft findet 2024 übrigens wo statt? In Deutschland. Was macht eigentlich Goleo gerade?

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